Age: 36

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Wiedermal sitze ich nur hier.

Ich sitze hier, eine Flasche Schnaps in der Hand, vor einem Fluss.

Ich konnte mir keine Wohnung mehr leisten, nachdem das Haus in dem ich zuvor gelebt hatte, abgerissen wurde.

Deshalb musste ich unter die Brücke ziehen.

Ich trinke, ich habe Hunger, ich bin verzweifelt.

Jeden Tag frage ich mich aufs neue, warum ich mich nicht einfach in dne Fluss werfe, der vor mir vor sich in plätschert, doch dann fällt mir ein, wenn es am Schlimmsten ist, kann es doch nicht mehr schlimmer werden, oder?

Doch, und wie es schlimmer werden kann.

Ich muss mir seit Neuestem die Brücke mit einem Anderen teilen, er nimmt Drogen und hat vor kurzem sogar versucht, mir welche anzudrehen, damit er Geld damit machen kann.

Die Polizei will mich und diesen Junkie von diesem Platz vertreiben und Einwohner dieser Stadt haben mein Zelt angezündet.

Ich bin am Ende.

Und ich weiß, dass es immer schlimmer geht.

Doch Aufgeben, das ist keine Option.

Okay doch, es ist die Option, die mir als erstes einfällt, wenn ich über mein Leben nachdenke.

Ich würde gerne sein wie jeder, doch ich hab mein Leben weggeworfen und jetzt muss ich damit klarkommen.

Manchmal, kommt es mir vor, als hätte ich einen guten Tag, bis mir auffällt, dass ich keine guten Tage haben kann.

Heute morgen bin ich in ein Restaurant. Ich hab einen 50€-Schein gefunden und ich hatte Hoffnung, dass es jetzt alles besser wird.

Als ich dort bestellt und gegessen habe und dann zahlen wollte, nahm die Kellnerin den Fünfziger entgegen und fragte mich, woher ich das hätte.

Ich sagte die Wahrheit, dass ich ihn gefunden hätte.

Daraufhin rief sie die Polizei. Sie meinte, Penner wie ich hätten niemals so viel Glück und ich hätte jemanden bestohlen.

Nun sitze ich in einer dreckigen Zelle und warte darauf, dass mir jemand hilft.

Aber es gibt Niemanden.

Mein Leben ist ein einziges Chaos.

Schizophrenic Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt