43. Kapitel

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Das Essen verläuft wie immer lustig und lebhaft. Aber so langsam bin ich müde. Es war ein langer Tag. Victoria bemerkt dies und sagt: «Pack heute einfach nur noch das Notwendigste aus. Du hast morgen genug Zeit, um Dich einzurichten. Am Wochenende zeigen wir Dir dann ein bisschen die Gegend und die Schule, die Du besuchen wirst.» Ich nicke ihr dankbar zu. Zum Glück habe ich noch über eine Woche Zeit, mich hier einzugewöhnen, bevor die Schule dann anfängt. Jetzt gerade bin ich so erschöpft, dass mich der Gedanke daran total überfordert. Wir tragen unsere Teller in die Küche und Leo nimmt mich an der Hand. Als Tilly uns folgen will, ruft Victoria sie zurück. «Lass den beiden etwas Ruhe, mein Schatz.»

Im Zimmer hilft mir Leo wieder mit den Koffern. Er zeigt mir das Bad und ich räume meine Sachen ein. Wir reden nicht viel. Als ich im Schlafanzug und mit frisch geputzten Zähnen wieder in mein Zimmer komme, liegt Leo schon in meinem Bett. Er breitet die Arme aus und ich lasse mich müde hinein sinken. «Na, wie geht's Dir?» flüstert er in meine Haare. «Ich glaube, ich habe so eine Art 'emotionalen Jetlag'», flüstere ich zurück. «Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich jetzt bei Dir bin. Es kommt mir alles so unwirklich vor. Wie ein Traum!»

«Aber ein guter Traum?» fragt Leo nun. «Ja! Der schönste, den ich vorstellen kann», murmle ich und kuschle mich tiefer in seine Arme. Ich spüre noch, wie er die Decke über uns zieht und dann bin ich schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wache ich allein im Bett auf. Das erinnert mich an die letzte Nacht, die ich hier mit Leo verbracht habe und ich bin extrem verunsichert. Ich will gerade aufstehen, da geht die Türe auf und Leo kommt herein. In den Händen trägt er ein Tablett mit einer Tasse Kakao und zwei Stück Toast, die dick mit Nutella geschmiert sind. Über seinen Arm hat er ein Küchentuch geschlungen, so dass er aussieht wie ein Kellner. «Voilà! Frühstück für die Dame!» Ich setze mich in die Kissen und er stellt mir das Tablett auf die Beine. Schnell nehme ich die Tasse, denn er setzt sich neben mich und bringt das Ganze ins Wackeln.

«Machst Du das jetzt jeden Morgen?» frage ich ihn scherzend und nehme einen Biss vom Toast. Eigentlich erwarte ich darauf keine Antwort, aber Leo sieht mich wieder mal ernst an. So schaut er mich immer an, wenn er etwas Wichtiges sagen will. «Ich werde in diesem Jahr leider nicht jeden Tag bei Dir sein können. Charlie und ich werden immer wieder unterwegs sein. Ich möchte deshalb, dass Du Dir sicher sein kannst, dass ich immer zu Dir zurück komme. Ich wünsche mir so sehr, dass Du mir vertraust und immer weisst, wieviel Du mir bedeutest.»

Ich weiss, dass er auch auf unsere letzte gemeinsame Nacht hier anspielt

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Ich weiss, dass er auch auf unsere letzte gemeinsame Nacht hier anspielt. Es ist wichtig, dass wir nochmal darüber reden und nichts davon mehr zwischen uns steht. «Ich war ja vor Dir noch nie mit einer berühmten Person zusammen...» Leo verdreht die Augen, lässt mich aber weiterreden. «Ich weiss nicht, was mich da erwartet, aber ich weiss, dass ich Dich liebe und Dir vertraue.» Leo neigt sich zu mir hinüber und küsst mich zärtlich. Wie jedes Mal verliere ich mein Raum- und Zeitgefühl, als er den Kuss vertieft. 

So wie ich abgelenkt bin, ist es ein Leichtes für ihn, sich meinen zweiten Toast zu angeln. Er kichert zufrieden vor sich hin und nimmt einen Biss. Kurz darauf hält er ihn mir aber wieder hin und springt auf. «Ich gehe zuerst ins Bad! Und dann helfe ich Dir beim Auspacken!» ruft er beim Hinausgehen. Ich bleibe noch ein Weilchen sitzen und geniesse das warme Gefühl, das Leo Kuss hinterlassen hat.

In den nächsten Tagen ist Leo noch Zuhause. Er gibt es zwar nicht zu, aber Tilly hat mal so eine Anspielung gemacht, er habe sich diese Tage absichtlich frei gehalten. Erst zwei Tage nach meinem Schulbeginn wird er wieder für einige Zeit unterwegs sein. Ich kenne mittlerweile die Gegend und den Weg zur Schule und fühle mich schon fast heimisch. Jede Nacht schlafe ich in Leos Armen ein. Entweder lockt er mich in sein Zimmer oder er schleicht sich nachts in meins. Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, allein einzuschlafen.

Heute hat Leo länger geschlafen als ich. Jetzt ist er unter der Dusche und ich bin unten auf dem Sofa und checke wieder mal meinen Instagram-Account. Wir haben uns abgesprochen, unsere Beziehung auf den sozialen Medien vorläufig nicht zu pushen. Natürlich ist den Fans bekannt, dass ich Leos Freundin bin, aber wir machen das jetzt nicht zu einem grossen Thema. So haben wir auch meine Ankunft in England vorläufig noch geheim gehalten. Ich möchte in der Schule nicht als 'Freundin von Leondre Devries' anfangen, sondern mir selber Freundschaften aufbauen. Klar, mit der Zeit wird es sich nicht vermeiden lassen, aber dann sehen wir weiter.

Ding-dong! Es klingelt an der Tür. Da ausser uns niemand Zuhause ist, gehe ich zögernd zur Tür und öffne. Vor mir steht Charlie Lenehan. 

Er sieht cool aus mit seiner Sonnenbrille, die er nun abnimmt

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Er sieht cool aus mit seiner Sonnenbrille, die er nun abnimmt. Unvermittelt finde ich mich in einer herzlichen Umarmung wieder und er lacht: «Leo hat Dir wohl vergessen zu sagen, dass ich heute komme?»    

Mia in Wales (~ Leondre Devries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt