13~Cinderellas huckelige Straße~13

10.6K 788 347
                                    

Und nun stand ich wieder vor dem Laden. Ich blickte ins mit Schrift verzierte Schaufenster, sah die Ketten dort aber nicht mehr liegen. Verkauften sie sich so schnell? Dieser Laden wirkte ja eher unbesucht, wie ein Hexenhäusschen in das sich die wenigsten herein trauen.

Der Laden war aber auch wirklich kurios mit all seinen Raritäten. Als ich ihn das erste Mal betreten hatte sprangen einen die vielen Holzmasken mit verrückten Gesichtern von den Wänden geradezu an.

Stirnrunzelnd betrat ich den Laden und erblickte sogleich dieselbe Dame, welche damals zu mir hinaus gekommen war. Sie ordnete gerade ein paar Kisten hinter ihrer Kasse und schob diese beim Aufgehen der Tür zurück an ihren Platz.

Als sie mich sah lächelte sie und fragte: „Na, wie geht es deiner Kette? Gut?" Ja und Nein. Ich ging auf sie zu und begann direkt: „Sie... meinten dass ernst, dass diese Kette Wünsche erfüllt, oder?" Erwartungsvoll musterte ich die Besitzerin des, welche sich auf die Theke lehnte.

Sie lachte: „Ahahaha... Herzchen, das ist eigentlich ein Marketing-Spruch. So wie Mythen und Sagen. Ich kann dir keine genauen Anweisungen geben, wie du dir einen Wunsch erfüllen kannst. Du bist so eine von diesen Mädchen die sich bestimmt auch schon an Zaubersprüchen und allem möglichen versucht haben, oder?"

Ich blickte die Frau des Todes verwirrt an. Irritiert blinzelte ich ein paar mal und merkte an: "N-Nein. S-Sie haben mir die Kette doch verkauft und mich über diesen Wunsch-Kram informiert. Ich wusste vorher rein gar nichts was das angeht."

Die Frau zog eine Augenbraue in die Höhe: "Ach so ist das. Entschuldige mein Gedächtnis ist ein bisschen schlecht. Warte... ah ja jetzt erinnere ich mich. Sie sind die mit der rosa Kette."

Ich starrte auf meine Kette hinunter. Ja, offensichtlich...? Ich begann: "Was wissen sie noch so alles über die Kette?" Die ältere Dame strich ihren Pullover zurecht und legte eine Hand nachdenklich auf ihre Wange. Wie konnte sie bei der Hitze bloß Pullover tragen?

"Ach Gottchen, eigentlich sage ich alles auf einmal beim Verkauf bestimmter Artikel. Um dir besser helfen zu können. Was ist denn überhaupt das Problem wegen dem du hier bist?" sie blickte mich fragend an. Mein Hirn ratterte.

R-R-R-Riiight. Cookies auf Bighits Flur. Fotoshooting am Strand. Namjoon wie er Essen durch die Küche des Dorms fliegen ließ. Taehyung mit meiner Kuscheldecke um die Hüften gewickelt. Mango-Maracuja-Saft. Ich, wie ich das Treppenhaus herunter springe. Seokjin wie er mir klar macht, was er von der ganzen Sache hält.

Wieder fühlte ich einen Stich in meinem Herzen. Zugleich entgegnete ich mit rauer Stimme: "Es ist kompliziert..." Die Frau sah mich an und legte den Kopf schief: "Herzchen du siehst gar nicht gut aus. Kalkweiß bist du. Willst du dich setzen?"

Sie schob mir einen hölzernen Hocker mit Schnitzereien hin, welcher aussah als hätte sie ihn irgendeinem Ureinwohner-Stamm abgezogen. Ich setzte mich hin und realisierte wie nervös ich war. Morgen war das Treffen mit Bangtan und ich fühlte mich ehrlich gesagt extrem unwohl.

Ich begann: "Die Kette funktioniert. Würden sie mir das glauben?" Die Augen der Frau weiteten sich kurz, sodass ich ihre eisblauen Augen ins genaueste mustern konnte und sie erwiderte: "Würdest du mir glauben wenn ich sage, dass ich schon Geister gesehen habe?"

Makaber, aber nun war nichts mehr unmöglich. Toyota. Schnauze. Ich strich mir eine meiner Haarsträhnen hinter das Ohr und erwiderte stirnrunzelnd: "Nach neuesten Ereignissen schließe ich nichts mehr aus. Ich glaube ihnen." Die Frau begann zu lächeln: "Nach dieser Reaktion muss ich dir dann wohl glauben, Herzchen."

Erleichtert fiel mir ein Stein vom Herzen. Sie fragte nach einer Weile: "Aber sag mal... was hast du dir denn gewünscht?" Schmunzelnd beobachtete ich die feinen Staubpartikel die durch den schwach beleuchteten Laden gleiteten.

Pied Piper Girl [BTS FF] Where stories live. Discover now