6. Kapitel - Ein Brief und...

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Ich öffnete meinen Schrank und suchte hektisch nach meinem Füllfederhalter und Papier. Dann setzte ich mich an den kleinen, weißen Schreibtisch und schrieb:

„Liebe Großmutter,

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Mit Caroline und ihrem Bruder verstehe ich mich ausgezeichnet und auch mein Dienstmädchen ist sehr aufmerksam, aber Kylo... Ich glaube er mag mich nicht. Wir haben bis jetzt kaum miteinander gesprochen. Er wirkt so abweisend. Ich würde ihm ja gerne eine Chance geben und zumindest versuchen mich mit ihm anzufreunden, aber er... Bin ich zu voreilig? Vielleicht ist er ja Fremden gegenüber einfach nur zurückhaltend oder er mag mich einfach nur nicht. Oma, ich will zurück nach Hause. Ich vermisse euch alle so sehr. Wie geht es euch? Gibt es irgendetwas Neues? Schreib mir sobald es geht zurück.

Mit liebevollsten Grüßen
Ophelia"

Das Papier faltetet ich und steckte es in einen Briefumschlag. Dann zog ich los. Ich war mir nicht sicher, wo ich den Brief hinbringen sollte, weshalb ich einfach das Zimmer verließ und durch die Gänge spazierte. Spätestens als ich mir vollkommen sicher war, dass ich mich verlaufen hatte, wurde mir bewusst, wie beachtlich groß die Starkiller Base war. Ich schaute mich um. Die grauen Wände sahen überall gleich aus. Hier und dort waren Türen, die sich ab und zu öffneten. Duzende Sturmtruppler liefen mir über den Weg.

Dann hörte ich sie - diese kalte, verzerrte Stimme. Kylo musste hier irgendwo in der Nähe sein. Ich wollte ihn unter keinen Umständen bei seiner Arbeit stören, weshalb ich mich schnell umdrehte. Dabei lief ich direkt in einen Sturmtruppler.
„Hey! Pass doch auf!", brüllte er. „Es tut mir furchtbar Leid. Ich wüsste nur gerne, wo ich diesen Brief hinbringen muss, damit er zu meiner Oma..."
Er unterbrach mich harsch: „Sehe ich auf wie ein Postbote? Nerv' mich nicht mit deinen kindischen Spielerreinen! Wer bist du überhaupt?"
Hinter mir erklang Kylos Stimme: „Prinzessin Ophelia von Endor."
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich drehte mich zu ihm um, aber er ging an mir vorbei und ließ den Truppler schweben. „E-es tut mir... L-leid... I-ich wuss... wusste nicht!" Ich machte mir leichte Sorgen, andererseits gefiel es mir, wie Kylo mich beschützte. Er ließ ihn zu Boden fallen. „Ja, du weißt nichts." Dann wendete er sich zu mir: „Gib mir den Brief. Ich kümmere mich darum. Am besten du wartest hier. Ich sag Caroline, sie soll dich abholen, alleine findest du so oder so nicht wieder zurück und du", er wendete sich wieder zum Sturmtruppler. „... kommst mit mir!" Bei seinen letzten Worten hörte man seine Stimme vor Wut zittern.

Er ging fort und mir wurde bewusst, was für ein Unrecht ich ihm doch getan hatte. Er hat mir geholfen und meiner Oma schrieb ich, wie gemein er doch sei. Andererseits zeigte er sich beim Frühstück auch nicht von seiner besten Seite. Ich war verwirrt und stand alleine im Gang vor der Kommandozentrale. Hux verließ den Raum. „General Hux, was machst du denn hier?"
„Arbeiten?", lachte er.
„Nenn mich Armitage."
„Okay."
„Und was machst du hier?", sagte er immer noch grinsend.
„Ich hab mich verlaufen und hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem Sturmtruppler."
„Ach daher kamen die Geräusche. Ich dachte schon Lieutenant Bingly isst wieder heimlich bei der Arbeit und hat sich verschluckt."
Wir beide lachten.
„Schwesterherz, was machst du denn hier?"
Ich drehte mich um.
„Ren meinte, ich würde Ophelia hier finden."
„Du wolltest ihr ja die Basis zeigen, stimmt..." Er wirkte irgendwie deprimiert. „Na komm lass uns gehen."

Gemeinsam streiften wir durch die Gänge und sie erklärte mir einige interessante Dinge und zeigte mir schöne Orte. Mir war zwar bewusst, dass ich mir das alles so oder so nicht merken könnte, aber ich war froh darüber, nicht mehr alleine durch die Gänge irren zu müssen. „Kylo hat mir gestern erzählt, wie unglaublich schön er dich findet. Du seist ein wahrer Sonnenschein in seinem finsteren Leben." Ich schaute sie entsetzt an. „Aber pssst... Du weißt von nichts.", sagte sie und grinste triumphierend. „Du hast sicherlich Hunger. Komm ich führe dich in meine Gemächer."

Wir aßen gemeinsam und anschließend führte mich Caroline nach einem netten Gespräch in mein Zimmer, da ich ihr sagte ich würde mich etwas ausruhen wollen. Es war etwa 15:00 Uhr, als ich mich auf mein Bett setzte.

You're All I Have [Kylo Ren Fanfiction] - abgeschlossenМесто, где живут истории. Откройте их для себя