Kapitel 8

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Kathrine

Mir wurde von einer etwas älteren Frau Sachen gegeben, die ich anziehen sollte. Nachdem ich mich umgezogen hatte, wollte sie gehen, doch ich hielt sie auf.

"Warten sie." Sie drehte sich zu mir. "In dem Zimmer am Ende es Flures ist meine kleine Schwester. Ich weiß nicht wie lange ich mit ihm weg bin, also könnten sie bitte ein paar mal nach ihr sehen und ihr vielleicht etwas zu essen bringen?"

"Selbstverständlich. Ich muss nur Mr. Styles Bescheid sagen, dann-"

"Nein!", unterbrach ich sie panisch. "Bitte tun sie das ohne jemanden etwas davon zu sagen. Ich bitte sie.", flehte ich und hielt ihre Hand.

Sie seufzte. "Wenn Sie es ihm nicht sagen, dann kann ich das machen."

"Natürlich! Ich werde nichts sagen, versprochen."

Sie nickte und verließ den Raum.

Nachdem ich meine Haare zusammen gebunden hatte, verließ ich das Zimmer und ging nach unten.

Dort war er schon an der Tür und schaute sich Schuhe an. Als er mich bemerkte reichte er mir welche.

"Das ist größe 37. Müsste dir passen."

"Danke.", erwiederte ich und zog die Nikes an.

-

"Kann ich wissen wie du heißt?", fragte ich.

Wir saßen schon seit gefühlten Stunden im Auto und es wurde langsam langweilig.

"Harry. Das ist aber nicht wichtig für dich. Du weißt ja wie du mich nennen sollst. Was du übrigens grade vergessen hast."

"Tut mir leid, Sir.", erwiederte ich.

'Du weißt ja wie du mich nennen sollst', äffte ich ihn im Kopf nach.

Arschloch.

"Und wohin fahren wir, Sir?", fragte ich und betonte das 'Sir' extra.

"Das wirst du gleich sehen."

Harry parkte das Auto vor einer riesigen Villa. Ich hob eine Augenbraue. Wo waren wir?

Ich hörte wie Harry neben mir die Tür zu schlug und eilte auch aus dem Wagen. Er streckte mir seine Hand aus, die ich mit etwas zögern nahm.

Vor der Haustür angekommen, klopfte er drei mal. Eine ältere Frau öffnete uns die Tür und nahm Harry sofort seine Jacke ab, nachdem wir über die Türschwelle getreten waren.

Dann kam ein, ebenfalls älterer, Mann zu uns. Seine pechschwarzen Haare hatte er nach hinten gegellt und er hatte ein Anzug an, der wie angegossen passte. Seine Augen waren genauso wie seine Haare. Dunkel. Dazu hatte er noch ein perfekt rasiertes Gesicht.

Er kam mit offenen Armen auf Harry zu und zog ihn in eine Umarmung.

"Harry, mein bester Mann." Er löste sich wieder von Harry, hielt ihn aber an seinen Schultern fest. "Ich kann dir kaum genug danken für dein kleines Geschenk.", zwinkerte er.

Harry lachte. "Das war doch selbstverständlich. Und wie es aussieht haben wir beide ja einen Gewinn daraus gezogen."

Nun schaute der Mann zu mir. "Noch eine?"

"Nein, die gehört zu mir.", sagte Harry wieder ernst und zog mich an sich.

"Wie wäre es wenn wir ins Wohnzimmer gehen?"

-

Keine Ahnung wie lange wir hier schon saßen, aber es war viel zu lange.

Ich schaute mich im Wohnzimmer um. Keine Bilder von einer Frau oder von Kindern. Obwohl der Mann aussah wie als wäre er in seinen Vierzigern, schien er nicht verheiratet zu sein.

Dies konnte man aber nicht nur an den, nicht vorhandenen Bildern erkennen, sonder auch weil er keinen Ring trug, wie mir auffiel.

"So, Jeff. Du weißt sicherlich wieso wir hier sind. Ich glaube es wird langsam Zeit.", sagte Harry und legte seinen Hand auf meinen Oberschenkel.

"Du hast Recht. Wenn ihr mich für einen Moment entschuldigen würdet.", sagte dieser Jeff und verließ das Wohnzimmer.

Ich atmete tief durch. Scheiße war das langweilig.

Ich musste die ganze Zeit an Mila denken. Ob die Frau ihr Versprechen einhalten würde? Ich hoffte es.

Harry lehnte sich etwas zu mir rüber. "Könntest du etwas interessierter gucken? Dein Blick ist ja nicht auszuhalten.", zischte er in mein Ohr.

Genervt schaute ich ihn an und senkte meinen Blick.

Ich setzte mich aufrechter hin.

Wenn juckt es denn bitte, wie mein Gesichtsausdruck war?

Ich spielte grade mit meinen Fingern, als ich Schritte hörte. Ich blickte auf und konnte meinen Augen nicht trauen.

Träumte ich?

War das echt?

Meine Augen füllten sich mit Tränen und mein Herz setzte einen Schlag bei dem Anblick aus.

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