*Text FourtyFour*

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PoV: Jungkook

Ich besuchte ihn jeden Tag. Erlitt jeden Tag die Enttäuschung, dass er immer noch nicht wach war. Sah jeden Tag seinen schlafenden Körper, dessen einziges Lebenszeichen seine unregelmäßige, langsame Atmung war.

Die Schulklingel deutete uns gerade das Ende des Unterrichts an, da war ich auch schon aufgestanden und aus dem Klassenzimmer verschwunden. Mein Weg führte mich wie jeden Tag ohne etwas zu Essen oder meine Hausaufgaben zu machen direkt von der Schule ins Krankenhaus. Seit in der Schule umherging, dass ich mit Tae oder auch V zusammen war und ihn jeden Tag besuchte, war es schon oft vorgekommen, dass irgendwelche Mädchen mitkommen wollten oder mich mit bösen Blicken bestraften, weil sie ihn nicht bekamen.

Meine Beine taten schon weh, als ich ein weiteres Mal an der Rezeption stand und mir die Erlaubnis einholte, zu ihm zu dürfen.

Ich steckte den kleinen Zettel ein und ging mit großen Schritten zu seinem Zimmer. Wie jeden Tag setzte ich mich auf den Stuhl neben seinem Bett. Ich war heute irgendwie ziemlich müde. Die Kabel und Monitore waren wie immer, nichts hatte sich geändert. Ich wollte sicher gehen, dass sein Herz richtig schlug, legte wie jeden Tag mein Ohr an seine Brust. Doch diesmal war etwas anders. Seine Herz schlug langsamer, jedoch regelmäßig. Ich hob meinen Kopf wieder an und sah zu dem Monitor, welcher seinen Herzschlag anzeigte.

Die Zacken darauf hatten ebenfalls einen immer größer werdenden Abstand. Langsam bekam ich Panik. Ich legte mein Ohr erneut an seine Brust. Ich hatte mich nicht geirrt, es war nur noch ganz schwach zu hören. Nein nein nein. „Tae?“, flüsterte ich. Da hörte ich nur noch ein einziges langgezogenes Piepen. „Taehyung!“ Ich fing an zu Weinen. „Hilfe! Hilf doch jemand!“ Meine Stimme war nur noch mehr ein einziges Weinen.

Auf einmal strömten Dr. Kim und mehrere Krankenschwestern ins Zimmer. Zwei von ihnen zogen mich von Taehyung weg und aus dem Zimmer. Mein Blick war durch die ganzen Tränen total verschwommen, doch ich konnte trotzdem noch aus dem Augenwinkel erkennen, wie der Doktor die Schläuche löste. Nein, das durfte nicht sein. Er war nicht tot. „Was soll das?! Lassen sie die Schläuche dran! Er braucht die!“ Doch keiner hörte auf mich. Die Tränen überströmten mein ganzes Gesicht. Das konnte nicht real sein. Ich bekam auf einmal kaum noch Luft. Eine tiefe Dunkelheit überkam mich und meine Sicht vernebelte, bis ich absolut nichts mehr wahrnahm...

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Mianhae..

Dirty Texting // VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt