Neue Zeit

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Ein junges Mädchen geht elegant durch die Straßen Tokyos.
Sie muss schon zugeben, dass die Menschen sich in den letzten 500 Jahren extrem gut weiter entwickelt haben und sie weiss wovon sie spricht.
Innerlich seufzend schaut sie auf ihren Stadtplan.
Es ist schon etliche Jahre her, als sie das letzte mal hier war, das war vor.... 400 Jahren? 
So genau weiss sie es leider auch nicht. 
Die letzten Jahrhunderte ist sie so viel gereist, hat die Welt erkundet und viel gearbeitet.
So oft musste sie nach 20 Jahren umziehen in eine neue Stadt oder in ein neues Land.
Ihre dauerhafte jugend wäre sonst aufgefallen und dann hätte sie viele Probleme bekommen.
Ihre Haarfarbe fällt zum Glück in diesem Jahrhundert nicht sonderlich auf.
Immer wenn sie manche Menschen anschaut, haben sie pinke, rote, blaue oder grüne Haare.
Manche sehen aber echt lächerlich damit aus, andere wiederum steht das ausgezeichnet.
Ihre Schulterblatt langen Haare wehen durch den Wind etwas nach hinten, wodurch ihre schwarzen Haare mit blauen Spitzen, durch die Sonne etwas glänzen.

Verdammt, wo muss sie nur lang?!
Egal wie oft sie auf die Karte schaut, sie erkennt einfach nicht wo es zu diesem Gebäude geht.
Verzweifelt lehnt sie sich an einer Laterne, worauf sie in den hellblauen Himmel schaut.
Warum muss Karten lesen nur so Kompliziert sein? 
Plötzlich erblickt sie ein großes Gebäude, dass hinter einem Park in die Höhe hinauf steigt.
Das müsste es sein! 

Voller Freude setzt sie ihre Füße in Gang und geht durch den Park zu dem Gebäude. 
Jetzt müsste es nur noch klappen, dass sie diesen Job bekommt.
Als sie vor dem großen Glasgebäude steht, staunt sie nicht schlecht, alles ist aus Glas, sogar die ca. 3 Meter hohe Eingangstür. Innerlich hofft sie, dass sie hier richtig ist, denn bei diesen Job kann man richtig viel verdienen.
Obwohl sie es nicht nötig hat.
Wo und wie sie damals gearbeitet hat, hat es ihr schon eine Menge eingebracht.
Dennoch....tatenlos auf der Haut liegen will sie nun auch wieder nicht.
Als sie langsam herein schreitet steuert sie direkt auf die Rezeption zu, worauf sie gleich freundlich begrüßt wird ,,Guten Tag. Wilkommen bei Starquat, wie kann ich ihnen Helfen?", die junge Frau, sieht aus wie ein Model, mit ihren strahlenden Lächeln und ihren langen braunen Haaren.
,,Ich bin hier wegen der Assistentin Stelle und-", noch bevor sie zu Ende sprechen kann, wird ihr schon ein Einschreiben vorgelegt ,,Bitte, schreiben sie ihren Name, Alter, Adresse, Geburtsdatum und ihre Nummer ein und Unterschreiben sie unten rechts. Wenn sie das alles erledigt haben, rufen wir sie spätestens heute Abend oder Morgen früh an".
Mit einem leichten Nicken und einem fröhlichen Lächeln folgt sie diesen Anweisungen. 
,,Ich wünsche ihnen noch ein schönen Tag", lächelnd schaut die Frau, Rin an, bevor diese raus geht.
Wenn das klappt, wird Tokyo das neue zu Hause für die nächsten 20 Jahre.

Froh darüber geht sie zurück in den Park und setzt sich auf eine Bank. 
Sie genießt diese Ruhe und die frische Luft.
Ihre Augen gleiten auf dem See, in dem kleine Entenbabys schwimmen. 
In all den Jahren hatte sie nur flüchtige bekanntschaften gemacht.
Seid damals hat sie es eingehalten...niemanden mehr zu Vertrauen, was auch so gut ist.
Heute ist die Welt, genau wie damals, voll mit Menschen die nach Lust und Laune andere verletzen oder töten.
Das ist das was sich an der Menschheit nicht verändert hat.
Der kühle Wind streift sachte durch ihr volles Haar, worauf sie ihre Augen schließt.
Die frische Luft tut ihrer Nase so gut.
Die Menschen mussten unbedingt die ganzen Wälder abholzen, um Gebäude und Straßen darauf zu bauen.
Das ist eine der Dinge die sie immer noch nicht verstanden hat.
Damals sind sie doch auch ohne diesen ganzen quatsch ausgekommen...

Trotz das sie ein Armband trägt, dass gröstenteils ihr wahres Aussehen verbergt, außer ihre Haarfarbe, kann sie dennoch sehr gut riechen, hören und sehen.
Was für sie manchmal ein Vorteil aber auch ein Nachteil ist.
Diese fürchterlichen Abgase in der Stadt oder das Parfum, ist einfach schrecklich für ihre empfindliche Nase.
Was jedoch gut ist, sind die Düfte der Natur...das Gras, sowie die Blumen.
Nach all den Jahren hat sie diese Eigenschaft nicht verloren.
Plötzlich, als sie ein letztes mal tief durchatmet, riecht sie einen alt bekannten Geruch...
Vor Schreck öffnet sie ihre Augen und erblick einen Mann, der einige Meter vor ihr auf dem Weg stehen geblieben ist.
Das weiße Haar glänzt in der Sonne, worauf die Augen immer noch diese kälte und distanz ausstrahlen.
Trotz, dass er jetzt fast wie ein Mensch aussieht, verrät sein Geruch und das weiße Haar ihn...

Beide schauen sich stumm an.
Keiner der beiden hätten gedacht sich je wieder zu sehen.

             

Rin in der Neuzeit?Where stories live. Discover now