Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 3

Part 29

2. September. 19 Uhr.

Es ist soweit. Die Lesenacht kann beginnen. Wer ist jetzt alles live mit dabei?

Gestern war es kaum übersehbar, wie ihr euch über die Lesenacht gefreut habt und ich hoffe sie wird ein wahrer Erflog.

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Merry

So hatte ich meine größte Chance überhaupt vertan. Der Flug wurde gestrichen. Die Maschine war kaputt und das Ersatzflugzeug konnte aus technischen Gründen ebenso nicht starten. Der Tag lief einfach perfekt... Ein ganz normaler Tag bei Merry Lewis.

Giorgio Armani ließen nach diesem Tag nichts mehr von sich hören. Sie schickten nur einen sehr hohen Scheck für meine Idee des Spots. Das Resultat durfte ich nicht einmal sehen! Obwohl es doch auch mein Werk war.

Ben sprach mich schon gar nicht darauf an, obwohl ich ihm dazu noch nichts gesagt hatte. Ich war froh ihm nicht von meiner vergeudeten Chance berichten zu müssen.

"Merry?" Kuri streckte den Kopf in mein Zimmer. "Essen ist fertig."

"Ich komme sofort." Nickte ich und klappte mein Notebook zu.

Aus der kleinen Küche roch es nach Huhn oder sowas ähnliches. Ich hatte solch einen Hunger.

"Mousse au chocolat!" Rief ich auf, als ich die süße Köstlichkeit auf der Arbeitsfläche entdeckte.

"Ich hatte heute Lust zu kochen." Entschuldigte sie Kuri schon fast. Kuri liebte es zu kochen und machte es auch hin und wieder mal. Er achtete eben drauf das es gesund war und etwas Süßes gönnte er sich einmal in der Woche.

"Das darfst du ruhig öfter haben." Lachte ich und setzte mich an den schön gedeckten Tisch. Es gab gebackenes Hühnchen mit Feigen und Gemüse.

"Meine Agentur wollte wissen ober du nicht vielleicht zu ihnen kommen möchtest." Begann Kuri und sah mich aufmerksam an. "Damit sie dich vermarkten und Aufträge geben können, also in dem was du tust."

"Du hast es ihnen erzählt?" Mein Besteck legte ich zur Seite. "Ich habe versagt und du sagst es deiner Agentur?"

"Merry, nein. Du verstehst es falsch. Du hast doch nicht versagt. Gegen einen geplatzten Flug kann man nichts machen." Kuri schob sich eine volle Gabel in den Mund. "Sie würden dich nur unterstützen wollen und durch die Agentur würdest du an größere Aufträge kommen."

"Das ist wirklich nett, aber im Moment bin ich mein eigener Chef und mir geht es gut." Versicherte ich ihm.

"Sicher?" Kuri sah mich an. "Du hast dich doch so über das Projekt gefreut."

"Klar habe ich das, aber man bekommend eben nicht alles was man will und das nennt man Leben. Rückschläge muss man verkraften können." Ich setzte mich selbstbewusst und aufrecht auf den Stuhl.

"Ich bewundere dich wirklich." Kuri schüttelte fassungslos den Kopf. "So oft bist du schon gefallen und dennoch bist du so stark. Woher hast du das nur?"

"Von Shawn." Sagte ich nicht einfach beiläufig. Ich sagte es ernst und ehrlich und es tat nicht weh. Denn ich war stolz. Stolz auf Shawn, weil er mir nur gutes lehrte. Shawn tat mir gut.

"Oh."

"Schon gut." Lächelte ich Kuri an. "Du würdest ihn ebenso mögen." Begann ich. "Shawn ist der aufrichtigste Mensch den ich kenne. Noch nie tat er jemanden weh, außer mir vielleicht. Aber er war steht's ehrlich. Früher waren wir ein Team. Wir machten alles zusammen. Er stand hinter mir, als mich alle schlecht behandelten, nur weil ich als Lesbe galt. Er zeigte mir, dass ich es nicht war. Er kümmerte sich um mich und zeigte mir, wie einfach alles hätte sein können. Wir rannten davon, da ich nicht weg zeihen wollte. Er wusste immer über alles Bescheid und verurteilte mich nicht einmal. Shawn war da wenn ich ihn brauchte. Sowas wie ihn kann man nicht zwei Mal finden. Er ist ein wahrer Engel und ich habe Angst. Angst, dass ich es ohne ihn wirklich nicht schaffen könnte. Seit dem ich auf mich gestellt bin ging alles schief. Ich brauche ihn einfach."

Kuri bekam kein Wort raus. Es sah mich nur an.

"Armani war Beweis genug, oder?" Zuckte ich mit den Achseln und aß weit, als wäre nichts gewesen.

Noch nie hatte ich so offen über Shawn vor Kuri gesprochen. Er wusste dass er mein Freund war und ich ihn über alles liebte. Alles andere war für jeden ein Rätsel. Keiner außer Shawn und ich wussten, dass ich auch Frauen mehr oder weniger leiden konnte und trotzdem versuchte er alles, dass ich ihn liebte. Er erreichte all seine Ziel, egal ob ich es mal war oder seine Musik. Shawn war für Erfolg geboren worden. Ich war ich und eher ein Hindernis für seine Zukunft. Wir versprachen uns im Kindergarten, dass wir für immer Freunde bleiben werden und später versprachen wir uns, dass wir heiraten würden. Sein Ring war meins und ich schickte ihn weg. Für immer. Alles was ich noch hatte war sein Hoodie, doch er verlor seinen Duft... Unsere Bilder sind alle unter meinem Bett in einer True, die sogar ein schloss hat. Ich wollte nicht, dass mir jemand meine Erinnerungen stielte. Shawn verließ mich mit allen Erinnerungen an uns und dem Nachgeschmack. Er ließ mich im Stich. Wo war die Gnade von der er sang. Meine Vergangenheit ruhte in einer True. Wie sehr wünschte ich mir die Zeit zurück zu drehen und alles erneut mit ihm zu durchleben. Er war der Junge der mir meinen Verstand raubte. Alles was ich noch von ihm hatte, war mir mehr wert als alles andere was ich besaß. Meine Zukunft wartete auf den Straßen von Paris auf mich und ich hatte ANGST, dass ich versagen werde.

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Könnt ihr Merry verstehen? Sie ist hin und her gerissen von diesem Jungen.

Was sollte sie machen und könnte Kuri ihr eine Hilfe sein?

Denkt ihr überhaupt, dass Kuri ein wahrer Freund ist?

Wenn der Flug geklappt hätte, was wäre am Set von Armani passiert?

Ich weiß... sehr viele Fragen, aber wir haben Zeit und ich bin gespannt auf eure Meinungen. Bei Unklarheiten stehe ich natürlich zur Seite.

Xx *Nat*