56. Kapitel

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Als wir auf dem Polizeirevier ankommen, werden wir in einen Sitzungsraum geführt. Es sind bereits zwei Beamte anwesend. Den einen haben wir gestern schon kennengelernt und der andere stellt sich als Spezialist für Überfalldelikte vor. Wir setzen uns und ich schaue in die Runde. Lena sieht verunsichert aus, vielleicht macht ihr das alles doch mehr zu schaffen, als sie zugibt. Leo zupft aufgeregt am Ärmel seines Sweatshirts und es fällt ihm schwer ruhig sitzen zu bleiben. Charlie aber sieht die Polizisten mit erwartungsvoll gerunzelter Stirn an. Der Spezialist, der sich uns eben erst vorgestellt hatte, beginnt nun zu sprechen. Ich bin froh, dass sie uns nicht länger auf die Folter spannen.

«Wie wir Ihnen am Telefon schon sagten, sind wir in Ihrem Fall zu neuen Erkenntnissen gekommen. Aber als Erstes möchte ich Sie fragen, wie es Ihnen geht.» Er wendet sich nun direkt an mich. «Haben Sie noch starke Kopfschmerzen?»

«Nein, es geht mir schon besser. Danke der Nachfrage!» antworte ich höflich mit einem leicht ungeduldigen Unterton. Der Beamte lächelt nun leicht und fährt weiter: «Ich möchte nun betonen, dass es gut war, dass sie sich gestern noch einmal an uns gewendet hatten, als sie sich wieder an Details des Überfalls erinnerten.» Ich schaue dankbar zu Lena. Sie hatte gestern darauf bestanden, dass wir die Informationen so schnell als möglich der Polizei weitergeben.

«Wir hatten von Anfang an den Verdacht, dass der Überfall auf Sie kein Zufall war. Ihre neuen Informationen haben dies bestätigt und so konnten wir weiter in diese Richtung ermitteln.» Er wendet sich nun Leo und Charlie zu. «Sie Beide sind ja bekannte Persönlichkeiten und so lag es nahe, dass das Ganze etwas mit ihrem Umfeld zu tun hatte. Wir nahmen an, dass Mia deshalb als Opfer ausgesucht wurde, weil sie in Verbindung mit Ihnen steht.»

Leos Augen wurden dunkel vor Entsetzen. Ich sahihm an, dass er sich wieder schuldig fühlte. 

Aber der Beamte redete weiter: «Zum Glück haben sie uns auch den Namen der verdächtigen Person genannt, die sie im Publikum gesehen hatten

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Aber der Beamte redete weiter: «Zum Glück haben sie uns auch den Namen der verdächtigen Person genannt, die sie im Publikum gesehen hatten.» Nun runzelt Charlie die Stirn. Der Polizist beruhigt ihn aber gleich. «Ich weiss, es ist schwerwiegend, jemanden namentlich zu verdächtigen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir mit grosser Vorsicht ermittelt haben. Ich will Sie nun auch nicht länger auf die Folter spannen. Wir haben in der Nähe des Tatorts eine Glasflasche gefunden. Sie war für uns die mutmassliche Tatwaffe und mit ihren Angaben konnten wir die Fingerabdrücke von Sophie sicherstellen.»

Nun ergriff der zweite Polizist das Wort: «Mit dieser Beweislage gestand Sophie dann im Verhör die Tat. Sie hatte es nicht geplant, aber als sie Mia allein vor der Konzerthalle sah, ist sie ihr gefolgt. Sie war fest davon überzeugt, dass Leondre zu ihr gehört und eine Beziehung mit ihm entstehen könnte, wenn Mia nicht mehr da wäre.»

Wir schauen uns fassungslos an. Leo hat Tränen in den Augen. Ich bin wie betäubt, als dieser Polizist weiterredet: «Sophie ist nun in einer psychiatrischen Klinik. Ihr wird dort geholfen, sich von dieser Fixierung zu lösen.»

Als er sieht, wie aufgewühlt Leo ist, legt er ihm die Hand auf die Schulter und fügt er noch hinzu: «Ich kann Ihnen nur sagen, dass Sie nichts falsch gemacht haben. So etwas kann passieren, wenn man berühmt ist. Der Auslöser für Sophies Verhalten lag in ihren eigenen grossen Problemen Zuhause.»

Wir müssen dann noch einige Formalitäten erledigen und eine Stunde später sind wir wieder auf dem Heimweg zum Tourbus. Wir sind alle erleichtert, dass die Angelegenheit aufgeklärt ist, aber irgendwie herrscht auch eine bedrückte Stimmung. Vor allem Leo ist auffällig ruhig. Ich nehme seine Hand und er zieht mich sofort nah an sich, so dass wir Arm in Arm weitergehen.

Im Bus setzen wir uns wieder an den Tisch, wo noch das Geschirr vom Frühstück steht. Lena holt frische Getränke für alle. Dann ergreift Charlie das Wort: «Wollen wir heute noch etwas unternehmen, um auf andere Gedanken zu kommen?» Ich nicke ihm dankbar zu. Lena macht den Vorschlag zum London Eye zu fahren. Schliesslich haben wir noch nicht so viel gesehen von der Stadt.

Als wir dann mit der Kapsel am Riesenrad immer höher steigen, spüre ich, wie wir alles unter uns lassen können. Es tut gut, auf andere Gedanken zu kommen. Die Perspektive wird immer weiter und wir sind alle begeistert von der tollen Aussicht. Leo und Charlie sind unsere Touristenführer und machen uns auf alle Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Endlich können wir wieder lachen und unbeschwert sein. Es war eine gute Idee von Lena.

Aber auf dem Heimweg merke ich, wie Leo wieder ruhiger und nachdenklicher wird. Mittlerweile ist es Abend und wir gehen noch in ein kleines Restaurant zum Essen. Er versucht seine Besorgtheit zu vertuschen. Er wirkt total übermütig und lacht irgendwie ein bisschen zu laut. Aber ich kenne ihn mittlerweile gut genug, um zu merken, dass ihn etwas beschäftigt.

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Mia in Wales (~ Leondre Devries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt