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Zu Hause wieder angekommen und in Sicherheit saßen Nora und ich erwartungsvoll an meinem Bett. Innerlich hofften wir das Dylan in mein Zimmer kommt und sich schlussendlich für mich entscheidet. Nach so einer gefährlichen Aktion hätte ich es auch schon langsam wirklich verdient. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt und bin in das Haus des Bösen gegangen. Dylan hätte mich auch entdecken können und mich somit schließlich auch abharken.
„Ich glaub ich werde mich dann langsam auf den Weg machen" seufzte Nora. Mit einem Klatschen mit den Handflächen auf ihren Oberschenkel lächelte sie mich an und sprang anschließend auf.
„Und wenn er tatsächlich kommt?" fragte ich panisch und schnappte sie am Handgelenk, das sie fast ihr Gleichgewicht verlor und wieder auf das Bett gefallen wäre. Doch sie fing sich noch.
„Dann wäre ich bloß im Wege" erklärte sie mir sanftmütig und riss sich mit einem Kichern von meinem festen Griff los. „Oder denkst du, das Dylan seine Liebe zu dir gesteht, wenn ich daneben bin?" Sie hatte recht. Sie hatte immer recht. Dylan wusste noch nicht einmal das Nora von unserer Affäre bescheid wusste.
„Kannst du wenigstens einmal nach Nathan im Krankenhaus schauen und ihn für mich grüßen?" flehte ich sie ein letztes Mal an. Nickend machte sie sich auf den Weg zur Tür, wobei sie fast die Türe auf die Nase geknallt bekam, weil sie sich abrupt von außen öffnete:„Scheiße! Hab ich dich ver-" begann Dylans raue Stimme schon fast zu schreien. Doch er hielt inne, als er Nora vor sich erschrocken sah. „-Gefunden" besserte er sich schnell verlegen aus.
„Junge. Nimm ein Bad! Deine Alkoholfahne kann man deutlich riechen!" sprach sie angewidert und wedelte wild mit ihrer Hand vor ihrer Nase herum.
„Halts Maul!" reagierte er aggressiv und schubste sie unsanft auf die Seite, das sie mit voller Wucht gegen die Mauer klatschte.
„Dylan!" schrie ich erschrocken auf und sprang aufmerksam von meinem Bett. Ich erkannte ihn nicht wieder. „Was willst du?"
"Ich will das sie geht" murmelte er besoffen vor sich hin und stand wackelig vor mir. Sein Zeigefinger war gerade auf Nora gerichtet, die immer noch mit blassem Gesicht an der Wand stand und abwechselnd zwischen Dylan und mir hin und her sah. Ihre Augen waren sperrangelweit aufgerissen.
"Ich wollte sowieso gerade gehen" schnaufte Nora empört und verdrehte die Augen. Ich bettelte mit meiner Geste bloß, nach Unterstützung, doch Nora bemerkte meine Panik nicht. Wie auch? Sie war selbst geschockt von Dylans Art. Mit einem lauten sarkastischen Guten Tag marschierte sie geradewegs aus meinem Zimmer und mich lies mich alleine mit diesem stinkenden Mann.
"Endlich!" knurrte Dylan ihr hinterher und torkelte mit einem lauten Schluckauf zur Tür, um sie zu schließen. Ich hatte keine Ahnung was ich sagen sollte. Tat er mir nun weh?
"Weißt du?" begann er mit mir zu sprechen und sah mich von Kopf bis Fuß an. "Isch hät heut die Chance zum FiCKen gehapt" gab er ohne weiteres zu. Allerdings hörte sich diese Beichte, eher wie eine Beschuldigung an.
"U-Und was hat dich abgehalten?" fragte ich beschämt und suchte mit meinen Blicken Flucht auf den Boden. Anstatt in Dylans betrunkene Gesicht zu starren, betrachtete ich viel lieber seine Schuhe, die ich heute mehr als genug betrachten durfte.
"DU!" schoss es blitzartig aus ihm heraus. Dabei riss er seine Augen ganz weit auf, das man hätte denken können, das sie jeden Augenblick aus seinen Augenhöhlen fallen. "Wegen dir macht mich keine andere Frau mehr geil!" hielt er mir vor. Sollte ich dies nun als Negativ, oder Positiv betrachten. Ich konnte mir vorstellen, das es einem Jungen wie Dylan ziemlich schlecht mit so einem Fall ging, allerdings war mir dieses Problem nur recht.
Mit einem zufriedenen lächeln sah ich ihn an. "W-Was hält dich ab, mich einfach zu vergessen?" zögerte ich seine nicht direkten Komplimente heraus.
"Ich muss dich jeden Tag sehen" schnaufte er und blieb mit seinen rotangelaufenen Augen bei meinen Brüsten hängen, die man leicht durch mein Shirt sehen konnte. Dabei schwankte er etwas nach vorne, weil ihn seine Beine nicht mehr richtig tragen konnten.
Mit verdrehten Augen schnappte ich mir meinen Morgenmantel, der über meinem Schreibtisch lag und zog ihn rasch an. Ich konnte mich mit Dylan nicht unterhalten, wenn ihn meine Brüste ablenkten, mir in mein Gesicht zu sehen.
Als ich mir den Gürtel zu schnürte, schüttelte er schnell den Kopf und wackelte zu meinem Bett, um sich darauf zu setzen.
„Du bist betrunken" erklärte ich ihm, mit der Hoffnung das er aufstehen würde und in sein Zimmer schlafen geht.
„Nein!" zischte es aus seinem Mund. Mit einem Gähnen streckte er seine Arme in die Luft und lies sich rückwärts auf meine Matratze fallen, dass er mit dem Gesicht zur Decke starrte. Dabei war sein Shirt einwenig nach oben gerutscht, das ich seinen muskulösen Bauch betrachten konnte. Mein Blick wandte sich gar nicht mehr ab von ihm.
Es war Stille.

„Mary hatte rote Unterwäsche an" platzte es aus seinem schmutzig grinsenden Mundwerk.
Erschüttert kam ich endlich von seinem Körper ab. „Schön für sie!" knurrte ich wütend. Was kümmerte mich Marys Unterwäsche? Von mir aus hätte sie auch gar nichts an haben können.
„Wetten sie zieht sich gerade im Gästezimmer um?" provozierte er mich weiter. Er wusste das mich seine perversen Bemerkungen über andere Frauen verletzten. Warum tat er trotzdem weiter?
Mit zusammengebissenen Zähnen schaute ich kurz zur Tür und stellte mir Mary in ihrem Zimmer um. Alleine das wir drei uns unter einem Dach befanden, lies bereits meine Eifersucht spielen.
Doch das Wissen, das Dylan gerade in meinem Bett lag und nicht in Marys, lies mein siegessicheres Gefühl hervor scheinen, denn mein Grinsen war nicht zu übersehen.
„Verdammt hatte die einen geilen Körper!" brüllte er schon fast auf, das mich zum zusammen Zucken brachte. Und schon erlosch mein Lächeln. Am liebsten wäre ich auf Dylan gesprungen und hätte ihn mit meinen eigenen Händen erwürgt, sodass er endlich schwieg, und mich einfach diesen halbwegs schönen Moment alleine mit ihm genießen lässt. Ich blendete einfach einmal die Tatsache aus, das er stockbesoffen war und nur so nach Alkohol stank.
„Und von ihren Brüsten will ich erst gar nicht beginnen" ertönte auch schon die weitere Provokation. Doch dieses Mal hielt ich nicht meinen Mund.
Mit Falten auf der Stirn stürmte ich zu ihm, bis meine Knie seine berührten, allerdings juckte ihn das nicht. Sein Blick war weiter starr auf die Decke gerichtet.
„Hör mir mal zu, du Arsch!" kreischte ich auf und verschränkte meine Arme. „Es ist mir scheiß egal, welche tollen Titten dieses Weib besitzt!" Ich spürte wie das Blut in meinen Kopf schoss.
Als er mich immer noch nicht wahr nahm, verlor ich endgültig meine Nerven:„Du bescheuerter, blöder Ar-"
Und schon setzte er sich in Lichtgeschwindigkeit auf, schnappte mich bei den Armen und zog mich anschließend nach vorne, das ich wie ein nasser Lappen auf ihm landete. Allerdings lag ich weich.
„-Arsch" beendete ich verunsichert meinen Satz und sah ihm tief in die Augen.

Rote UnterwäscheWhere stories live. Discover now