22 | ein Zusammenbruch

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"Logan!", meine Stimme hallte durch den Gang, den ich gerade entlanglief. Mein Mann war den Gang hinunter im Badezimmer verschwunden und ich wollte doch endlich mit ihm allein reden.

Kaum war ich an der Badezimmertür angekommen, klopfte ich einmal dagegen, da Logan diese abgeschlossen hatte.

Mein Herz klopfte in unregelmäßigen Abständen gegen meinen Brustkorb. Ich wollte nicht, dass er mich wieder ausschloss. Ich wollte nicht, dass wir uns schon wieder so fremd waren, dass die Sachen der vergangenenen Woche wieder passieren würden, dass wir uns wieder anschweigen würden.

Ein unverständliches Murren erklang auf der anderen Seite der Tür und ich seuftze leise, ehe ich nochmals klopfte.

"Logan, bitte.", versuchte ich erneut ihn umzustimmen, um die Tür für mich zu öffnen.

Ein paar Augenblicke später drehte er tatsächlich den Schlüssel im Schloss herum und öffnete die Tür für mich.

Sein Blick sprach Bände, als wir uns schweigend gegenüberstanden. Er war verletzt. Er war sauer. Und das schlimmste war er war enttäuscht. Und zwar von mir.

"Es tut mir so wahnsinnig leid.", war das einzige, das aus meinem Mund kam.

"Das ändert nunmal nicht viel.", sagte er kühl und hielt sich dann das Tempo an die blutende Nase, die bei dem Kampf mit David verletzt wurde.

"John hat Recht, du bist auf ihn eingegangen. Der Kuss ging nicht von dir aus, aber es wäre nie dazu gekommen, wenn du ihn nicht so nah an dich herangelassen hättest.", Logan zuckte mit den Schultern, so als ob es ihm vollkommen egal wäre.

"Ich habe einen Fehler gemacht, aber jeder macht einmal einen Fehler, Logan.", versuchte ich mich irgendwie zu verteidigen, obwohl ich wusste, dass so ein Satz noch nicht viel auslösen würde.

"Das ist deine Erklärung für dein Verhalten?!", Logans Stimme klang fassungslos. Fast so als ob er sich über mich lustig mache.

"Emma, du hast deinen Exfreund, der dich geschlagen, der dich so lange schlecht behandelt hat die ganzen Jahre über und trotzdem hast du ihn nicht sofort von dir gestoßen, als er wieder angekrochen gekam. Ich habe dich deswegen nicht verurteilt, aber ich habe ihn verurteilt, dir so oft gesagt, dass er mehr von dir will, aber du hast mir nicht geglaubt.  Und das hat mich noch viel mehr verletzt, als dieses furchtbare Foto.", er wand den Blick von mir ab und ging dann einfach an mir vorbei nach unten.

"Logan! Warte bitte!", rief ich ihm hinterher, als ich die Treppe nach ihm hinunterlief.

"Logan! Ignorier mich jetzt nicht wieder wie du es die ganze letzte Woche gemacht hast!", ich hielt ihn unsanft am Hemd zurück, sodass er sich wieder zu mir herumdrehen musste.

"Was?", sein Blick war verwirrt, während er mir kühn in die Augen sah.

"Du hast schon richtig gehört, Logan. Ich habe doch gemerkt, wie du dich von mir abgewendet hast. Du bist die ganze Zeit später nach hause gekommen wie sonst immer. Und du hast mich nicht einmal richtig angesehen, nicht mit mir gesprochen, nicht mit mir geredet. Hast du ernsthaft geglaubt, dass ich das nicht mitbekommen würde?!", meine Stimme war lauter geworden, als ich ihm diese Anschuldigungen gegen den Kopf warf.

"Dein Verhalten hat nämlich auch dazu beigetragen! Ja, ich merke, wenn du mich wie Luft behandelst, Logan, Wahnsinn oder?! Ich habe einfach jemanden zum Reden gebraucht und dann war da David und es kam eines zum anderen.", mein vorwurfsvoller Blick traf seine blauen Augen, die mich heute überhaupt nicht fröhlich anstrahlten. Im Gegenteil, ich konnte sogar an seinen Augen erkennen, dass er super wütend war. Seine ganze Haltung war angespannt, als er mich so wütend musterte und mich irgendwie versuchte einzuschüchtern.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?", Logan lachte leicht spöttisch auf. "Du lässt zu, dass David dich küsst und jetzt ist das ganze auf einmal meine Schuld?!", seine Arme verschränkte er vor der Brust, während er mich mit einem ausdruckslosen Gesicht musterte, auch wenn seine Worte eine andere Sprache sprachen.

"Ich habe doch nicht gesagt, dass du schuld bist. Ich habe nur gemeint, dass ich dein Verhalten mir gegenüber absolut furchtbar fand.", ich schüttelte leicht meinen Kopf, weil ich sein Argument nicht verstehen konnte.

"Mein Verhalten?! Deins war ja wohl noch schlimmer als meins! Hast du etwa vergessen, warum ich so kalt und distanziert war? Zufälligerweise hast du mir nämlich jeden Grund dazu gegeben! Dein Treffen mit David war der Auslöser für meine Taten!", wieder schrie er mich an und ich zuckte zusammen, während mir die Tränen in die Augen stiegen.

"Ich hätte diesen miesen Dreckskerl am liebsten tot geschlagen, so eine Wut habe ich auf ihn. Oder auf Chloe und John, die schon wieder versuchen, alles kaputt zu machen, aber die größte Wut habe ich immer noch auf dich, Emma!", er biss seinen Kiefer fest zusammen und musterte mich mit einem wütenden Blick, der nur noch mehr Tränen in meine Augen trieb.

"Ich habe nicht die Fehler gemacht, die du begangen hast!", zischte er und schlug dann unsanft meine Hand von seinem Hemd weg.

Er drehte mir den Rücken zu und lief wieder von mir weg.

"Logan!", rief ich voller Verzweiflung, doch zu meinem Missfallen blieb er nicht stehen. "Logan, lass mich jetzt nicht wieder allein!", die Tränen rannten meine Wangen hinunter und endlich blieb er stehen.

"Ich mache mir schreckliche Vorwürfe! Ich weiß, was ich getan habe! Und ich verlange nicht, dass du es verstehen wirst, Logan. Aber bitte hör mir zu. Ich kann es nicht verkraften, wenn du mich wieder so lange ignorierst! Das ist die reinste Folter für mich!", langsam drehte sich Logan um und blickte mir direkt in die Augen.

"Glaubst du nicht, dass es auch für mich die reinste Folter war?", Logans Stimme war zwar immer noch kühl, doch die Verletzlichkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Es war auch für ihn schwierig gewesen. Dieses Geständnis beruhigte mich ein wenig, da er mir immer das Gefühl gegeben hatte, dass ihm diese Distanzierung gerade recht wäre.

"Ich halte das nicht mehr aus, Logan. Ich bin zu schwach, um diese Folter noch einmal auszuhalten.", ich wischte mir meinen Tränen weg, doch Sekunden darauf folgten neue.

Ich wusste, dass ich die ganzen Streitereien nicht mehr ertragen konnte. Niemals wieder würde ich solche Seelenqualen über mich ergehen lassen können, ohne vollkommen am Ende zu sein.

"Bitte lass mich nie wieder allein.", schniefte ich und blickte in Logans unbeeindruckte Augen.

"Lass mich nie wieder allein.", flüsterte ich leise.

Ich merkte, wie sich der Raum langsam anfing zu drehen und mir augenblicklich übel wurde. Meine Beine gaben nach und ich brach zusammen, noch bevor Logans Arme mich aufhalten konnten.

Neues Kapitel...

...mit miesem Cliffhänger haha

Nicht vergessen am 18.06. gibts die angekündigte Überraschung💝

Dark Secrets hat die 1 Mio Reads geschafft, ich danke euch so sehr🔥😍

Dark Love #RubinAward2017Where stories live. Discover now