Tränen

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Betrübt blickte ich auf den Boden, während Yuu mich schon eine ganze Weile beobachte. Macht er um mich sich Sorgen? Irgendwie war diese ganze Freude auf das übernachten mit ihm verschwunden. Wieder fühlte ich mich so leer und kraftlos. Die Leere wird in mir immer größer. Es fühlt sich so an, als würde sie mich verschlingen. Was ist nur los mit mir? Ich halt das einfach nicht mehr aus. Ich seufzte. Dann blickte ich hoch zum Himmel, der komplett wolkenlos war. Zum Glück regnete es heute nicht. ,,Mika, sieh mal, da könnten wir gut übernachten!" riss mich Yuu aus meinen Gedanken und zeigte auf eine freie Stelle. Ich nickte und legte meine Sachen ab. Ich atmete die Waldluft ein und entspannte mich ein wenig. ,,Hilfst du mir beim Feuersammeln?" fragte mich Yuu als er schon das Nötigste ausgepackt hatte. ,,Klar" Schweigend suchten wir nach kleinen Ästen auf den Boden. Nachdem wir ein paar aufgehoben hatten, trugen wir sie zur Feuerstelle und legten sie auf einen Haufen. ,,Gut, jetzt müssen wir nur noch das Feuer machen" Yuu kramte aus seiner Tasche ein kleines Feuerzeug und zündete das Holz an. Wenige Sekunden später brannte ein kleines Feuer. Yuu gesellte sich zu mir auf den Baustamm wo ich saß und die Flammen beobachte. ,,Es wird langsam dunkel" bemerkt ich als ich wieder hoch schaute. Yuu stimmte mir ein. ,,Ich esse eine Kleinigkeit"sagte Yuu  und stand auf um sich etwas aus seiner Tasche zu holen. Ich beobachtete ein wenig ihn. Schon süß dachte ich und schmunzelte ein wenig. Ich schaute ein wenig mich um und entdeckte zwischen den ganzen Bäumen und Büschen, der Hügel wo ich so oft lag und vor mich hin träumte. ,,Yuu..." fing ich an. ,,Ja?" Yuu schluckte sein Essen gerade runter und schaute mich an. ,,Können wir dorthin gehen?" sprach ich und wies darauf.  ,,Klar" Der schwarzhaarige stand auf, kam zu mir und lächelte mich an. Yuu ergriff plötzlich meine Hand. Ich zuckte zusammen und bekamm, als er über meine Fingerknöchel mit seinen Daumen strich, eine Gänsehaut. Mir schoss Röte ins Gesicht. ,,Na, komm" hauchte er mir zu und ging dann los. Schweigend ging ich mit gesenktem Kopf auf den Boden gerichtet vor mich hin. Yuu war auch ein wenig rot geworden und starrte betreten auf den Boden. Ich bekamm wieder dieses Kribbeln im Bauch. Verliebt...hm. Dann kamen wir endlich an meinem Lieblingsplatz an. Ich lief ein paar Schritte nach vorn und schaute freudig zum Himmel wo die Sterne standen. Eine klare Nacht. ,,Die Aussicht ist echt schön" sprach Yuu der neben mir stand und mir mir zusammen hoch schaute zum Himmel. ,,Das habe ich mir immer gewünscht" ,,Hm?" ,,Gewünscht mir dir hir zu sein und die Sterne zu beobachten " hauchte Yuu sanft und schaute mich mit seinen grünen Augen an. Ich verlor mich in seinen Augen und bemerkte gar nicht das er meine andere Hand nahm und sie mit seinen verschränkte. ,,Mika, ich bitte dich, sag mir was mit dir los ist" Yuu schaute mich traurig und besorgt an. Ich schreckte auf, ließ seine Hände los und ging ein paar Schritt zurück. ,,Yuu mir geht es gut, w-wirklich!" log ich und schaute zur Seite. Ich hasse es zu lügen. ,,Mika, die ganze Zeit bist du so traurig und schweigsam, dann kannst du mir nicht erzählen das alles ok ist!" sagte Yuu lauter und sah mich verzweifelt an. Ich krallte mich in den Stoff, wo mein Herz schlug, fest und brachte mit zusammengebissenen Zähnen raus: ,,Yuu...es geht mir gut. Du brauchst dir keine Gedanken um mich zu machen" Langsam schlich sich die Angst in mir. ,,Mika, ich bin deine Familie. Du kannst mir ruhig alles erzählen! Ich bin für dich da!" Mein Herz schmerzte. Ich bat mit leiser Stimme darauf hin: ,,Lass mich bitte allein und gehe nur" Ich spürte wie ich feuchte Augen bekamm. Wieso muss ich immer heulen? Jetzt nicht! Nicht vor ihm. Ich drehte mich weg und umarmte mich selber. ,,Mika " sagte Yuu mit sanfter Stimme. ,,Geh" flüsterte ich zittrig mit kaum hörbarer Stimme. Yuu stand ein paar Sekunden da. Dann schritt er langsam zu mir. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich wischte mir über die Augen, drehte mich um und rief: ,,Geh einfach, Yuu und lass mich allein! Mir geht es gut!" Als ich dies ausprach bemerkte ich wie mir eine Träne runter rann und auf den Boden tropfte. Ich bin so schwach. Dann rann mir noch eine runter. So verdammt schwach. Yuu sah mich erschrocken an, sprach aber dann mit so einer zärtlichen Stimme die ich noch nie zuvor gehört hatte zu mir: ,,Öffne dich mir und vertraue mir. Ich werde dich nicht verlassen.Ich...'' Mein Herz fühlte sich so an, als würde es zerspringen. Zerstört. Er hatte die Mauer durchbrochen, die ich um mich vor 4 Jahren rumgebaut hatte. Diese Mauer hatte er zerstört. Endlose Tränen rannen mir runter und ich hielt mir den Hand vor den Mund um nicht loszuschreien. Dann rannte ich zu ihm und umschlang ihn mit meinen Armen. Ich krallte mich in den Umhang und fiel kraftlos mit ihm auf den Boden hin. Ich brach in Tränen aus und mir schien es, als würde ich nicht aufhören können zu weinen.

Pain- Owari no seraph(Mikayuu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt