Einleitung

11.6K 271 8
                                    

Hey, kennt ihr mich noch? Ich bin's, Lina die Unberechenbare. Eines der zwei Mädchen bei den Wilden Kerlen.

Ihr erinnert euch doch bestimmt noch an den dicken Michi und die unbesiegbaren Sieger, oder?
Die sind jetzt aus irgendeinem Grund total nett und erfüllen uns jeden Wunsch.

In zwei Tagen beginnt das neue Schuljahr und das Traurige ist, dass Fabi und Jojo nicht mehr dabei sein werden.
Jojo hatte das Glück und wurde adoptiert, doch seine neuen Eltern leben nicht in Grünwald. Morgen muss er schon wegziehen. Markus leidet besonders darunter. Immerhin war er sein bester Freund, aber er hat ja noch uns.
Fabi ist schon vor einer Woche weggezogen. Seine Mutter hatte eine neue Arbeitsstelle bekommen. Aber jetzt muss ich echt schon in den Teufelstopf, sonst komme ich zu spät. Heute haben wir kein richtiges Training, da wir uns von Jojo verabschieden wollen.

Außerdem muss ich mir etwas anderes für meine Mutter einfallen lassen.
Langsam wundert sie sich schon warum ich immer zur gleichen Uhrzeit nicht daheim bin und sie mich nie sieht, wenn ich wieder komme.

Und die Frage, ob ich mich noch mit Leon und Markus streite  kann ich mit einem einfachen Ja beantworten.
Irgendwer muss Leon doch manchmal zurechtweisen, aber mehr als kleine Sticheleien sind es nicht. Markus widerum kann mich einfach nicht so ganz akzeptieren. Er treibt mich zur Weißglut mit seinen schlagfertigen Kommentaren.
Das Problem mit den Kerlen ist, sie denken, dass alle Mädchen gleich sind und behandeln uns anders, als weil sie denken, dass wir "nicht wie andere Mädchen sind", was schwachsinnig ist. Es ist nichts schlechtes daran, ein Mädchen zu sein.
Aber wer weiß. Wenn sie einmal reifer werden, wird sich das hoffentlich bessern.
Oder auch nicht, denn sie sind Idioten.

Aber als Team sind wir alle trotzdem großartig und dieses Gefühl zu etwas Großem dazu zu gehören ist toll. Ich schnappte mir also schnell mein Rad und fuhr zu unserem Stadion. Dort angekommen waren schon fast alle da.

Markus:"Auch schon da?"
Fragte er sarkastisch.
Ich:"Da ist ja einer mal wieder super drauf."
Ich verdrehte meine Augen. Ich setzte mich zu Juli und Marlon auf ein paar Mülltonnen. Nach und nach kamen alle Wilden Kerle und ganz zum Schluss Jojo. Gemeinsam spielten wir Fußball. In meinem Team wechselten wir immer die Tormänner, sodass jeder einmal drankommt, weil Markus im anderen Team war. Auch ich war einmal dran, aber es lief ganz gut.

Später tranken wir noch alle Apfelsaft und verabschiedeten uns einzeln von Jojo.
Er meinte er würde sein Trikot mitnehmen und wir schenkten ihm einen schwarz-angesprühten Ball, damit er uns nie vergisst. Dann meinte Leon:"Alles ist gut."
Er streckte ihm die Hand hin.
Jojo:"Solange du wild bist!"
Er schlug ein.
Juli:"Dafür lege ich beide Beine ins Feuer."
Maxi:"Meine Beine
Vanessa:"Meine Seele."
Ich:"Und mein ganzes Herz."
Beendete ich den Satz.
Raban:"1"
Joschka:"2"
Marlon:"3"
Alle brüllten.

Wir lachten und fuhren dann alle nach Hause. Dort schlich ich mich in mein Zimmer. Ich zog mich um und versuchte danach so leise wie möglich zur Waschmaschine zu kommen. Dort schmiss ich meine dreckige Kleidung rein und die Wäsche von meinem Bruder und meiner Mutter darüber, damit man meine nicht mehr so gut sieht. Plötzlich hörte ich Schritte. Ich presste mich so gegen die Wand, dass wenn die Tür geöffnet wird, sie mich verdeckt.

Als meine Mutter reinkam, sah sie mich zum Glück nicht. Während sie mit der Wäsche beschäftigt war, schlich ich mich weg. In meinem Zimmer angekommen atmete ich erstmal tief durch. Das war ganz schön knapp. Bald schon darauf gab es Abendessen. Danach ging ich in mein Zimmer und ließ mich in mein Bett fallen.

Ich dachte eigentlich nur über das letzte Jahr nach. Irgendwann schlief ich ein. Ich atmete friedlich und ruhig ein und aus, nichts ahnend, dass dieses Jahr genau so aufregend wird, wenn nicht sogar wilder, als das Letzte.

Solange Du Wild Bist 2-Wilder denn jeWhere stories live. Discover now