Kapitel 55

1K 22 0
                                    

Meine gute Laune änderte sich schlagartig als mir einfiel, dass ich Samu noch über letztere Geschehnisse befragen wollte. Zaghaft zog ich meinen Kopf etwas zurück, und er sah mich verwundert an.

„Is somethig wrong?"

„Nein, es ist nur...ich muss dich etwas fragen, und ich will das du ehrlich antwortest und nicht direkt ausrastest."

Er löste sich von mir, und saß sich angespannt hin, dies bemerkte ich daran, dass er wieder seine Hände zu Fäusten ballte, doch sein Gesichtsausdruck war dieses Mal etwas lockerer.

„Go on."

Ich atmete ein mal kurz aus um mich etwas zu beruhigen, dann fing ich auch schon an ihn zu konfrontieren.

„Samu, ich glaube dir nicht das dein Vater der einzige Grund dafür ist , dass du mit mir hier in Köln bist. Ich hatte doch damals mit Riku teilweise mitbekommen was passiert ist, und es kam mir so vor als wüsste Riku etwas von einer Sache, von der ich nichts weiß. Sag mir wer diese Männer waren und warum du in diese Schlägerei verwickelt warst. Ich weiß das du die Antworten kennst. Ich will nicht das du so etwas wichtiges vor mir verschweigst, vielleicht kann ich dir ja sogar helfen?"

Er zog seine Augenbrauen zusammen. Mittlerweile waren seine Hände so angespannt, dass ich genau seine einzelnen Adern sehen konnte.

„You want to help me? You're just a little girl. Nobodycan help me, okay? And the rest is none of your business."

Sein Ton war wieder in diese abfällige, lächerliche Schiene gerutscht, was mich jedes Mal aufs neue verärgerte. Ich stand energisch auf, und stellte mich vor ihn, sodass er mir in die Augen blicken musste.

„Hör mir mal zu, wenn ich dir hier schon Unterschlupf gewähren soll, dann will ich verdammt nochmal wissen was los ist! Du frisst immer alles in dich hinein und tust nichts dagegen! Ich frage mich so langsam wer von uns beiden das kleine Mädchen ist."

Ich schrie ihn regelrecht an, und als ich fertig war hob ich meine Arme an, und ließ sie kurz darauf wieder sinken, während ich mich in Richtung Balkon drehte. Samu war mittlerweile aufgestanden, und als er hinter mir stand packte er mich am Arm und zog mich zu sich, sodass meine Nase nur einige Zentimeter von seinem Brustkorb entfernt war.

„Listen to me. When I tell you about this thing, you'll be in trouble too. I don't want to let anyone hurt you, okay? I...I just want you to be save."

Seine Stimme war weich, und wurde zum Schluss immer leiser. Er schlang seine großen, starken Arme um mich, und ich kuschelte mich an ihn. Von einer Sekunde auf die andere war ich gar nicht mehr sauer auf ihn, und ich fragte mich, wie er das immer machte.

„Ich hoffe nur das dir nichts passiert.."

„Nein, don't worry. I'll be okay. Just enjoy the time we have together now."

Eigentlich sollte mich diese Aussage eher beunruhigen, doch ich blendete alles aus und dachte nur noch daran, dass ich in den Armen von Samu lag, beziehungsweise stand. Mal wieder roch ich sein Parfum, welches dieses Mal aber mit Rauch gemischt war. Da er schon nach Zigaretten geschmeckt hat, hatte er bestimmt geraucht als ich weg war. Samu legte seine Hand auf meinen Kopf, und strich mir langsam über die Haare, während er mich auf die Stirn küsste. Ich hatte meinen Kopf immer noch an seiner Brust angelehnt.

„Wieso hast du damals gesagt ich soll dich nie verlassen, egal was passiert? Was meinst du damit?"

„I...I just...I don't know. I didn't even know you were awake. It's just that...I mean..would you?"

Er schaffte ein bisschen Platz zwischen uns, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte.

„Never."

Pure ChanceWhere stories live. Discover now