5. Magische Strafverfolgung

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Irgendjemand - diese Person weiß bestimmt, das sie gemeint ist :D - hat mich freundlich gebeten, doch mal wieder was zu schreiben, also hab ich das doch sogleich gemacht. Viel Vergnügen mit dem Kapitel :D

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„Zabini, kommen Sie mal her", rief eine barsche Stimme. Cassandra blickte von ihren Unterlagen auf, an denen sie gearbeitet hatte und erhob sich auch sofort von ihrem Platz. Sie umrundete den schmalen Schreibtisch und eilte an die Seite des Mannes, der gerufen hatte.

Andrew Reyes-Pile war groß und sorgte alleine durch seine Anwesenheit dafür, dass die Leute ihm Gehorsam zollten. Er war der Chef der Abteilung für Magische Strafverfolgung des MACUSAs und wenn sein voluminöses Gesicht begann, rot anzulaufen, dann wussten seine Mitarbeiter, dass jemand einen Fehler gemacht hatte.

„Können Sie mir das hier erklären?", fragte er und drückte Cassandra ein Pergament in die Hand. Sofort erkannte sie ihre eigene Schrift darauf und überflog kurz die Zeilen, die sie dort geschrieben hatte.

„Was genau - ", fing sie an, doch ihr Chef unterbrach sie.

„Wieso haben Sie sie gehen lassen?", donnerte er laut und eine Tasse auf dem Schreibtisch neben ihnen erzitterte. „Diese Frau hat einem No-Maj-Verkäufer mehrere hundert, gefälschte Dollar untergejubelt und damit fast sein Geschäft ruiniert!"

„Aber die Beweise sprechen eindeutig für sie", beteuerte Cassy. „Sie wusste nicht, dass es Falschgeld war! Und ich dachte - "

„Ja! Sie dachten wieder!", rief Andrew und sein Schnurrbart vibrierte dabei. „Sie werden nicht fürs Denken bezahlt, Zabini!" Er riss Cassandra das Stück Pergament wieder aus der Hand. „Noch so eine Fehlentscheidung und Sie können Ihren Schreibtisch räumen, verstanden?" Ohne eine Antwort abzuwarten, stürmte er aus dem Raum und hinterließ eine betreten zu Boden blickende Cassy.

„Mach dir nichts draus", murmelte die Frau neben ihr und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Du weißt doch, wie er um diese Zeit rum ist. Man sollte meinen, er hätte seine Scheidung endlich überwunden." Audrey zuckte mit den Schultern und bedeutete Cassy dann, sich zu ihr zu setzen. Auf Audreys Schreibtisch aus bestem Mahagoniholz hatte sich mit der Zeit ziemlich viel Krimskrams angesammelt. Sie war total fasziniert von den kleinen No-Maj Sachen, die man als Dekoration nutze und so hatte Audrey mehrere Schneekugeln und einen Rechenschieber neben ihrem Namensschild stehen, in welches mit einer fein säuberlichen Schrift Audrey Fields eingraviert war. Auf der anderen Seite prangte ein dicker Bilderrahmen, in welchem das letzte Urlaubsfoto zu sehen. Audrey, ihr Mann Maxwell und ihre Tochter Ava waren darauf zu sehen, inmitten eines eisigen Windes in Alaska. Als Audrey wieder aus ihrem Urlaub gekommen war, hatte sie Cassandra sofort alle Einzelheiten erzählt.

„Aber ist es nicht schon immer so gewesen?", fragte sie. „Jede Sache, die ihm nicht passte, hat er an mir ausgelassen."

Audrey machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nein, das bildest du dir ein. Er hasst uns alle gleichermaßen." Die beiden Frauen lachten, als jemand weiteres den Kopf in ihr Büro steckte.

„Ah, dachte ich mir doch, dass ich euch gehört habe", sagte der Neuankömmling und setzte sich sogleich auf die Kante von Audreys Schreibtisch. „Da komme ich aus dem Urlaub wieder und sehe, dass ihr Andrew wieder verärgert habt. Ein netter Anfang."

„Wie war Europa?", fragte Audrey und Cassandra sah der jungen Frau ins Gesicht, die mit ihren schulterlangen blonden Locken spielte.

„Oh, es war nett, wirklich. Aber mit der Zeit sind mir die ganzen Kirchen dann doch auf die Nerven gegangen."

Priori Incantatem (HP/FF)Where stories live. Discover now