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Ich hätte das nicht fragen sollen.. Oder?
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In den nächsten Tagen besuchte ich die Halle oft.

Nur in dieser Halle traf ich ihn. Nur ich konnte ich ihn umarmen und bei ihm sein. Doch auch wnen ich ihn berührte, kam es mir so vor, als sei er nicht hier.

Er besuchte mich oft mitten in der Nacht, wenn ich nicht schlafen konnte, kuschelte mit mir, sprach mit mir.

Er beruhigte mich, hörte mir zu, war einfach hier.

Vielleicht war es das, was ich brauchte.

Er wurde zu meinem besten Freund.

So vergingen noch weitere Wochen, in denen er immer öfter da war.

Immer öfter sprach er mit mir und ich mit ihm.

Also spazierte ich wiedereinmal nach der Schule zu der Halle, in der ich Stimmen vernahm.

Ich hörte heraus, dass es sich um Namjoon und Jimin handeln musste.

"Er fragt dauernd, Jimin.. 'Wer ist Yoongi', 'Kennst du ihn'.. Lange kann ich es nicht mehr geheim halten..! Warum lässt du es mich nicht einfach erzählen..?"

"Was erzählen?", ich hatte all meinen Mut zusammengenommen um in die Halle zu gehen und dies zu fragen.

"Nichts, verschwinde!", in Jimins Augen erkannte man, dass er sauer war. Man erkannte all die Wut und all die Trauer und man erkannte, dass er mich nicht hierhaben wollte.

Das schüchterte mich so ein, dass ich wieder rausrannte, ohne die beiden weiter anzusehen.

Ich rannte irgendwohin und ich wusste nicht wieso, doch ich weinte.

Vielleicht aus Angst.
Vielleicht war ich einfach enttäuscht.

Ich wusste es nicht.

Irgendwann blieb ich stehen.

Ich sah mich um und erkannte, dass ich am Friedhof gelandet war.

Das Grab vor mir war kahl. Als hätte sich lange Zeit niemand mehr darum gekümmert.

"Min Yoongi..", las ich und fing augenblicklich wieder an zu weinen.

War das der Yoongi, den ich so gern hatte?
War es der Yoongi, der mich beruhigte, mich tröstete und mir immer half?

Ich kniete mich vor das Grab und starrte es weiterhin an.

"Das bin ich, da hast du Recht", flüsterte jemand neben mir und ich wusste sofort, wer das war.

Ich sah zu ihm. "Wieso..? Wieso kann ich dich sehen? D-Du bist tot!", wisperte ich während ich hysterisch wegrutschen wollte.

"Ich weiß nicht.. Du siehst mich halt... Das tut niemand sonst.."

Es schien als würde es ihn kalt lassen.

"Hoseok, ich hab dich sehr gerne. Bitte hab keine Angst vor mir.. Ich hab dir nie wehgetan!"

Ich musterte ihn. Und es wirkte als würde er durchsichtig werden.

"Wenn du Angst vor mir hast, dann gehe ich weg... Dann musst du nie mehr Angst haben.. Aber ich wünsche mir bei dir zu sein.. Ich liebe dich Hoseok!"

"Du bist tot Yoongi.. D-Du solltest doch sowas wie ewigen Frieden haben... U-und nicht mich.. lieben.."

"Hast du mich denn nicht gern..?", fragte er vorsichtig. Er löste sich immer mehr auf.

"I-Ich.. Ich weiß nicht.."

Er kam mir näher und küsste mich. Sanft und zart. Und dann war er einfach weg. Wie vom Erdboden verschluckt.

Er ließ mich einfach zurück, während ich hier am Friedhof saß und weinte. Mutterseelenallein.

Von diesem Tag an besuchte ich sein Grab jeden Tag, pflegte und hegte es und hoffte, dass er zurückkommen würde.

Ich schattete mich von allen ab, da er doch zurückkommen könnte.

So starb ich eines Tages alleine. Und somit war ich endlich wieder mit ihm vereint.

Schizophrenic Where stories live. Discover now