Prolog

1.1K 40 27
                                    

„Du bist der Letzte, Perseus Jackson."

Der junge Halbgott stützte sich mit vor Schmerz kreischenden Muskeln auf seinen Händen ab, presste seine Zähne knirschend zusammen als diese unter seinem Gewicht nachließen. Sein zerschundener Körper war fast nicht mehr erkennbar, so viel Dreck und Blut haftete an ihm, sowie seine vom Krieg zerissene Kleidung. Und sein Schwert... oh, sein treues Schwert war verdammt noch mal außer seiner Reichweite. Hilflos streckte er seinen Arm aus... noch ein bisschen -

Plötzlich sirrte ein Pfeil aus dem Nichts auf ihn zu und landete genau vor seiner Hand, hinderte ihn so daran an seine Waffe zu gelangen und noch bevor er überhaupt realisierte was dort geschehen war, erschien ein Fuß, welcher Springflut in das Ruinenmeer schoss, das sich um ihn wie eine undurchdringliche Mauer aufgebaut hatte.

„Gib auf, Perseus.", zischte Artemis, die auf einmal vor ihm aufgetaucht war. „Du hast verloren"

Eine erneute Welle des Schmerzens erschütterte seinen Körper, doch Percy biss sich verzweifelt auf die Zunge, um einen Aufschrei zu verhindern. Stattdessen schüttelte er entschlossen den Kopf und presste ein ersticktes „Niemals!" raus.

„Aber was hast du zu verlieren?", ertönte eine neue Stimme hinter ihm und Percy musste sich nicht umdrehen, um zu erkennen zu wem sie gehörte. Keine andere Stimme konnte so vergnügt klingen, wenn vor ihm jemand litt.

„Was meinst du, Ares?"

Der Gott des Krieges gab ein herablassendes Lachen von sich und betrachtete den geschwächten Halbgott mit einem unverkennbaren Ausdruck von Schadenfreude. Seine flammenden Augen flackerten hinter seiner Sonnenbrille und sein breites, zähniges Grinsen ließ ihn wie einen gestörten Psychopathen wirken.

„Wie Artemis gesagt hat, kleiner Bastard." Der robuste Gott trat mit aller Kraft auf seine Hand und Percy biss sich abermals auf die Zunge, um alle seine Schmerzenslaute zu unterdrücken. Niemals würde er ausgerechnet Ares die Zufriedenheit geben, dass dieser einen Schrei aus ihm entlockt hätte. „Du bist der Letzte."

Ein eisiges Gefühl kroch Percys Rücken hoch und seine Nackenhaare sträubten sich, als er Ares' Worte noch einmal im Kopf durchgehen ließ. Seine Augen weiteten sich ungläubig und er schüttelte langsam den Kopf. „Nein, ihr... ihr... "

„Ganz genau, Missgeburt." Ares ließ ein kehliges Lachen verklingen. „Deine Freunde sind tot. Allesamt."

„Was habt ihr... wie - " Es war unmöglich für ihn ordentliche Sätze zu formulieren, zu tief saß der Schock. Das konnte nicht möglich sein, es... es durfte nicht möglich sein! Wie...

„Du vergisst, dass ich die Göttin der Jagd bin, Junge.", spuckte ihn Artemis regelrecht vor die Füße. „Nicht mal mein armseliger Bruder und Hermes  können die Fährte so gut verdecken, dass ich sie früher oder später nicht aufspüren kann. Aber ich muss schon sagen - " Die Göttin der Jagd lächelte kalt. „ - ausgerechnet die Unterwelt als Versteck zu nutzen war äußerst gerissen. Niemals hätte ich gedacht, dass euch Hades beschützen würde, aber selbst er hat keine Chance gegen die geballte Macht seiner zwei Brüder, auch wenn es sein Territorium war und er nur ganz knapp verloren hat."

„Hades, Apollo, Hermes und Hestia erwartet im Moment eine saftige Strafe, dafür dass sie euch Verrätern zur Flucht verholfen haben. Vielleicht werden sie ja zerfetzt und in die Leere geworfen... obwohl..." Ares grinste hämisch und bleckte lüsternd seine Zähne. „Vielleicht lassen sie mir Hestia ja als Spielzeug da. Jungfrauen sind immer so - "

Plötzlich wurde Ares niedergeschlagen und Artemis hielt ihm zähnefletschend einen Dolch an die Kehle. „Schweig, du Mistkerl. Rede über so etwas nicht in meiner Gegenwart!"

Fall of Olympus Where stories live. Discover now