Kapitel 5

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Wollt ihr am Freitag eine Lesenacht? Ich hätte Lust darauf. Schreibt mal in die Kommentare, was ihr davon haltet.
Viel Spaß mit dem Kapitel!

Markus Sicht:

Ein langes Jahr ist vergangen und Lina ist immer noch distanziert. Sie redet nicht mit uns und wir nicht mit ihr. Von außen wirke ich gelassen und als wäre mir die Sache egal, aber in Wahrheit-
Nein, was denke ich da! Es ist nichts.
Obwohl...
Ihr werdet das jetzt einmal hören und dann nie wieder, verstanden?!

Irgendwie vermisse ich die Prinzessin.
Da habt ihr was ihr wolltet! Es ist nicht dasselbe, wenn sie nicht mitdabei ist. Es ist viel langweiliger. Unsere "Streitereien" hatten alles immer viel lustiger gemacht.
Ich bin auch nicht unbedingt der Kommunikativste und rede nicht oft und viel. Das fällt mir jetzt besonders auf.

Ich seufzte.
Ich bin immerhin Markus, der Unbezwingbare, der Tormann der Wilden Kerle und der Coolste unter Tausenden.
So nennen sie mich. Das ist mein Ruf. Mit solchen Sachen sollte ich mich nicht einmal beschäftigen

Ich schnappte meine Schultasche und verließ das Haus. Heute war der letzte Schultag und ich wollte nicht unbedingt zu spät kommen.

Linas Sicht:

Als mich am Morgen mein Wecker dazu brachte aus dem Bett zu fallen, startete der Tag schonmal wunderbar.
Schnell zog ich mich an und ging dann ins Bad. Danach holte ich meine Sachen und frühstückte.
Schließlich kam mein Bruder runter.

Ich:"Morgen!"
Ich und wuschelte ihm durch die Haare, weil er es hasste. Geschwisterliebe wird bei uns großgeschrieben.

"Hör auf!", meinte er lachend, doch seine Miene war böse.
Ich fing auch an zu lachen und ließ ihn in Ruhe. Danach holte ich meine Schuhe und verließ das Haus. Da meine Mutter meinen Bruder in die Schule mit dem Auto kutschierte, durfte ich mit dem Rad zu meiner Schule fahren.

Dort stellte ich es hinter dem Gebäude an eine Hauswand. Früher hatte ich mein Rad vor die Schule zu den ganzen anderen der Kerle gestellt, aber jetzt wollte ich es vermeiden.
Und wieder wurde ich traurig.
Jede noch so kleine Erinnerung an diese schöne Zeit machte mich traurig.
Bald würde ich es ihnen sagen...
Aber wer weiß, ob dann alles wieder gut wird?
Trotzdem musste ich es versuchen.

Ich ging zum Eingang und betrat das große Gebäude. Der Tag zog sich dahin bis wir endlich unser Zeugnis bekamen. Doch auch das hatte ich überlebt.
Nach dem Läuten stürmten alle aus ihren Klassen. Es wurde viel gedrängelt, denn alle wollten nach draußen.

Ich hatte es nicht eilig und wartete ein bisschen bei meiner Klasse. Als schon fast die ganze Schule leer war, machte ich mich auch auf den Weg nach draußen.
Ich bog um die Ecke und sah jemanden mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hätte.

Ich:"Was machst du denn hier?"
"Das könnte ich dich auch fragen."

Vor mir stand Markus.

Ich:"Ich hab gewartet bis es ruhiger ist, jetzt du!"
Markus:"Dasselbe."
Ich:"Als ob du geduldig gewartet hast und nicht gleich in die Freiheit gestürmt bist."
Markus:"Stimmt, das klingt nicht nach mir, aber seit wann habe ich es denn eilig?"

Ich nickte um ihm zu zeigen, dass ich zustimmte. Gemeinsam gingen wir nach draußen. Er ging weiter zu seinem Rad, doch stoppte als er merkte, dass ich nicht mitkam.
Ich:"Ich muss dort hin."
Sagte ich etwas leise und deutete mit dem Kopf in die andere Richtung.
Er nickte schwach, als hätte er für einen Moment vergessen, dass nicht alles so wie früher war.
"Tschüss", sagte ich.
Markus:"Ciao."

Ich ging zu meinem Rad.
Normalerweise war es immer lustig mit ihm, aber heute war die Stimmung eher bedrückend. Lang hielt ich das nicht mehr aus.

Zu Hause angekommen genoss ich erstmal das Gefühl der Ferien. Mit einem gekühlten Getränk in einer Flasche und einem Buch fuhr ich zum Baggersee. Vor circa einem Jahr tat ich fast dasselbe. Ich las viel und sehr lange.
Am Abend als ich im Bett lag konnte ich nicht einschlafen. Ich war zu nervös. Ich freute mich ein wenig, aber war auch sehr angespannt.
Ich wusste, dass ich mir zu viel Hoffnung machte.

Spät in der Nacht schlief ich ein. Doch das Kribbeln in meinem Bauch hatte nicht aufgehört. Denn morgen würde ich zum Teufelstopf fahren und mit den Wilden Kerlen reden.
Ich hasste es über meine Gefühle zu reden, aber ich muss mich dieser Angst endlich stellen.

Solange Du Wild Bist 2-Wilder denn jeWhere stories live. Discover now