One-Shot 1

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A/N: Omg, Leute, wir sind bei 2k reads angekommen, THANK YOU SO MUCH!! >///< Ich hätte nie gedacht, dass ich das mit dieser Story (oder generell irgendeiner Story ^^;) hinkriege, aber ihr habt es geschafft, vielen Dank! >///<  Das gibt mir wirklich Motivation, wie angekündigt kleine One-Shots zu erstellen, mit Charakteren, die noch nicht so viel Rampenlicht bisher hatten oder vielleicht auch kleine Specials zu Lin und Len. Vielen Dank an Mina-hime hierbei für die Idee, den bisher etwas "ungeliebten" Charakteren etwas Aufmerksamkeit zu schenken ^^ Hier kommt jetzt also der erste One-Shot, der sich etwas mit Len's Vergangenheit, insbesondere seine ominösen "Freundin" beschäftigt, die wir ja aus dem Telefonat kennen ^^


(Einige Zeit vor dem Zeitpunkt der Geschichte)

Len Kagamine seufzte. Er lag auf seinem Bett in seinem Apartment in Deutschland. Es war mitten in der Nacht, und neben ihm lag ein Mädchen, etwas jünger als er, schlafend eingekuschelt unter der Decke. Ihre langen, braunen Haare verteilten sich auf dem Laken, und Len musterte sie neutral. Noch vor wenigen Minuten war sie wach und in Hochform gewesen. Ihre vorhin noch schwitzende Haut hatte sich wieder auf Normaltemperatur abgekühlt und Len strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht, um in ihr schlafendes Gesicht zu sehen. An sich war sie ein wunderschönes Mädchen, doch Len konnte ihr nichts abgewinnen. Für ihn waren es nur Spielereien, die ihm die Zeit vertrieben und ihn vom alltäglichen Stress ablenkten. Dennoch war er sich sicher, dass ihre Beziehung für sie wahrscheinlich etwas anders wirkte. Sie wusste nichts davon, dass sie für Len nur ein One-Night-Stand war, und war der festen Überzeugung, dass er sie aus ganzem Herzen liebte.

Das Mädchen lächelte im Schlaf. Len richtete sich auf und zog sich seine Hose an, bevor er an das Fenster trat und in die Nacht hinaussah. Irgendwo da draußen war jemand, den er seit seiner Kindheit suchte. Er verfluchte sich selber dafür, damals nicht nach ihrem Namen oder ähnlichen Informationen gefragt zu haben, aber wie sollte er auch? Er war ein kleines, naives Kind gewesen. Sein Blick ging nach oben in den Himmel. Dieser war wolkenfrei und Unmengen von Sternen bedeckten den Himmel, inmitten drin der helle Sichelmond zu sehen. Bald wäre Neumond. Er konnte sich genau erinnern, dass die Nacht nach ihrem ersten Treffen ebenfalls ein Neumond war. Und zwar, weil er vor all diesen Jahren genau wie jetzt am Fenster gestanden und sehnsüchtig hinausgesehen hatte, das Gefühl, die Person wäre ihm genauso fern wie der Mond, der in dieser Nacht nicht zu sehen war.

Er hörte hinter sich, wie das Mädchen sich regte und wandte sich um, um zu sehen, dass sie sich aufgerichtet hatte und ihn verschlafen ansah. "Len...?", fragte sie müde, sich ein Auge reibend. "Was machst du...?" Angesprochener lächelte und setzte sich auf die Bettkante. Er war es gewöhnt, dieses Lächeln aufzusetzen, was er nicht ernst meinte, auf das alle jedoch reinfielen. Ausgenommen seiner Schwester.

Len strich ihr an der Wange entlang. "Geh ruhig wieder schlafen, Sara. Es ist nichts." Diese nickte leicht und ließ sich lächelnd wieder auf das Kissen sinken. "Len...?", fragte sie dann leise und griff nach seiner Hand. Dieser sah abwartend zu ihr. Sara lächelte verliebt. "Singst du mir etwas vor? Dann kann ich bestimmt noch viel besser schlafen." Len lachte etwas, was natürlich auch gekünstelt war. Er empfand nichts gegenüber Mädchen wie ihr, und sämtliche Emotionen ihnen gegenüber waren aufgesetzt. Nur waren seine schauspielerischen Talente so ausgereift, dass bisher keiner hinter seine Fassade geschaut hatte, denn sie dachten, es gab keine.

"Natürlich. Was möchtest du denn hören?", hakte Len freundlich nach und Sara lächelte. "Irgendetwas. Bei dir klingt alles wie ein Lied aus dem Himmel." Len musste sich verkneifen, angeekelt wegzuschauen. Er glaubte nicht an religiöse Sachen, wie Himmel, Gott und Engel. Stattdessen lachte er leicht und begann, irgendein Lied auf Japanisch anzustimmen. Er wählte absichtlich ein Lied seiner Muttersprache, da Sara diese nicht verstand und aufgrund der Melodie davon ausging, es sei ein Liebeslied für sie. Stattdessen handelte es lediglich von Sehnsucht. Sehnsucht nach etwas, was weit weg war, und fast unmöglich zu finden. Dennoch glaubte Len fest daran, dass er eines Tages erfolgreich sein würde.


Am nächsten Morgen...

Als Sara am nächsten Morgen aufwachte, war der Platz neben ihr im Bett leer. Besorgt richtete sie sich auf und sah sich um, doch es war nichts zu sehen. Als sie eine Hand auf das Laken legte, spürte sie, wie kalt es war. Folglich musste Len schon einige Zeit weg sein. Seufzend stand sie auf und murmelte: "Es ist schwer, eine Berühmtheit zum Freund zu haben..." Sie ging davon aus, dass Len zu einem frühen Termin aufgebrochen war, von dem er ihr nichts erzählt hatte, entweder, weil er es vergessen hatte oder weil er es nicht für wichtig hielt.

Nicht daran denkend, dass sie ihn vermutlich bei etwas wichtigem stören könnte, zückte sie ihr Handy und rief Len kurzerhand an. Dieser ging einige Sekunden später ran. "Hallo?", tönte es durch den Lautsprecher. Sara lächelte. "Wo bist du denn, Liebling?", fragte sie mit säuselnder Stimme. Sie wusste nichts davon, dass Len am anderen Ende der Leitung gerade das Gesicht verzog, da er mit normaler Stimme weiterredete: "Ich hab dir doch gestern erzählt, dass ich mich früh mit meinem Manager treffe.", log er geschickt. Sara schüttelte leicht den Kopf. "Davon hast du gar nichts erzählt, Liebling..." Len lachte. "Naja, vielleicht hast du es in dem Eifer des Gefechts nicht wirklich mitbekommen." Angesprochene lief puterrot an. "D-das mag sein... Wie denn auch?? Du hast mich völlig in Beschlag genommen!" "Nächstes Mal halte ich mich etwas zurück," besänftigte Len sie, verschweigend, dass es vermutlich kein nächstes Mal geben würde. Die Brünette jedoch lächelte nichtsahnend. "Das brauchst du nicht, Liebling. Du warst toll letzte Nacht," säuselte sie wieder und Len hätte am liebsten sofort aufgelegt, tat dies jedoch nicht, um keine falschen Eindrücke zu wecken. Stattdessen zwang er sich zu einem Grinsen. "Das freut mich. Also dann, ich muss wieder los. Wir sehen uns nachher, okay?" Sara nickte. "Okay. Ich freue mich auf dich, Liebling." Sie gab dem Hörer einen Kuss und legte auf.

Len steckte das Handy weg und seufzte. Er war keineswegs mit seinem Manager verabredet, er befand sich an der neuen Schule, die in den nächsten Tagen anfangen sollte, zu besuchen. Allerdings mussten noch einige Dinge geklärt werden, weswegen er sich beim Direktor melden musste. Insgeheim hoffte er, dass alles glatt ging und er das Mädchen, das noch bei ihm im Apartment hockte, nie wieder sehen musste. Das Apartment war nämlich nur eine Farce, um lästige Besucher von seinem wahren Wohnort fernzuhalten.

Einige Zeit später war alles erledigt und Len würde ab morgen diese Schule besuchen. Was er noch nicht wusste, war, dass ihn ein schicksalhaftes Treffen erwarten würde...


A/N: So, das war der erste One-Shot, der die Geschichte von Sara etwas mehr beleuchtet. Ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ Für Ideen zu weiteren One-Shots bin ich immer zugänglich, geplant ist bis jetzt noch etwas für Dell Honne und Marie, das Mädchen, welches Lin im 4. Kapitel die Kette stahl. ^^ Falls euch noch weitere Ideen einfallen sollten, oder ihr bestimmte Fragen zu Hintergründen oder so habt, schreibt sie mir einfach in die Kommentare, ich werde versuchen, alle zu beantworten, entweder direkt oder mit einem kleinen Extrakapitel ^^

Kagamine Len - SPICE! Oder doch nicht...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt