Talking and Writing

9 0 0
                                    

Nervös spielte Rose mit einem Haargummi herum. Sie wollte ihm nicht zwingend von Kenneth erzählen, wie er Rosemarie verwirrte. Sie brachte es nicht übers Herz Joshua anzusehen. Aber ihn nun  anzuschweigen, wäre auch nicht fair. Sie beschloss sich auf die Fakten zu konzentrieren, immerhin konnte Rose zu Hause in ihrem Buch alle Details erwähnen. "Kenneth kennt jemanden und in letzter Zeit sind wir uns öfters über den Weg gelaufen, also hat er mich eingeladen, ich dachte er hat mehr eingeladen, aber ich kannte keinen da." Joshua sah Rosemarie nachdenklich an. Was er wohl gerade dachte? Seine Mutter unterbrach das aufgekommene schweigen, indem sie Rose fragte, wo genau sie eigentlich wohnte. 
Noch immer hatte Jo nichts zu Rose gesagt. Erst als sie schon ihr Haus sehen konnten sprach er: "Seit wann?" Ich schätze seit ich mich damals mit Ray gestritten habe. Da hat er angefangen mit mir zu reden." Das Autp blieb stehen. Die Lichts in ihrem Haus branten, was bedeutete dad ihre Eltern wohl zu Hause waren. "Danke", sagte Rosemarie süß und öffnete die Autotür. Auch die Wohnungstür ging auf und Rose Mutter stand in der Tür. "Deine Freunde sollen herein kommen", meinte diese unf winkte dem Auto freundlich zu. Mit widersprüchlichen Gefühlen, murmelte Rose die Einladung in das Auto und schon waren Joshua und seine Mutter ausgestiegen. All zu schnell würde sir wohl nicht schreiben können.

Mit mühe und not setzte Rosemarie ein Lächeln auf, welches halbwechs glaubhaft war. Ihr schwirrte zu viel im Kopf herum und zusätzlich hatte sie angst irgendetwas falsches zu sagen und zu tun. Mit zittrigen Händen zog sie im Flur ihre Schuhe aus und wartete was nun geschehen würde. Jos und Rose' Mutter setzten sich ins Wohnzimmer und begannen sich zu unterhallten. Joshua allerdings blieb vor der Treppe stehen und sah sie an. "Ich wollte eigentlich rauf in mein Zimmer", murmelte Rose und ging auf die Treppe zu. "Dann kannst du mir ja dann die ganze Geschichte erzählen", entgegnete er und trat ein wenig zur Seite. Er hatte es bemerkt. "Es ist nicht so interessant", versuchte Rosemarie zu erklären. Jo lächelte schief. "Dann können wir doch einfach so reden." Unsicher rieb sie sich über den rechten Unterarm und ging langsam Stufe für Stufe die Treppe hinauf. Zögerlich öffnete sie die Tür zu ihren Zimmer und bevor sie das Licht einschaltete, schmiss sie ihr Büchlein, welches offen auf ihrem Bett lag unter den Kopfpolster. Erst dann wurde ihr Zimmer von Licht erleuchtet. Die Decke und der Polster waren zerknuddelt. Der Schreibtisch angeräumt und die Hocke-schuhe standen in ihrer Tasche mitten im Raum. "Entschuldige", nuschelte Rosemarie und stellte die Tasche zur Seite. Joshua blickte allerdings misstrauisch auf ihr Bett. "Was sollte ich da gerade nicht sehen?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. "Gar nichts!" Joshua blieb mitten im Raum stehen und sah sie an. "Du wolltest reden?", sagte Rose. "Also warum hat dich Kenneth angesprochen?" Sie zögerte und trat von einem Fuß auf den anderen. "Wegen ähnlichen Gründen warum wir geschrieben haben. Zeigen, das nicht alle Jungs Volltrottel sind." "Und das war's?" "So ziemlich. Ich meine wir sind einanader öfters über den Weg gelaufen, aber das wars. Klar, er hat mich auf die Party mitgeschleppt, aber da hat er sich eh nur wie ein A**** benommen. Also vertrauern tue ich ihm auf keinen Fall." Joshua zog die Augenbrauen zusammen. "Was hat er getan?" Rosemarie schüttelte den Kopf. Sie wollte jetzt nicht auch noch mit Andre anfangen. Wie würde sie dann denn wirken? Aber sie hatte ja nicht einmal seine Telefonnummer. "Er hat das gemacht was ihm Spaß macht und ich hab das gemacht was ich wollte und dann wollte er auf einmal gehen." "Ich kann ja Mal mit ihm reden", schlug Joshua vor doch sofort schrie Rose "Nein". Wenn Kenneth Jo kränken würde oder sie sogar streiten würde. Rosemarie würde sich schlecht fühlen, wenn sie deren Freundschaft gefährdete. Sie wusste, das all das auch zu Tränen führen konnte. Aber sie weinte nicht. Stattdessen starrte sie in Jos Augen und hofften ihn selbst nicht gekränkt zu haben. "Warum nicht?" "Es ist nicht deine Schult und für mich ist alles okay." Von unten drang gelächelter nach oben. "Es scheint, als ob sich unsere Mütter gut verstehen", meinte Rose und wandte ihren Blick ab. Sie wollte nicht, dass Jo merkte, dass der letzte Teil gelogen war. "Warum schreibst du dann alles auf?" Wie von einer Tarantel gestochen sah sie auf. Ihre Augen weit aufgerissen und ihr Mund leicht geöffnet. "Unter dem Kopfpolster schauen ein paar Seiten hervor", erklärte er und deutete mit seinem Kopf Richtung Bett. Erst jetzt viel dies Rose auf, die sich innerlich gerade drei Kopfnüsse gegeben hatte. "Em...", stammelte sie und biss sich auf die Unterlippe. Joshua nickte. "Sag's mir, wenn du es mir sagen willst", er kehrte ihr den Rücken zu und ging zur Tür, "Viel Spaß beim schreiben." Er lächelte ihr zu, doch Rosemarie konnte nicht entschlüsseln, ob Jo ihr soeben ehrlich zugelächelt hatte, oder ob es ein gequältes Lächeln gewesen war. 

Langsam hatte Joshua die Tür geschlossen, viel schneller war Rose bei ihrem Buch und drückte es an ihre Brust. Erst nachdem sie hörte, wie die Haustür zu ging und das Gelächter endgültig verstummte betrachtete sie die Seite, welche aufgeschlagen war. 

Es war einer ihrer Neueren, kürzeren Einträge. So lange, wie Joshua auf ihr bett gestarrt hatte, hätte er genügend Zeit gehabt es zu lesen. 

Ich weiß, ich mache alles kompliziert. Ich rede viel mehr. Sage das Falsche. Habe Entscheidungen getroffen, zumindest ein paar und dennoch steht alles so wage da. Ja ich wünschte ich hätte alle Antworten. Alle Antworten für Joshua und alle für Kenneth. Aber wenn ich alle Antworten hätte, würde ich sie noch immer wollen?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 06, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Writing my WordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt