Lutteo [6]

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»Es tut mir so leid, Matteo.«
      Beruhigend strich er mir mit seiner Hand über den Rücken. »Luna, wenn sich einer entschuldigen sollte, dann bin ich das. Ich verstehe nicht, wieso du überhaupt zurückgekommen bist. Ich habe dich nicht verdient.«
      Ich richtete mich abrupt auf. »Sag das nicht«, sagte ich, »und er hat mir alles erzählt.«
      Matteo nickte und sah zu Boden. Dieser Anblick zerriss mein Herz nochmal in tausend Teile. Ich liess meinen Kopf gegen seine Brust sinken und schloss meine Augen. »Matteo, es ist okay. Ich wusste es nicht. Ich hätte dich ausreden lassen sollen. Es tut mir leid.«
      »Nein, Luna, mir ...«
      Schnell legte ich meine Hand auf seinen Mund, um die Worte zu verstummen. »Sag nichts.« Langsam nahm ich meine Hand wieder weg und sah in seine Augen, die mich immer noch voller Trauer ansahen.
      Es schien, als hätte er etwas in meinem Blick gelesen, da er sich nach vorne lehnte und seine Lippen auf meine legte. Ich seufzte erleichtert und spürte den Anflug eines kleinen Lächelns auf Matteos Lippen. Daraus wurde schnell ein Grinsen und er löste sich von mir.
      »Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich dich nicht verdient habe. Luna, egal was du jetzt machst, es tut mir leid.« Ernst sah er mich an und griff gedankenverloren nach meiner Hand.
      »Ich nehme deine Entschuldigung nicht an«, sagte ich und beugte mich nach vorne, um meine Lippen erneut auf seine zu legen. Als unsere Lippen aufeinander trafen, fühlte es sich si an, als würde ein Feuerwerk in meinem Bauch ausbrechen. Matteo erwiderte den Kuss und ich spürte die Verzweiflung in diesem Kuss.
      Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Puls raste.
      Wir lösten uns voneinander und ich lehnte meine Stirn gegen seine. »Ich liebe dich.«
      Matteo schlug seine Augen auf und ich sah die Liebe in seinen Augen, die mich durch die Augen anfunkelte. »Ich dich doch auch, Luna, aber ich ... ich fühle mich so schlecht«, gestand er.
      Bestimmt schüttelte ich den Kopf. »Matteo, sieh mich an.« Ich wartete geduldig darauf, dass er seinen Blick auf mich richtete. »Dein Cousin hat mir alles erzählt. Ich verstehe dich. Du wolltest nicht, dass mir etwas passiert. Und dafür kann ich mich bei dir nur bedanken. Ausserdem weiss ich auch, was an diesem Tag passiert ist. Matteo, du trägst keinerlei Schuld an dieser Sache.«
      Er nickte langsam und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Wieder griff Matteo nach meiner Hand und zog mich näher an sich heran. Er schlang seine Arme um meine Taille. Ich spürte seinen Herzschlag und entspannte mich augenblicklich.
      »Danke«, flüsterte er und vergrub seinen Kopf in meiner Halsgrube. Ich fragte mich, für was er sich bedankte, doch ich beliess es dabei. Das Wichtigste war, dass er die Schuld nicht bei sich sah, denn er trug keine Schuld. Hoffentlich würden mir meine Träume nun auch Matteos heldenhafte Seite zeigen.

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ENDE

Feedback in die Kommis🙈.
Es werden jetzt eine Zeit lang keine Kurzgeschichten mehr kommen.

Soy Luna - KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now