4. „Alles okay?"

9.7K 380 17
                                    

„Da bist du ja!" hörte ich auch noch einen Zwilling hinter mir. „Ihr seid mit ihr befreundet?" wollte Potter ungläubich wissen. Ich zischte zur Antwort ein einfaches :„Nein.". Die konnten mich alle mal. In Durmstrang haben sie wenigstens verstanden das ich alleine sein will. Wieso also hier nicht? Man kann meinen ich bin doch auch so kalt und unfreundlich. Die meinten doch allen ernstes das ich mit ihnen befreundet sein will. „Alles okay?" wollte einer der beiden auch noch wissen. „Ja wieso?" fragte ich nur genervt. „Weil du weinst." antwortete der andere. Ich weine? Tatsächlich. Als ich mein Gesicht berührte war es nass. Ohne noch ein Wort zu sagen lief ich weg. Mir ist wohl alles zu viel. Da ich wusste das in der Nähe ein Klo war lief ich dort hin. Heute ist erst mein zweiter richtiger Tag und ich heule schon rum. Was ist nur mit mir los? Der Todestag meiner Mutter ist erst am 25. Dezember. Das ist der einzigste Tag wo ich Gefühle zeige. Sonst bin ich kalt zu jedem der meinen Weg kreuzt. Und das schon seit dreizehn Jahren. Selbst in den Spiegel kann ich auch nicht lange sehen, weil ich die Augen von ihr habe und mein ganzes Gesicht. Der Rest ist von meinen Vater. Daher sehe ich auch aus wie ein Vampir. Da hier auch Spiegel sind stand ich auf und zu erstmal hinein. Aber im nächsten Moment hatte ich ihn schon mit meiner Hand kaputt geschlagen. Irgendwie fühlte sich es gut an was kaputt zu machen. Das Blut was von meiner Hand auf den Boden tropfte interessierte mich erstmal gar nicht. Wie gebannt starrte ich auf den zersplitterten Spiegel. Für manche mag es verrückt wirken aber so lass ich meine Gefühle raus. Es gibt fast keinen Tag an den ich mich selbst verletze. Nur eine Person weiß davon. Nämlich Charlie Weasley den ich letztes Jahr kennen gelernt hatte. Am Weihnachstball wo ich heulend am See saß. Mich hat es zuerst gewundert, weil er einfach für mich da war. Und keine Fragen gestellt hat. Er ist auch der einzigste den ich in dreizehn Jahren angelächelt habe. Als mir schwindelig wurde heilte ich meine Hand schnell mit einen Zauber, denn ich mir selbst beigebracht hatte. Total aufgewühlt ging ich wieder zum See und setzte mich an den Steg. Um einfach in die leere zu starren. Mein Leben besteht eigentlich nur aus Scherben. Die schon sehr lange existieren.

Lux Snape - Das Mädchen mit den kalten Augen Where stories live. Discover now