03| Wenn es anders kommt ✔

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Die erste Woche in Queens verlief eigentlich relativ gut. Es gab ab und an immer noch einige Schwierigkeiten sich zurechtzufinden, vor allem was die Schule betraf. Ich hatte mittlerweile mit vielen Schülern geredet, wenn auch nur knapp. Meine Räume hatte ich mir so gut wie es ging gemerkt, jedoch verlor ich ab und an immer noch die Orientierung, aber bei Weitem nicht mehr so schnell wie am ersten Tag.
Mittlerweile war es wieder Montag, also war es genau acht Tage her, seitdem wir hier eingezogen waren. Diese Wohnung war mittlerweile ganz gemütlich geworden, da wir die restlichen Dinge wie Schränke, etc. aufgebaut hatten und auch alle Waren in den Kartons verstaut hatten. Ich fand nur meine Zimmerwände langweilig, da sie einfach weiß tapeziert waren. Allerdings hatte ich mir bereits einige Ideen für eine Verschönerung überlegt, die zum größten Teil eigentlich nur aus Postern bestand, die ich im Internet bestellen könnte oder einfach in einem Shop kaufen könnte. Und natürlich Bilder von meiner Familie, Buddy, meinen alten Freunden und mich und noch irgendwelche Landschaften, die ich früher so fotografiert hatte.

>>Bev, du musst los.<<, rief mein Dad aus dem Flur, weswegen ich sofort meine Schultasche schnappte, mein Zimmer verließ und in die Küche ging, um Buddy noch einmal kurz zu knuddeln. Das Bild meiner Mom hatte mein Dad auf den Beistelltisch in der Küche aufgestellt. Ich blieb vor ihrem Foto stehen und begutachtete es. Wäre sie nicht gestorben, wäre alles ganz anders gekommen. Wir wären wahrscheinlich niemals nach Queens gezogen, wenn sie noch gelebt hätte. Wir wären in Europa geblieben, hätten weiterhin in unserem Haus gelebt und alles wäre ganz normal abgelaufen, wie mein alter Alltag eben früher abgelaufen war. Aber dann kam der Unfall... und alles hatte sich verändert.
Ich lief aus der Küche raus, zog mir meine Schuhe an und verließ dann die Wohnung, nachdem ich meinem Dad noch ein weiteres Mal "Bye" gesagt hatte. Draußen angekommen atmete ich tief durch, wobei ich mich noch an die Stadtluft gewöhnen musste. Ich wollte mich natürlich nicht beschweren, aber so viele Abgase waren mir ehrlich neu.
Ich lief meinen gewohnten Weg zur Schule und war dann auch rasch dort angekommen. Ich lief sofort zu meinem Spind und öffnete diesen. Als ich jedoch mein Physikbuch sah, erinnerte ich mich daran, dass ich Hausaufgaben aufbekommen hatte letzte Woche, welche ich total vergessen hatte, da ich noch so im Umzug vertieft war. Und direkt erfasste mich der zweite Schock. Ich hatte so ziemlich alle Hausaufgaben zu heute nicht gemacht, was jedoch nur in Physik dramatisch war, da wir dort ziemlich viele Seiten im Buch lesen sollten und uns mit dem Stoff vertraut machen sollten. Mein Buch war die letzte Woche auch die ganze Zeit im Spind, weswegen ich zuhause auch nicht auf den Gedanken an die Physikhausaufgaben gekommen war. Ups...

Als ich im Raum saß, welchen ich glücklicherweise direkt auf Anhieb gefunden hatte, machte sich ein unwohles Gefühl in mir breit. Ich schlug die erste Seite auf von den Seiten, die wir lesen sollten. Vielleicht kannte ich das Thema ja schon, was dann natürlich nicht so schlimm sein würde... jedoch nein, direkt die Überschrift verriet, dass ich von dem Thema noch keine Ahnung hatte. Verdammt.
Als der Unterricht begann und ich meine nicht gemachte Hausaufgabe beichten musste, erntete ich sofort einen etwas grimmigen Blick meines Lehrers, welcher seine Unzufriedenheit wirklich nicht verbergen konnte. >>Sie wissen schon, dass die gesamte Stunde heute darauf aufbaut, oder?<<, meinte er nur mit einer monotonen Stimme, was mich schlucken ließ. So hatte ich meine zweite Woche nicht erwartet, erneut: Ups.
Ich nickte nur zögernd auf seine Frage, worauf er nur laut ein- und ausatmete. >>Ich war noch mit dem Umzug und alles beschäftigt...<<, murmelte ich leise, was ihn jedoch nicht als Begründung zu reichen schien. >>Sie hätten sich dennoch Zeit dafür nehmen müssen. Wie dem auch sei, Sie sollten den Stoff dringend aufholen, Argent.<<, meinte er dann laut, worauf ich nochmals zögernd nickte. Dieses unangenehme Gefühl in mir verbreitete sich, da mich natürlich jeder anschaute aus dem Kurs. Mein Lehrer begann dann mit dem Unterricht und ich versuchte so gut wie möglich alles aufzuschreiben, um dann anschließend, wenn ich alle Seiten aufgeholt habe, alles verstehen zu können... irgendwie.
Die ganze Stunde war für mein Gehirn total chaotisch, da ich teilweise keinen Schimmer hatte, wovon sie redeten und teilweise dann doch noch Hoffnung hatte, irgendwie etwas aus reiner Logik zu verstehen, aber nein. Es klang vielleicht logisch, aber nicht, wenn man keine Ahnung von dem ganzen Thema hatte. Warum sollten wir denn auch die ganzen Seiten lesen? Hätte man das nicht nach und nach im Unterricht machen können? Nein? Dann nicht...

Kleine Spinne ⌈ Spider-Man: Homecoming ⌋Where stories live. Discover now