21

10.8K 487 16
                                    

,,Willst du mich verarschen?", tobte Logan los, als wir in meinem Zimmer waren.
,,Warum zum Teufel hast du ihn einfach mitgenommen? Warum riechst du nach ihm? Warum fasst er dich ständig an?", fragte Logan aufgebracht und fuhr sich durch die Haare.
Eine blonde Strähne fiel zurück auf seine Stirn und lockte sich dort leicht. Am liebsten hätte ich sie weggestrichen, aber Logan wollte noch nicht mals vernünftig mit mir reden, da war es keine gute Idee ihm einfach eine Strähne aus der Stirn zu streichen.

,,Ich wollte eure Meinung hören. Er hat mich bewegungsunfähig gemacht, sobald wir in der Bibliothek alleine waren, deswegen rieche ich nach ihm. Keine Ahnung, er hat mir in der Schule noch nicht mals richtig geantwortet, er ist mir nie wirklich nah gekommen. Ich weiß nicht, was für ein Spiel er spielt", beantwortete ich seine Fragen nacheinander.
Logan schien sich nicht beruhigen wollen.
,,Beruhig dich, Logan", sagte ich leise.

Logan blickte mich an und sah aus, als wolle er schreien. Wut flammte in seinen Augen auf, sobald er mich anguckte.
,,Du lässt dir weder von mir, noch von sonst irgendjemanden aus dem Rudel etwas gefallen. Du lässt dich von niemanden anfassen! Warum lässt du alles bei ihm einfach durchgehen?"

Ich spürte wie auch ich wütend wurde. ,,Ich vertrete meine Meinung und stehe dazu, das tue ich auch bei Bane, verdammt! Ich versuche doch nur ihn als Vorteil zu nutzen, Logan! Außerdem lasse ich mich sehr wohl anfassen, und zwar von dir. Du schläfst doch immer bei mir im Bett!" Verständnislos verzog ich das Gesicht.

Plötzlich stand Logan wieder vor mir und dieses Mal zuckte meine Hand wieder. Fast hätte ich ihn geschlagen. Ich war einfach schrecklich schreckhaft.
,,Du willst nicht wirklich etwas von ihm, oder?", fragte Logan leise und beugte sich herunter, bis er mir geradewegs in die Augen blickte.
Fast hätte ich weggeguckt, aber seine grünen Augen hielten mich gefangen.

,,Nein", flüsterte ich. Warum flüsterte ich?

Logan beugte sich zu meinem Ohr. ,,Gut, denn du gehörst zu mir und zu keinem anderen", murmelte er in mein Ohr. Seine Lippen streiften dabei leicht mein Ohrläppchen.
Zitternd hielt ich die Luft an, meine Knie wurden weich und Schauer überrannten mich.
Logan lächelte zufrieden, als er sich etwas von mir entfernte und mir eine Strähne hinter das Ohr strich.
Federleicht streiften seine Finger meinen Hals.
Ich zwang mich, normal weiter zu atmen, hatte aber das Gefühl das mein Atem viel zu laut und gezwungen kam.
,,Versprich mir, dass du ihn dir nicht zu nah kommen lässt, Chloe. Mag sein das du nicht so viel hier rein steckst wie ich, aber es tut mir weh. Für mich geht es tiefer, als du vielleicht denkst", sagte Logan leise und schloss seine Augen.

Ich umarmte ihn so fest ich konnte.
Logan dachte, dass ich nichts für ihn empfand, dass ich die Verbindung zwischen uns nicht spürte. Logan dachte das hier wäre mir nicht wichtig. Er hatte unrecht. Auch wenn ich umbedingt ein menschliches verlieben wollte, spürte ich jetzt schon wie ich begann etwas für Logan zu empfinden.
Wenn ich es nicht täte, würde ich ihn nicht in meinem Bett schlafen lassen, ihn mich ständig berühren lassen oder zukünftig mit ihm auf ein Date gehen.
Aber ich sprach all die Sachen nicht aus, weil ich mir total bescheuert und verletzlich dabei vorkam.
Ich hörte wie Logan erleichtert ausatmete, als er mich fest gegen sich presste.
Sein Körper war voller stählerner Muskeln.
Ich hörte wie schnell sein Herz schlug.
,,Wo bleibt das versprochene Date?", fragte ich, um die Stimmung aufzulockern.
Ich spürte, wie die alte, scherzende Chloe langsam zurückkam und die misstrauische, einsame Chloe vertrieb.

,,Morgen", sagte Logan und verzog den Mund zu einem breiten Lächeln, welches mein Herz höher schlagen ließ.
Ich grinste.

,,Gucken wir einen Film?", fragte ich, da ich dringend etwas Entspannung gebrauchen konnte.
,,In deinem Zimmer", fügte ich hinzu, da ich ernsthaft noch nie in Logans Zimmer gewesen war.
Logan lebte in dem anderen Haus, welches direkt neben dem größeren Haupthaus der Rudels war.
Er lebte dort mit seiner Familie und seinen Verwandten.

Hier in dem Haupthaus lebte der Alpha, James, seine Frau, in diesem Falle Lianne und deren Kinder, sowie nahe Verwandte.
Jedes Haus beinhaltete miteinander Verwandte Familien und alle Häuser gemeinsam bildeten das Rudel.

Logan grinste. ,,Klar. Willst du ungestört mit mir sein?", fragte er, als er die Tür öffnete.

Ich verdrehte die Augen und Logan lachte.
Langsam löste sich die Anspannung aus meinen Schultern.
Als wir in das andere Haus eintraten, in dem ich noch nie war, staunte ich.
Hier war es genauso wie drüben, die gleiche Architektur, nur etwas kleiner.
Im Wohnzimmer saßen eine Frau in James Alter, ein kleiner Junge und ein Teenager, der etwas älter war als Logan.

Überrascht blickte die Frau auf, bevor sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht schlich. Sie hatte auch diese Grübchen und die blonden, lockigen Haare, gepaart mit blauen Augen, die Logan allerdings nicht besaß.
Der Teenager hatte strahlend blaue Augen, braune Haare und leider keine Grübchen, dafür aber diese Sommersprossen, die Logan auch hatte.
Ich musste mir ein aufquietschen verkneifen, als ich den kleinen Jungen sah.
Er war eines dieser kleinen Kinder, dass einen einfach nur verzauberte.
Der Junge war eine glatte Kopie seiner Mom und hatte noch diesen süßen Babyspeck, obwohl er um die vier Jahre alt sein musste.

,,Chloe, freut mich dich auch einmal kennenlernen zu dürfen", sagte die Frau. ,,Ich bin Abigail, Logans Mom."

,,Freut mich Sie kennenzulernen", sagte ich und lächelte. Ich freute mich wirklich Logans Familie kennenzulernen, erst Recht wenn sie genauso nett waren wie seine Mom.
Ich streckte ihr meine Hand entgegen, aber sie zog mich einfach in eine Umarmung.
Unbeholfen erwiderte ich sie.
Abigail war groß und schlank und ich konnte sie nur um ihre Größe beneiden.

,,Hey. Ich bin Aiden, Logans großer Bruder." Aiden streckte mir die Hand entgegen und grinste.
Ich wollte sie ergreifen, aber Logan zog mich zurück.
Ich runzelte die Stirn und blickte ihn an.
Logan zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte kaum merklich den Kopf.
Ich seufzte leise, bevor ich mich wieder an Aiden wandte.
Aiden lachte.

,,Das ist Jamie, unser jüngster", stellte Abigail mir Jamie vor, der mich aus großen, blauen Augen musterte.
Ich lächelte vorsichtig und streckte ihm meine Hand entgegen, da ich Angst hatte ihn zu verschrecken.
Vorsichtig gab mir der Kleine die Hand.
Ich lächelte breiter.

,,Wir sind oben", gab Logan knapp bescheid, bevor er seine Hand auf meinen unteren Rücken legte und mich Richtung Treppen schob.

The hybrid werewolfTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang