47. Kapitel - Kleid

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Als ich aufwachte, lag ich auf der Seite mit dem Blick zum Fenster gerichtet. Die Morgenröte brannte im Horizont und zeichnete eine überwältigende Wärme über die kalte Gegend. Der Arm meines Geliebten war beschützend um mich geschlungen und seinen Oberkörper presste er gegen meinen Rücken. Ich spürte seinen beständigen und gleichmäßigen Atem in meinen meinen Nacken und fragte mich, ob er noch schlief. Da ich mich von ihm wegbewegen wollte und er mich wieder zu sich zog, konnte ich sicher sein, dass er schon wach war.

„Guten Morgen.", hauchte ich.
„Guten Morgen, Ophelia."
Ich schaute auf die Uhr auf dem Nachttisch. Es war 9:30 Uhr.
„Wir sollten aufstehen. Caroline wartet sicher schon auf uns.", meinte ich und versuchte erneut mich aus dem Bett zu heben, doch wieder zog mich Kylo zu sich. Dieses Mal noch fester als zuvor.
„Ich bin mir sicher, sie wird es und verzeihen, wenn wir uns ein paar Minuten verspäten.", murmelte Kylo und küsste verschlafen meinen Hals.
„Du hast recht.", stimmte ich ihm zu und genoss jede seiner Berührungen.

Ich drehte mich zu ihm um und begann seine Lippen zu küssen. Er beugte sich über mich drüber und streichelte mir behutsam über meine Schultern. Die Küsse, mit denen er mich übersäte, wurden immer unersättlicher und unser beider Begierde stieg ins unermessliche. Die glühende Leidenschaft, die von ihm ausging, überflutete meinen ganzen Körper. Mit meinen Fingern fuhr ich durch sein schwarzes Haar während er mir langsam mit einer seiner Hände unter mein Shirt glitt. Er liebkoste zärtlich und jedoch gleichzeitig verlangend und sehnsüchtig meine Brüste. Ich gewehrte ihm alles. Als er an meinem Hals saugte, konnte ich ein leises Stöhnen nicht zurückhalten. Er lächelte, pausierte und richtete sich auf mir auf. Seinen Blicke verrieten alles. Ich zog mir rasch das Shirt aus und lies es zu Boden fallen. Nun lag ich nackt unter ihm und keine Spur von Angst versteckte sich in mir. Kylo küsste mich noch leidenschaftlicher und intensiver.

Nichts hätte mich vor der vollkommenen Hingabe aufhalten können, bis auf Hux, der in unsere Gemächer kam und wie eine Frau anfing zu schreien.
Kylo richtete sich wieder auf und drehte sich zu Hux.
„Du kannst doch nicht einfach..."
„Caroline warten auf euch!", platzte es aus dem erröteten Armitage.
Kylo griff nach einem Kissen und bedeckte mich damit.
„Ich wusste doch nicht, dass ihr noch beschäftigt seid. Worauf wartet ihr denn noch?"
„Hux, ich sitze auf meiner Verlobten, die ich dir sicherlich nicht nackt präsentieren werde."
„Oh.", meinte Hux. „Ich drehe mich einfach um."
Kylo entglitten einige Gesichtszüge bei diesen Worten, aber man konnte ihm deutlich anmerken, dass er versuchte gnädiger mit Armitage zu sein.
„Gut.", knurrte er und stand auf. Ich tat es ihm gleich und noch bevor ich in meinem Zimmer verschwand hörte ich Hux sagen: „Heute gehen wir wohl kalt duschen, was?"
Ich war erstaunt darüber, dass Kylo es schaffte ihn zu ignorieren, wo ich doch selbst über seine Anmerkung schmunzeln musste.

Ich nahm mit einen schwarzen Faltenrock, einen pastellfarbenen Pullover und niedliche Schuhe. Anschließend verschwand ich im Bad und ging selbst duschen. Nachdem ich mich angezogen hatte und meine Haare sortiert hatte, trug ich ein dezentes Make-up auf und ging zu Armitage. Kylo wartete schon und gemeinsam gingen wir in den Hangar, wo Caroline und Mr. und Mrs. Williams vor zwei Schiffen standen. Der Doktor trug einen altmodischen, jedoch sehr eleganten Anzug und seine Frau ein angemessenes Kleid.
Wir begrüßten uns alle herzlich. Caroline wirkten ein wenig durch den Wind und ich überlegte, ob es nicht zu viel sei für eine Person eine Hochzeit alleine in so kurzer Zeit planen zu müssen.
„Du wirst auf Coruscant essen.", meinte Caroline hektisch und öffnete die Tür.
Eine Großstadt, wie aufregend.
Hux stieg ein. Ich folgte ihm. Als Kylo hinterher wollte, zog sie ihn zurück.
„Ich glaube, ich spinne. Was genau ist deine Mission, Kylo?"
„Ehm..."
„Ja, das habe ich mir gedacht. Du glaubst doch nicht, dass ich zulasse, dass du das Brautkleid vor der Hochzeit zu Gesicht bekommst. Du fliegst mit Mr. und Mrs. Williams zu Houdini. Du brauchst noch einen anständigen Anzug."
Kylo wirkte ein wenig perplex, folgte jedoch brav dem alten Ehepaar.

Hux und ich setzten uns ins Schiff.
„Ich habe euch doch heute Morgen nicht bei wichtigen Dingen gestört?", fragte er schelmisch.
Ich schaute ihn spöttisch an.
„Nein."
„Gut. Es wäre besser für deine Tugend, wenn ihr bis zur Ehe wartet.", grinste er.
„Was kümmert dich meine Tugend?", fragte ich erschrocken und zugleich amüsiert.
„Du bist meine beste Freundin. Deine Tugend kümmert mich also sehr viel.", erklärte er heiter.
Wir lachten den gesamten Flug über und hatten genauso viel Spaß wie früher.

Als wir ankamen, landeten wir auf einer gigantischen Dachterrasse. Bei dem Anblick der riesigen Häuser und Gebäude kam ich gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Armitage machte ein paar Scherze darüber, dass ich die große weite Welt noch nicht gesehen hätte und führte mich dann in eine Boutique namens Fir Wood. Der Laden sah von innen weitaus größer aus als von außen. Große Fenster spendeten Licht und gewehrten Sicht über die weite Stadt. Die Boutique selbst war eher in dunklen Tönen gehalten. Überall hingen Kleider und in kleinen gläsernen Regalen waren Schmuck und Schuhe ausgestellt.

„Tobe dich aus.", meinte Hux und setzte sich auf einen ledernen alten Sessel. Ich stöberte durch die vielen Gänge und fand nach einer Weile Hilfe von einer jungen Assistentin mit aschblondem Haar. Stunden verbrachten wir ohne Erfolg und ich wurde schön müde vom unzähligen Umziehen. Armitage und ich waren uns stets einer Meinung. Die Kleider passten alle nicht zu mir. Nachdem ihm selbst langweilig wurde stand er auf und suchte ebenfalls. Es dauerte nicht lange, bis er zurück kam und mich verzweifelt auf seinem Sessel fand.
„Hier. Probier das mal an.", meinte er und reichte mir ein Kleid. Es war eine weiße Duchesse aus Tüll. Die Ärmel, der Rücken und ebenfalls einige Elemente des Rockes waren mit spitze übersät.
„Glaubst du nicht, das ist etwas zu viel des Guten?", fragte ich skeptisch.
„Probier es an."
„Gut, wenn du meinst."
Ich tat was er von mir verlangte und war erstaunt, als ich ihn den Spiegel sah. Mit Tränen in den Augen lief ich wie ein kleines Mädchen zu Hux.
„Das ist es!", rief ich und fiel ihm in die Arme.
Anschließend suchten wir noch passenden Schmuck, ein kleines Diadem und weiße dezente Schuhe mit Absatz, der gerade noch niedrig genug war, um damit zu tanzen. Wir kauften das Kleid und ließen es so verpacken, dass es nicht möglich war, es zu sehen.

Da es schon spät war, beschlossen wir auf Coruscant zu dinieren. Danach flogen wir zurück und wurden hektisch von Caroline empfangen, welche mich und das Kleid mit samt des Schmucks und der Schuhe in ihre Gemächer zog. Ich zog alles für sie noch einmal an, damit sie urteilen könnten.
„Du siehst aus wie eine wahre Prinzessin.", staunte sie.
„Ja.", stimmte ich ihr zu.
Wir beiden hatten Tränen der Freude in unseren Augen. Sie nahm das Kleid, nachdem ich es ausgezogen hatte, an sich und schickte mich fort.

Ich ging durch die Korridore. Als ich die Tür öffnete, die zu meinen Gemächern führte, erblickte ich Kylo, der sehnsüchtig aus dem Fenster blicke. Er drehte sich zu und wir kamen uns raschen Schrittes entgegen, um uns in die Arme zu fallen.
„Ich habe dich vermisst.", hauchte er.
„Ich dich auch."

You're All I Have [Kylo Ren Fanfiction] - abgeschlossenWhere stories live. Discover now