Immer diese Hirngespinste

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Ich wache auf. Ich hatte einen wunderschönen Traum und habe jetzt ein warm-wohliges Gefühl. Ich habe von jemandem geträumt.

Ich glaube es war mein Vater, denn er hat mich in den Arm genommen und mir mit seiner sanften Stimme gesagt, das es bald soweit wäre und dann alles gut werden würde.

Doch ich kann mich leider nicht an sein Aussehen erinnern.

Ich sitze noch immer auf dem Waldboden. Ich will gerade um mich gucken, dann steht da plötzlich ein Fuchs vor mir. Er hat ein wunderschönes Fell und es ist so ungewöhnlich lang.

Der Fuchs selbst ist zwar klein aber sein Schwanz ist fast doppelt so groß wie er selbst. So einen prächtigen Fuchs habe ich noch nie gesehen.

Füchse sind auch meine Lieblingstiere. Der Fuchs starrt mich so durchdringend und mit einem fast menschlichen Blick an. Er kommt mir so vertraut vor.

Ich habe das Verlangen, ihn zu berühren und strecke die Hand aus, doch als ich schon sehr nahe an ihm dran war, löst er sich wie eine Dampfwolke auf. Träume ich etwa immer noch?

Ich stütze mich mit den Händen vom Boden ab und stehe leicht taumelnd auf. Es ist immer noch stockdunkel und es brechen nur ein paar Mondlichtstrahlen durch die Baumkronen. Ich habe wohl nicht sehr lange geschlafen.

Ich mache mich wieder auf den Rückweg.

Habe ich überhaupt einen Schlüssel dabei?

Ich durchsuche die Taschen meiner Weste und meiner Hose. Mist, ich habe ihn nicht dabei. Klingeln kann ich nicht zuhause, meine Mutter würde mich lieber draußen verrecken lassen, als um diese Uhrzeit aufzustehen, um mir die Tür zu öffnen.

Vielleicht ist Mina ja noch wach. Sie liest total gerne Bücher und anders als ich, lernt sie tagsüber für die Schule, deshalb liest sie manchmal bis spät in die Nacht.

Hoffentlich ist sie noch wach. Da ich in letzter Zeit nicht in der Schule war, habe ich sie nicht gesehen. Oh, wie ich sie vermisst habe. Dabei hätte ich sie jederzeit besuchen können.

Ich gehe jetzt schneller, vor Vorfreude Mina wieder zu sehen.

Doch lange kann ich mich nicht freuen. Ich bemerke wie still es ist und diese Stille ist unheimlich. Noch nicht einmal der Wind weht.

Dann höre ich auf einmal etwas knacken. Es ist lauter als das knacken meiner Schritte auf dem Boden. Ich gehe ein wenig schneller. Werde ich etwa verfolgt?

Aber es war doch vorher auch niemand im Wald. Jetzt höre ich auch noch Äste rascheln, obwohl ich geduckt gehe. Es muss jemand hinter mir sein und jetzt packt mich die blanke Angst.

Ich gehe immer schneller , ohne zurückzuschauen, denn ich habe Angst,dass wenn ich zurückschaue, dass da jemand ist. Mein Herz pubert wie verrückt und ich keuche schon, weil mir die Luft weg bleibt.

Wann bin ich denn raus aus dem Wald? Ich kann schon etwas Licht am Ende des Weges sehen. Das muss das Licht der Straßenlaternen sein.

Ich bin bald da.

Jetzt halte ich es nicht mehr aus und schaue zurück. Es raschelt einmal laut, doch hinter mir kann ich niemanden erkennen.

Andauernd bilde ich mir komische Sachen ein, werde ich jetzt ganz verrück? Was hat das alles zu bedeuten?

Ich überquere die Straße und werde wieder langsamer. Ich fühle mich wieder einigermaßen beruhigt und sicherer, bin aber trotzdem noch auf alles gefasst. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu Minas zuhause.

ElfenträumeWhere stories live. Discover now