Silence

10 2 0
                                    

"Deep inside, she knew who she was, and that person was smart and kind and often even funny, but somehow her personality always got lost somewhere between her heart and her mouth, and she found herslef saying the wrong thing or, more often, nothing at all" ~ Julia Quinn 

Rosemarie lag wach in ihrem Bett. Es war vier Uhr morgens und sie hatte noch keine Minute Schlaf gefasst und so wie es schien würde sie dazu auch nicht mehr kommen, bevor der Wecker unerbittlich erklang und sie sich unten ihr Frühstück richtete um dann in die Schule zu gehen. Wenigstens musste sie sich keine Sorgen darüber machen Joshua in der Schule zu begegnen und so nicht dauernd auf die Frage aufmerksam gemacht werden, wie es sich wohl angefühlt hätte, ihn zu küssen. 

Mit riesigen Augenringen sah sie in ihren Kleiderschrank und sah sich nach etwas hellem um, obwohl Rosemarie eigentlich nach etwas dunklem trachtete. Sie entschied sich für ein beiges Oberteil, dessen Ärmel nur bis über die Ellenbogen reichten und eine hellblaue, ausgewaschene Jeans. Dazu noch ihre braune Jacke und die Turnschuhe. 

Rive war gerade dabei ein hitziges Gespräch mit Brook zu führen als sie die Klasse betrat. Sofort sah Brook zu Rosemarie. "Gut gemacht", flüsterte Rose als sie sich neben ihre Freundin setzte. "Immer wieder gerne." "Hast du's schon gehört, Rose. Brook hat den Deppen aus der Klasse ober uns eine reingehauen", berichtete Rive mit großen Augen. Sie nicke. "Von wem?" "Lange Geschichte", würgte Rose das Gespräch ab und Rive war dies egal, denn sie hatte eh schon das nächste Gesprächsthema gefunden, ihren Freund. 

Sobald die Stunden begonnen hatte lehnte sich Brook zu Rosemarie. "Woher weißt du es wirklich? Hast du mit Jo noch gestern geschrieben?" Rose schüttelte den Kopf. Sie hatte Jo kein einziges Mal gestern geschrieben. Weder bevor sie ins Krankenhaus gekommen war, oder danach. Fragend sah Brook ihre Freundin an. "Ich habe Kenneth beim laufen getroffen", flüsterte Rosemarie. Als Antwort bekam sie einen entsetzten und fragenden Blick. "Pass auf, Rose. Kenneth ist zwar nett. Aber vertrauen würde ich ihm noch immer nicht." "Tue ich auch nicht", versicherte sie Brook. Und es stimmte. Sie würde es nicht wagen Kenneth zu viel zu verraten. Bevor sie seine Intention hinter seinem Verhalten nicht genau nachvollziehen konnte. Jedoch warf sie einen kurzen Blick zurück auf den leeren Stuhl. Jo, war natürlich nicht in der Schule. Würde sie ihm vertrauen? 

Dieses Mal musste sie ihren Text in ihr Deutsch-Heft schreiben, da ihr Büchlein gut behütet zu Hause neben ihrem Bett lag. 

Ich würde keinem von Beiden vertrauen. Ich weiß weder über Kenneths noch über Jos Absichten bescheid. Außerdem hätte Jo sich nach gestern wenigstens bei mir Melden können. Doch er schrieb nicht. Kein einziges Wort. Die Stille füllte meine Gedanken und blendete alles andere aus. Ich konnte nicht einmal mein Lieblingsessen gestern genießen. Aber wie konnte ich ihre Absichten herausfinden ohne irgendetwas von mir zu offenbaren, was mich verwundbar machen würde. Worte aus zu sprechen waren noch nie meine Stärke gewesen. Oder vielleicht doch, ich hatte es ja nie heraus gefunden. Andererseits konnte ich ganz gut kontern, so wie die letzten Wochen es bewiesen. Ich war nicht schlecht im Umgang mit Worten, ich war schlecht, wenn es darum ging ihnen einen Ton zu geben. Vielleicht war das auch eine Begründung, warum ich in Musik nicht sonderlich gut war, besonders im Singen, weder im Spielen eines Instruments. 
Der klang der Worte klingt so süß in meinen Gedanken, aber so bitter in der Realität. 

Writing my WordsWhere stories live. Discover now