Oftmals denke ich daran, dass ich euch endlich von diesen Schriftstücken erzähle, aber dann, neben der Tatsache, dass ich mir keine dämlichen Ausreden überlegen müsste, fällt mir kein Sinnvoller Grund ein. Außerdem ist es gut, zu wissen, dass etwas nicht öffentlich ist, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand irgendwann dieses Heft findet und durchliest recht wahrscheinlich ist, weil ich es ja überall hin mitnehme.
Außerdem will ich euch nicht belasten mit meinen übertriebenen Sorgen. Bei euch läuft es ja zurzeit so gut. Brook, du spielst so gut in jedem Basketball spiel und bekommst alles was du willst. Rive, du lachst, wie immer und hast dich erneut verliebt und das ist schön. Zu wissen was man fühlt. Ich wünschte ich wüsste genau was ich fühle, bezüglich einer gewissen Person. Aber ich will nicht schon wieder auf dieses Thema kommen, ich denke immerhin zu häufig an ihn, dabei ist noch nicht einmal klar, ob er mir wirklich Gut tut und wirklich hilfreich ist, oder mich in den endgültigen Untergang hineinreitet.
Schon wieder bin ich mit meinen Gedanken zu ihm gewandert, so wie mein Blick es immer tut. Ich stelle mir die frage, wann die oder der erste fragt wenn ich so anstarre oder warum. Raus aus meinen Gedanken!!!!
Sehr elegant, ich weiß. Aber es sollte hier eigentlich um euch beide gehen. Rive und Brook. Meine besten Freunde. Wie ihr mich ablenkt und mit mir lacht und mich nicht auslacht. Hoffentlich täusche ich mich nicht in euch und ihr lacht hinter meinem Rücken über mich. Ich wäre am Boden zerstört und würde mich ausschließlich von Eis ernähren.
Ach wie gerne würde ich doch Gedanken lesen können. Ich wüsste dann genau was ich wann zu sagen habe und wann ich besser schweigen sollte. Aber ich kann es nicht, darum ist theoretisch dieser Gedanke un relevant. Aber dennoch habe ich ihn. Komisch, wie manches einfach nicht logisch ist.
Ich erinnere mich an unseren ersten Schultag. Da habe ich euch Beide kennen gelernt und auch alle anderen hier, aber ihr beiden wart die einzigen, die freiwillig neben mir saßen. Auch wenn ihr in Deutsch einfach nur die Diktate abschreiben wolltet. Ich fühlte mich geschmeichelt. Auch die "zusammenarbeit" in Mathe macht Spaß, Brook. Ja wir haben viel gemeinsam erlebt und dennoch verschweige ich euch so viel.
Die Glocke ertönt und Rosemarie schaut von ihrem Büchlein auf. Sie hatte die Pause genutzt um ihre Gedanken zu sortieren, dabei sahen sie auf Papier genauso verwirrend aus, wie in ihrem Kopf. Sie sah zurück wo eine Gruppe Jungs lachte. Zur Sicherheit schloss ich das Buch und steckte es in meine Rucksack. Rive und Brook kamen vom Buffet wieder, mit einem Sack voller Süßigkeiten zurück. "Willst du was?", fragte Rive und hielt mir Fruchtgummis hin. Ein nicken genügte als Antwort und Rose nahm sich ein paar. "Morgen ist Freitag, machen wir mal wieder was?", fragte Brook und stopfte sich Gummibärchen in den Mund. "Gern", antworte Rosemarie ehrlich und sah zwischen Brook und Rive hin und her. "Klar, wir können zu mir und wieder einen Filmabend machen", schlug Rive vor und ihre hellbraunen Augen funkelten voller Vorfreude. "Okay, dann steht ja alles für morgen." "Ja nur keine Liebesfilme", sagte Rose laut und sah bedächtig zu Boden. "Warum denn nicht, Rose? Wann soll man die denn sonst schauen." "Naja. Bin im Moment nicht ganz so gut auf solche Filme gestimmt." "Hat jemand Rose das Herz gebrochen", schrie eine Männerstimme. Sie kam von dem Klassenclown Ray. Genervt, aber etwas scheu drehte sich Rosemarie um. "Nein", antwortete ich zögerlich und sah im Augenwinkel den Grund für ihr zögern. "Bist du dir da ganz sicher? Siehst nicht sehr überzeugt aus?", bluffte er und zog ein trauriges Gesicht. "Wenn alle Typen so sind wie du, wird mir nie einer das Herz brechen. Dafür seit ihr mir dann zu dumm", knallte Rosemarie zurück und war selbst von sich selbst überrascht, wie der Rest der Klasse, welcher schwieg und zwischen den Beiden hin und her sah, die Münder weit offen. Nur ein dumpfes lachen war zu hören, welches sofort Rays Aufmerksamkeit hatte. "Halt die Klappe Joshua. Könntest ihr ja Mal beweisen, dass wir Männer nicht so scheiße sind, anstatt so zu lachen. Als ob dich noch nie ein Mädchen angeschnauzt hat", schimpfte er und sah zu Joshua. Rosemaries Joshua, ihren Retter, oder nicht? Alle Augen waren nun auf Joshua gerichtet. In gewisser Weise hatte er Rosemarie schien wieder geholfen, indem er die unangenehme Aufmerksamkeit aus sich lud und von Rose weg. Er schmunzelte und sie wurde rot und hoffte, dass es keiner merken würde. "Ich glaube, dass es ein paar Jungs gibt, die Beweisen, dass nicht alle solche Intelligenzverweigerer sind wie du." Mit diesen Worten drehte er sich gewohnt kühl um und setzte sich auf seinen Platz. Viele Worte hatte er noch nie gesprochen. Ray setzte zu einer weiteren Antwort an, doch ließ es bleiben, als der Englisch Lehrer in den Raum kam. Die Klasse war still und bald auch wieder geordnet. Rosemarie wurde von der Seite angestoßen. Es war Brook, sie zwinkerte ihr beeindruckt zu und lächelte schief. Auch Rose war stolz auf sich. Jedoch ließ sich der Blick nach hinten zu Joshua wie immer nicht vermeiden. Er lächelte ihr zu und alle Alarmglocken schalteten sich in ihr aus und an. "Was nun?", fragte eine hingerissene Stimme in ihrem Kopf.
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Writing my Words
Teen FictionRosemarie (Rose) war noch nie die Geschwätzigste, aber schon immer eine Träumerin. Ihr fiel es schon immer leichter Dinge aufzuschreiben, die sie sagen wollte, als diese tatsächlich zu sagen. Für sie meist ein Segen, da sie so vieles für sich behal...