Gewitternacht

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Okay, das wird für heute (vorläufig) das letzte Kapitel sein, ich wollte diese Szene einfach unbedingt noch veröffentlichen, weil es meine Lieblingsszene ist ^^ Wer sie (in etwa) erkennt, kriegt eine Handvoll Kekse von mir! *Hand mit Keksen schwenk* Holt sie euch!

P.S: Eigentlich liebe ich Gewitter, aber hier passte es einfach so gut ^^


Wir verbrachten noch den Abend miteinander, ich packte meinen Koffer fertig und dann fuhren Len und ich gemeinsam zu ihm. Ich winkte meinen Eltern, bis sie nicht mehr zu sehen waren. ,,Ist es dir schwergefallen, dich für die nächste Zeit von ihnen zu trennen?", fragte Len grinsend. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich bin ja bei dir...", entgegnete ich lächelnd und hakte meinen Arm bei seinem unter, den er auf der Mittelkonsole platziert hatte.

Als wir bei ihm ankamen, öffnete ich den Kofferraum, um meinen Koffer rauszuholen, doch Len hielt mich davon ab und trug ihn selber bis zum Haus. ,,Das Ding ist viel zu schwer für dich!", neckte er mich lachend. ,,Ist ja gut, Mr Oberstark.", entgegnete ich. ,,Danke für das Kompliment!", erwiderte Len grinsend. Ich verdrehte die Augen, während ich neben ihm die Treppen hoch ging. ,,Ich denke, du willst wahrscheinlich in das Zimmer direkt neben meinem, damit du, wenn irgendetwas ist, direkt rüberkommen kannst, oder?", grinste er. Ich sah zur Seite, nickte aber. Um ehrlich zu sein, hätte ich auch nichts dagegen gehabt, mit ihm in einem Bett zu schlafen, mich an ihn kuscheln zu können, seinen Atem zu spüren... Moment, was dachte ich da?! Ich klatschte mir mit beiden Händen auf die Wangen, um wieder zu Besinnung zu kommen. Len sah mich verwundert an. ,,Alles gut?", fragte er. Ich wurde rot. ,,Ja! Ja, alles bestens!", versicherte ich ihm verlegend kichernd. Er zog eine Augenbraue hoch. Doch er sagte nichts weiter, worüber ich froh war. Doch bemerkte ich auch nicht die dunklen Wolken, die am Himmel aufzogen...

,,Also dann, gute Nacht!", meinte Len und gab mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Schlaf gut." Ich nickte. ,,Gute Nacht.", erwiderte ich ebenfalls lächelnd und ging in mein Zimmer. Draußen hatte es stürmisch zu regnen angefangen. Im Stillen hoffte ich, dass es kein Gewitter geben würde. Ich hatte eine Riesenangst vor Gewitter, und dann auch noch in einem fremden Haus... Seufzend legte ich mich ins Bett und zog mir die Decke bis über die Ohren. Doch schlafen konnte ich nicht. Aus der Ferne hörte ich bereits das dumpfe Grollen und begann leicht zu zittern. Nach einer Weile schaffte ich es irgendwie, das leise Grollen zu überhören und einzuschlafen.

Gegen elf Uhr wurde ich von einem lauter werdenden Grollen geweckt. Das Gewitter war näher gekommen. Ich begann, zu zittern. Plötzlich durchleuchtete ein Blitz das Zimmer, fast zeitgleich mit einem lauten, dumpfen Knall. Ich schrie auf und zog mir die Decke ganz über den Kopf. Ich zitterte nun so stark, dass meine Zähne aufeinanderschlugen. Wimmernd lag ich unter der Decke und hoffte, das Gewitter würde schnell vorübergehen. Doch die Blitze, die ich durch die Decke nur noch gedämpft wahrnehmen konnte, hörten nicht auf, und das dumpfe Donnergrollen wurde ohrenbetäubend. Ich begann, zu weinen. Plötzlich hörte ich ein Klopfen an der Tür. Allerdings war ich zu erstarrt, um zu reagieren. Die Tür wurde geöffnet. ,,Lin...? Alles in Ordnung...?", fragte die besorgte Stimme von Len leise. Ich wimmerte, ohne die Decke zu lüften. ,,Hey... Hast du Angst vor dem Gewitter?", fragte Len vorsichtig und kam ein wenig näher. Ich sah unter der Decke hervor. In dem Moment leuchtete ein weiterer Blitz durch das Zimmer, dicht gefolgt von dem lauten Donnergrollen. Ich schrie wieder auf, sprang aus dem Bett und fiel Len in die Arme. Diser wurde fast zu Boden geworfen. Ich schluchzte. ,,Lin... Es ist alles gut, das Gewitter kann uns nichts anhaben, wir sind hier drin sicher. Das Haus hat mehrere Blitzableiter...", versuchte Len mich zu beruhigen. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hemd und wimmerte. ,,Lin...", seufzte Len besorgt. Ohne, dass ich ihn losließ, ging er zum Bett und setzte sich drauf. Dort nahm er mich fest in die Arme. Ich zitterte immer noch, aber nicht mehr ganz so stark. Len strich mir beruhigend über den Kopf. ,,Es ist alles gut... Ich bin ja hier...", flüsterte er beruhigend auf mich ein. Dann begann er, leise "Dear" zu singen. Ganz langsam beruhigte ich mich dank seiner warmen Hand und seiner sanften Stimme. Ich zitterte zwar noch leicht, doch ich hatte nicht mehr so große Angst, denn ich wusste: Len war bei mir, und er würde bei mir bleiben, bis das Gewitter um war.

Kagamine Len - SPICE! Oder doch nicht...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt