Kapitel 5

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Die letzten Wochen in der Yancy Academy vergingen ohne großen Konfrontationen seitens Orion und Nancy Bobofit, was Percy zum ersten Mal in seinem kläglichen Dasein als Halbblut erleichtert aufatmen ließ.

Erstgenannter war viel zu sehr damit beschäftigt von den anderen als ‚durchgeknallter Vollidiot' abgestempelt zu werden, da er standfest darauf beharrte, dass er Mrs Kerr noch nie zuvor gesehen hatte und ihre eigentliche Mathemathiklehrerin Mrs Dodds hieß.

Selbst seine engsten Freunde stellten seine mentale Stabilität infrage und das musste etwas heißen, da sie ihm sonst jeden Mist aus der Hand fraßen.

Nach unzähligen gescheiterten Versuchen ihre Mitschüler von der Existenz von Mrs Dodds zu überzeugen, hatte sich Orion schließlich an seine letzte Hoffnung gewandt: Percy.

„Halt mich hier nicht für einen Vollidioten, du Arsch! Du weißt ganz genau, dass Mrs Dodds existiert, sie hat dich im Museum sowas von angeschnauzt als du mit deinem Psycho-Freund rumgeturtelt hast!", hatte ihm sein Adoptivbruder praktisch vor der ganzen Klasse ins Gesicht gebrüllt, nachdem er wutschnaubend zu Percys Platz marschiert war und ihn an den Kragen gepackt hatte.

Percy hatte nur unschuldig eine Augenbraue gehoben, unverblümte Schadenfreude in sich aufwallen spürend, als er die schockierten Blicke um sich herum vernahm. „Erstens: Ew. Kenji ist wie ein Bruder, den ich niemals hatte und persönlich stehe ich nicht auf Inzest, sorry."

Kenji, der direkt neben Percy gesessen und das gesamte Spektakel interessiert aus dem bestmöglichen Platz mitbeobachtet hatte, hatte mit den Augen gerollt und lautstark verkündet:„Bist sowieso nicht mein Typ, Perce. No offence."

Der Sohn des Chaos hatte kurz geblinzelt, bevor sein Mund empört aufgeklappt war und er seinen Kopf zu seinem besten Freund drehte, einen förmlich kochenden Orion vor sich beflissen ignorierend. „Hey! Was soll das bitte schön bedeuten?"

Das ungläubige Lachen des Japaners wurde schließlich übertönt mit:„Zweitens! Ich hab überhaupt keine Ahnung wovon du redest, ich wurde nur von Mrs Kerr dazu gebeten nicht mehr zu reden und Mr Brunner zuzuhören, sonst nichts. Niemand hat mich angeschnauzt."

Gespielt besorgt hatte Percy Orion schließlich an die Stirn getippt, was diesen noch röter anlaufen ließ und abermals war dem Halburgott das Bild einer roten Dampflock durch den Kopf geschossen. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Hast du dir den Kopf gestoßen?"

Noch einige Male danach wurde Percy von seinem Adoptivbruder überfallen und über das Geschehen im Museum ausgequetscht, aber auch in diesen Momenten hatte Percy Unwissen vorgetäuscht.

Es schien wirklich so, als hätten sich die ganzen Trainingsstunden mit Chaos ausgezahlt, denn davor konnte er jedem einen Dreck vorspielen und niemand hätte ihm ein Wort abgekauft.

Percy könnte sich erschlagen, wenn er daran dachte, was er alles durch seine Unfähigkeit damals ruiniert hatte.

Aber diesmal kam er damit durch und das konnte nur zwei Sachen bedeuten:

Entweder er machte wirkliche Fortschritte im Training und würde Chaos nie wieder etwas vorjammern.

Oder Orion war einfach zu blöd und konnte Lügen nicht von der Wahrheit unterscheiden, selbst wenn ein Idiot wie Percy es ihm praktisch ins Gesicht klatschte.

Percy würde gerne zum Ersteren tendieren, allerdings gab es da noch Kenji, der, jedes Mal wenn sich ihm die richtige Gelegenheit bot, Percys Ego rücksichtslos zertrümmerte.

„Mach dir nicht so viele Hoffnungen, Orion ist bloß dümmer als du, glaub mir.", wurde ihm förmlich an den Kopf geworfen.

Mittlerweile herrschte Funkstille zwischen den Jacksons und der Sohn des Chaos hieß diese Ruhe mit offenen Armen willkommen.

Fall of Olympus Where stories live. Discover now