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„Was ist los?", fragte Lizzy atemlos.
Ich starrte Abby einfach nur fassungslos an.

„Was los ist? Ist dir eigentlich bewusst, dass du neben einer Schlampe sitzt?!"

Lizzy öffnete schockiert den Mund.

„Ja. Das hast du wohl nicht gedacht, oder?
Es ist aber wahr!"

„Was ist denn hier los?", auf einmal stand Herr Harly neben uns.

„Ich denke, Sie wissen ganz genau, was hier los ist!
Mit einer Schülerin! Was denken Sie sich eigentlich?"

„Was willst du damit sagen?", mischte sich Lizzy wieder ein.

„Ach komm schon. Ich kann doch nicht die Einzige sein, die eins und eins zusammenzählen kann.
Jede Stunde diese Treffen. Auf einmal hat sie bessere Noten.
Und jetzt auch noch das in ihrem Tanzkurs!"

Woher wusste sie von dem Vorfall?

Wie auf Befehl tauchte Marleen hinter ihr auf.
Man sah ihr an, dass diese Szene ihr unangenehm war.

„Lass gut sein, Abby", flüsterte sie ihr ins Ohr.
Ich wusste gar nicht, dass die beiden sich kannten.

Marleen war eine Stufe über uns und wirkte bis jetzt immer sehr ruhig.

„Gut sein lassen? Bist du des Wahnsinns?
Sie lässt sich verkaufen wie eine Prostituierte und wird immer bevorzugt!
Das kann doch nicht so weitergehen!"

„Abby! Beruhige dich mal. Wir treffen uns, weil wir die Termine für ihre Nachhilfestunde ausmachen, dadurch auch die guten Noten.", Herr Harly atmete tief aus, „komm bitte mit, Abby. Wir können ganz in Ruhe darüber reden."

Er deutete auf den Ausgang.
Sie schnaubte, folgte ihm aber.

Herr Harly würdigte mich keines Blickes, als er und Abby aus dem Speisesaal gingen.
Für einige Momente war es noch ruhig. Dann entwickelte sich das übliche Gerede und alle kümmerten sich wieder um sich.

Ich blickte verunsichert zu Lizzy.

„Was meinte sie mit dem Tanzkurs?", fragte sie mich. Ich sah ihr an, dass sie sich bemühte gelassen auszusehen.

„Ich darf jetzt die Hauptperson tanzen.", berichtete ich ihr langsam.

Sie machte große Augen.

„Aber ich habe keine Ahnung, was das mit Herrn Harly zu tun haben soll."

„Du kennst doch Abby. Wenn sie einmal wütend ist, dann verschwört sie sich gegen alle Menschen auf der Welt.
Immerhin ist sie auch der Meinung, dass du mit Herrn Harly schläfst, um bessere Noten zu bekommen. Das ist doch pervers!
Wie kommt man nur auf so einen Gedanken?"

Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen nickte ich zur Bestätigung.
Auf diese Beschuldigung von Abby war ich gar nicht eingegangen.
Das war doch auffällig, oder?

Warum sah Lizzy mich so prüfend an? Bitte lass' sie nichts bemerkt haben!

Ich wechselte schnell das Thema und es dauerte nicht lange, dann gesellte sich Dylan zu uns.

Ich wollte keinesfalls, dass sich Lizzy wie das dritte Rad am Wagen fühlte, weshalb wir uns hauptsächlich über Themen unterhielten, mit denen Lizzy etwas anfangen konnte.

Nach einigen Minuten des Philosophierens über Tagebuchschreiben hörte ich die Stimme unseres Direktors hinter mir.

„Rose. Kannst du bitte mit mir ins Sekretariat kommen?"

„Aber die Stunde beginnt bald."

„Das spielt keine Rolle. Es ist wichtig."

„In Ordnung."

Ich nahm meine Tasche, nachdem Dylan mir versichert hatte, er würde meinen Teller -der immer noch ziemlich voll war- abräumen, wechselte mit den beiden ein letztes Mal fragende Blicke und folgte unserem Direktor ins Sekretariat.

Und wenn er es herausgefunden hatte?

The Guy who was my TeacherWhere stories live. Discover now