Die ersten zwei Wochen

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Meine Projektzusage habe ich zwei Tage vor meinem Abflug bekommen.

Platziert wurde ich in der Dementia Society Perak. Das ist ein Daycare Centre für Menschen die an Demenz erkrankt sind.

Mein Job ist es mit den Patienten zu reden, bei Spielen und Aufgaben zu helfen und einigen Patienten, die nicht mehr ganz so mobil sind zu helfen von A nach B zu kommen.

Ich bin jetzt zwei Wochen hier in meinem Projekt und fühle mich pudelwohl.

Ich wohne im Projekt. Das heißt ich habe hier im Daycare Centre (ein normales, umfunktioniertes Wohnhaus) ein Zimmer. Die Wand ist Lancey-Lance blau und mein Sofa ist der absolute Wahnsinn. Ich darf sogar Sachen an die Wände hängen.

Auch meinen Wunsch in einer großen Stadt plaziert zu werden hat mir AFS Malaysia erfüllt, denn ich wohne für 11 Monate in Ipoh, der Hauptstadt vom Bundesland Perak. Zusätzlich bin ich auch noch ziemlich im Stadtkern, denn fünf Minuten von mir entfernt ist eine Mal und auch kleine Cafes und Supermärkte, sowie Krankenhäuser sind alle in Laufnähe.

Die Leute sind alle unglaublich nett und freundlich, auf eine Art und Weise wie ich es in Deutschland noch nie erlebt habe. Ständig wird man zum Essen eingeladen und gefragt was man denn am Wochenende gemacht hat, wie das Essen ist, ob man seine Familie vermisst und ob da vielleicht geholfen werden kann.

Ein sehr prägnantes Beispiel für die Hilfsbereitschaft der Malaysier ist wohl Nancy. Sie ist die Schwester einer Patientin hier im Centre und abgesehen von meinen beiden Omas wohl die coolste ältere Dame, die ich je getroffen habe.

Kennengelernt habe ich sie auf einem Gala-Dinner, zu dem mich meine Vorgesetzte eingeladen hatte. Im Gespräch habe ich erzählt, dass ich noch Handtücher und eine kleine Lampe kaufen muss, mich aber alleine noch nicht so raustraue. Das alles ohne irgendwelche Hintergedanken. Einfach so weil es sich im Laufe des Gespräches ergeben hat und prompt war ich für den nächsten Tag eingeladen zum Shoppen und anstatt mich Handtücher kaufen zu lassen, lieh Nancy mir welche. Ebenso wie sie mir einen kleinen Coffee-Table und eine wunderschöne Decke geliehen hat.

Und ich habe hier noch keinen Menschen getroffen, der eine andere Einstellung zu Fremden hatte.

Natürlich war ich bisher auch nur in einem sehr behüteten Kreis und auch noch niemals ganz alleine irgendwo.

Das ändert sich aber vielleicht schon morgen. Ich habe nämlich eine Luther Kirche hier in der Nähe gefunden unhd hoffe, dass ich morgen am Englischen Gottesdienst um 11 teilnehmen darf. Deshalb versuche ich auch schon den ganzen Tag dort anzurufen. Bisher hat sich leider noch niemand gemeldet.

Wünscht mir Glück!

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