Kapitel 4

38 0 0
                                    

Dieses Gefühl von den eigenen Eltern verraten und weggeschickt zu werden hatte ich bereits kennengelernt. Nun saß ich in dem ältesten Drecksloch von ganz Groß Britannien. Die Schlange in der ich stand reichte bis zum Zigarettenautomaten, welchen Mister Krane jeden zweiten Tag auffüllte. Immer wieder ertönte eine krächzende Stimme:,, Der Nächste." Die alte Frau gab jedem weiße Pillen in eine kleine Dose und wartete, bis jeder diese geschluckt hatte. Wieder war ich einen Platz nach vorne gerückt. Es war nun der dritte Tag im Asylum, denn den zweiten Tag durfte ich in meinem Zimmer verbringen, eingesperrt. Wieder ein Platz nach vorne. Was waren das bloß für Tabletten? Tabletten die uns zum schlafen zwingen sollten? Wieder ein Platz nach vorne gerückt. Schließlich stand ich vor der Frau. Diese schaute mich nur mürrisch an. Ohne ein Wort gab sie mir die Tablette, in meinen kleinen Plastikbecher. Wie hypnotisiert starrte ich die kleine, weiße Platte an und rührte mich kein bisschen:,, Jetzt nehmen sie, sie ein Miss Winters ich will hier keinen Aufstand." Ich schaute zu der Frau hinauf und nahm langsam die Tablette in den Mund. Sie schmeckte bitter und schmeckte keineswegs nach irgendetwas leckerem. Widerwillig schluckte ich die Tablette und ging zurück zu den Anderen, die dort warteten. Gerade kam Mister Krane um die Zigaretten aufzufüllen. Sofort liefen einige blasse Gestallten zu dem Automaten und gaben ein erleichtertes Stöhnen von sich. Die Zigaretten Packung erinnerte mich an die von meiner Mutter. Jeden Mittwoch und Freitag ging sie zu Mister Ashford, um sich neue Zigaretten zu holen. Ich hatte nie das Bedürfnis nach Rauchen. Warum denn auch? Ich war ja erst 8 Jahre alt und meine Mutter war 50. Als sich alle an den Zigaretten und Tabletten bedient hatten wurden wir von Miss West in einen Flur gebracht. Wieder standen wir in einer Schlange. Miss West hatte mich als Dritte hingestellt, da ich nicht wusste was mit mir passieren würde, konnte ich schlecht beurteilen, ob es jetzt schlecht oder gut war. Der Erste wurde hereingebeten, mein Blick schweifte auf den langen Gang. Plötzlich war er wieder da, der Mann meiner Albträume. Er stand auf dem Flur und winkte mir erneut zu. Ich sah plötzlich seine tiefen schwarzen Augen. Jedoch konnte ich nebenbei das Geschrei des Mannes im Raum vernehmen. Dies trieb mich in den Wahnsinn. Erst diese Dämonischen Augen und dann dieses Geschrei. Plötzlich begann ich zu schreien:,, Lass mich in Ruhe!" Der Mann lachte dämonisch und verschwand im Dunkeln. Plötzlich spürte ich eine starke Hand an meinem Arm, die mich wegzog. Mister Hunt hatte mich am Arm gepackt und um die Ecke gezogen:,, Miss Winters jetzt reißen sie sich zusammen!" Ich versuchte mich zu wehren. Es kam so weit das ich begann um mich zu schlagen und zu schreien. Mister Hunt umklammerte meinen Arm noch fester und schleppte mich zurück zum Raum. Dort wartete Miss Anderson schon auf mich und hielt eine Spritze in der Hand. Zwanghaft wurde ich auf dem Tisch gefesselt. Kurze Zeit später spürte ich wie Miss Anderson die spitze Nadel in meinen rechten Arm rammte. Ich schrie auf und mir wurde für kurze Zeit schwindelig. Ich muss sofort eingeschlafen sein, denn ich hörte nur noch die Stimme von Mister Hunt, bevor meine Lampen ausgingen. Aufgewacht war ich anscheinend erst eine ganze Weile später. Eine unglaubliche Kälte umhüllte mich und ich musste ziemlich stark husten. Alles was ich sah war verschwommen. Doch plötzlich erkannte ich Mister Hunt. Ich spürte das mein Körper von einer Flüssigkeit umhüllt war, welche sich wie Wasser anfühlte. Mister Hunt drehte immer wieder ununterbrochen an einem Rad. Dadurch wurde ich wie von selbiger hochgefahren. Langsam legte ich meine Hände auf die kalte und eiserne Platte, auf der ich lag:,, Na Miss Winters sind sie wach?" Ich konnte vor lauter Angst auf seine Frage keine Antwort geben. Zugleich hatte ich aber auch das Gefühl, das mein Körper wollte das ich keine Antwort gebe. Schlotternd trafen meine Zähne immer wieder aufeinander und ich hatte das Gefühl, das sie gleich zerbrechen würden. Wie mir nun klar wurde, war unter mir ein Becken mit grünem Wasser. Japsend nach Luft, schaute ich zu Mister Hunt und Miss Anderson. Mister Hunt stellte sich zufrieden vor mich. Sein Grinsen machte mich wahnsinnig, wie konnte er in so einer Situation darüber zufrieden sein? Plötzlich trat er einen Schritt auf mich zu und kniff meine Wangen, mit seiner Hand, zusammen. Ich winselte und begann zu weinen:,, Och hören sie auf zu weinen Miss Winters. Glauben sie mir hätten ihre Eltern sie jemals geliebt dann wären sie jetzt nicht hier." Sprach Mister Hunt ruhig. Ich nahm meinen letzten Mut zusammen und spuckte Mister Hunt in sein Gesicht. Dieser zog ein weißes Tuch aus seiner Kittel Tasche und wischte sich den Rotz Fleck, von seinem linken Auge:,, Miss Winters, Miss Winters. Sie schlagen einen ganz gefährlichen Weg ein wissen sie das?" Plötzlich drehte Mister Hunt wieder an dem Rad und ich spürte wie sie mein Körper, samt der Platte, nach hinten bewegte. Panik überkam mich. Was würde er tun? Würde er mich umbringen? Mich im Wasser sterben lassen? Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn innerhalb kürzester Zeit umhüllte das eiskalte Wasser meinen zitternden Körper. Ich öffnete meine Augen und sah nichts. Nur verschwommen und grün. Ich zitterte fürchterlich und wollte nichts anderes, als hier heraus. Mir kam die Zeit unter Wasser wie Stunden vor, bis ich wieder hochgefahren wurde. Wieder musste ich furchtbar husten und ich hatte das Gefühl gleich zu ersticken. Das Wasser schmeckte so fürchterlich, als hätten 20 Leichen darin gebadet. Erbrochenes schwamm in meine Mundhöhle und ich hätte Mister Hunt am liebsten direkt entgegen gebrochen:,, So Miss Winters wie sieht es aus? Wir mussten sie ja wegen ihres kleinen Wutausbruchs von dem Raum entfernen. Was war denn der Grund dafür?" Ich japste und hustete. Schließlich schaute ich zu Mister Hunt und sprach zitternd:,, Der Mann war da." ,,Welcher Mann Miss Winters?",, Der Mann der eine Atemmaske trägt. Ich sehe ihn jedesmal. Tag für Tag und Nacht für Nacht." Ich wollte mir erst gar keine Hoffnungen machen, das Mister Hunt mir in irgendeiner Art und Weise glauben würde. Warum denn auch? Anhand seines grässlichen Lachens erkannte ich das er mich überhaupt nicht ernst nahm. Ich schloss die Augen und betete, das Mister Hunt mich gehen lassen würde und ich einfach wieder nach Hause gehen dürfte. Obwohl es Zuhause nicht gerade angenehmer war, war es dort immer noch besser als hier. Wieder begann Mister Hunt an dem Rad zu drehen, um das Spiel zu wiederholen. Wieder umhüllte das kalte Wasser meinen zitternden Körper. Als ich erneut an die Oberfläche kam, musste ich so stark husten, das ich beinahe keine Luft mehr bekam. In diesem Moment wurde mir eins klar, das war wahre Folter. Ich war gerade mal 8 Jahre alt und sie richteten mich so zu. Welche Aussichten sollte das für mich und meine Zukunft bloß haben? Schließlich wurde ich losgebunden und von Miss Anderson in mein Zimmer gebracht. Schlotternd legte ich mich in mein Bett. Ich roch den verwesten Geruch an meinem Leib und wollte mich am liebsten übergeben. Langsam begann ich mich vor mir selber zu ekeln und weinte bitterlich. Der Geruch an mir erinnerte mich an den Mann, mit der Atemmaske. Verwest, Tod einfach unerträglich und scheußlich. Ich wusste nicht einmal wieviel Uhr es eigentlich war. Langsam erhob ich mich und ging zum Fenster. Es herrschte Ebbe und die Sonne stand sehr tief, über dem Horizont. Daraus konnte ich feststellen das es Abend sein musste. Ich hatte den gesamten Tag in diesem Raum verbracht. Erst jetzt wurde mir klar das ich hier keine Hoffnung schöpfen brauchte. Der Mann verfolgte mich immer noch und ich hatte keine Chance ihm zu entkommen. Tränen rollten über meine trockene Lippe, die sich schon zu häuten begann. Das Geräusch was ich nun hörte versuche ich irgendwie auszublenden, weil ich genau wüsste wer es verursachte. Ich drehte mich langsam um und sah wie der Sessel sich langsam verschob. Zitternd ging ich einige Schritte zurück. Ich hörte nur das Hauchen des Windes unter der Tür. Ein Schatten war unter dem Türspalt zu sehen. Ich sah wie jemand vor meiner Tür stand. Mein Atem hatte sich zu Qualm gebildet und schwebte an die Decke. Ich wusste nicht wer es war, der sich vor meine Tür gestellt hatte und nicht eintrat. Mittlerweile hatte ich mich bis in die hinterste Ecke meines Zimmers versteckt und wartete auf den Unbekannten hinter meiner Tür. Ein lautes aber langsames Klopfen ertönte und mein Zittern wurde immer und immer schlimmer. Mister Hunt kann es nicht gewesen sein, der saß um diese Zeit seinem Büro und spielte mit sich eine Partie Schach. Plötzlich sah ich wie langsam die Türklinke heruntergedrückt wurde. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und ich konnte mich gegen meine zunehmende Angst einfach nicht wehren. Meine Augen weiteten sich und sahen wie die Tür sich öffnete. Ich wollte es nicht sehen, wer es war, aber meine Neugier übertrumpfte meinen Verstand. In der Tür stand schon wieder der Mann. Der Kloß in meinem Hals verhinderte, das ich schreien oder irgendetwas sagen konnte. Um mich herum wurde alles dumpf. Ich hörte nur noch ein tiefes Rauschen. War ich taub? Der Mann kam auf mich zu und mir stockte der Atem. Als er nur noch 1 cm vor mir stand, drängte er mich in die Ecke. Sein schwächer Atem traf mich gnadenlos. Die dämonischen Augen starrten mich ununterbrochen an. Innerlich betete ich, das dies einfach nur ein Traum sei. Wenn ich die Augen öffnen würde, dann wäre alles so wie früher sein. Ich würde zuhause in meinem Bett liegen und ein interessantes Buch über Astronomie lesen. Doch dem war nicht so, im Gegenteil der Mann kam noch näher und ich spürte seine runzelige Haut an meinem Körper. Nun nahm ich all meinen Mut zusammen und schrie, so laut ich konnte. Tränen rollten meine Wangen herunter. Im letzten Moment ließ ich mich an der Wand herunter gleiten und kauerte in der Ecke. Plötzlich kam Miss Anderson herein und hob mich auf. Sie zeigte keinerlei Hinweise an Mitleid. Sie trug mich nur rasch zu meinem Bett und im nächsten Moment spürte ich ein kurzes Stechen, bevor sich meine Augen schlossen und ich einschlief. Wie lange wollten sie mir noch Spritzen geben? Wie lange wollten sie mich noch quälen? Wie lange musste ich diesen Mann ertragen, den keiner sah? Diese Fragen schienen für mich wie ein großes Rätsel. Das sich dieses Rätsel jedoch auf meine komplette Lebenslaufbahn ziehen würde hätte ich niemals gedacht. Mit einem lauten Pochen im Kopf wachte ich auf. Meine Augenglieder fühlten sich schwer an und ich war äußerst Müde. Welcher Tag es wohl war? Welches Datum wohl heute war? Ich lief mit einem leichten Schwindelgefühl aus dem Zimmer und blickte auf den Flur. Dort hing ein alter Kalender, auf dem eine Art Stillleben dargestellt wurde. Typisch Grythin Grifford Kalender. Ein kleiner Pfeil zeigte auf das aktuelle Datum. Um Himmels Willen heute war der 20 Oktober, mein Geburtstag. Was für ein Schande diesen Tag ausgerechnet in einer Psychiatrie zu verbringen. Ich sollte mir bloß nicht einbilden, das Mister Hunt mir gratulieren würde. Vielleicht einer der anderen Insassen. Ich hatte nie viel mit ihnen geredet. Allerdings war mir immer ein junger Mann aufgefallen, der ziemlich freundlich zu sein schien. Da aber das Problem Freundschaft zu schließen nicht gerade mein größtes Problem war, hatte ich es immer unterlassen ihn anzusprechen. Meine Füße waren inzwischen eiskalt geworden. Kein Wunder ich stand auf kalten Fliesen, die sich so kalt anfühlten als wären sie gefroren. Plötzlich vernahm ich Schritte. Wenn ich nicht in meinem Zimmer war, wenn es erwünscht war, dann würde Mister Hunt sich eine fiese Strafe ausdenken. Heute war ich also 9 Jahre alt und zu meinem Bedauern kam ich mir immer noch wie 22 vor. Langsam bekam ich auch das Gefühl, das je länger ich hier drin blieb, desto älter und reifer fühlte ich mich. Welcher Sinn dahinter steckte wurde mir nie bewusst. Hastig lief ich in mein Zimmer und schloss die Tür. Anschließend kroch ich in mein Bett und zog mir die Decke über. Langsam umhüllte die Wärme der Decke meinen Körper und ich wartete, das jemand meine Tür öffnen würde. Die Schritte wurden tatsächlich immer lauter und lauter. Bis ich wieder sah, das sich die Türklinke herunter bewegte. Das letzte mal als ich das sah, wurde ich von dem Dämonischsten Wesen überhaupt, bedroht. Aber irgendwie bildeten sich Ähnlichkeiten zwischen diesem Wesen und Mister Hunt. Wo wir grad vom Teufel sprechen. Mister Hunt stand mit Miss Anderson in der Tür und setzte wie gewöhnlich sein Grinsen auf:,, Guten morgen Miss Winters. Wie sieht es denn heute aus? Ich hoffe das sie jetzt mal spüren und zwar so, wie wir es wollen." Der große Mann kam auf mich zu und griff mich am Arm. Ein leises Winseln entrann meinem Mund:,, Sie ziehen sich jetzt an Miss Winters, dann werden sie ihre Medikamente nehmen und sich Waschen." Ich gab nur ein leichtes Nicken von mir:,, Die Waschräume sind auf der Westseite des Hauses im 2 Stock." Erklärte Miss Anderson, als würde sie meine totale Verzweiflung erkennen:,, Als Miss Winters hopp hopp anziehen und dann runter zur Medikamenten Ausgabe." Sagte Mister Hunt schroff und ging mit Miss Anderson aus der Tür. Als sich diese hinter den beiden schloss, atmete ich erleichtert aus. Langsam zog ich mein Anstaltshemd an. Kein schönes blaues Kleid oder sonstiges, was einer etwas höheren Gesellschaft würdig ist. Ich habe mich natürlich nie besonders angestellt nur, weil meine Eltern das größte Haus im Dorf hatten. Das wäre zu allem Überfluss bei der kleinen Anzahl an Menschen, überhaupt nicht nötig gewesen. Mein rosenblondes Haar band ich zu einem Zopf und schritt auf den kalten Flur. Anscheinend waren die Heizungen schon seit langem nicht mehr an gewesen. Das war natürlich zu dieser Jahreszeit perfekt. Ich erklomm die Steintreppe und lief wie üblich zur Medikamenten Ausgabe. Wieder hatte sich eine lange Schlange von Menschen gebildet. Heute stand ich mal als sechste in der Reihe. Mir war es eigentlich egal wo ich stand, denn ich wusste das ich die Medikamente sowieso einnehmen musste. Plötzlich stellte sich jemand hinter mich. Langsam drehte ich mich um und erkannte, das ein Junger Mann war. Er lächelte vorsichtig und hatte die Hände in den Hosentaschen. Ich erwiderte das Lächeln zuversichtlich und blickte daraufhin wieder nach vorne. Nun ertönte wieder die krächzende Stimme und alle schauten gebannt nach vorne. Ich nahm, ohne jeglichen Prostest, meine Medikamente ein und lief, wie befohlen, zur Westseite in den 2 Stock. Auf den Fluren, war alles ruhig. Nichts aber auch rein gar nichts war zu hören. Ich schluckte schwer und lief an weiteren Zellen und Büros vorbei. Da stand es ,, Waschraum." Ich drückte die Türklinke herunter und betrat den Raum mit äußerster Vorsicht. Der Zustand des Bades, war wie erwartet. Die Kacheln an den Wänden hingen schief, oder waren abgebrochen und lagen jetzt auf dem kaputten Fliesenboden. Von der Decke rieselte es Staub und Dreck herab. Ich betrachtete die 10 Duschen an der Wand und ich war mir unsicher ob ich überhaupt duschen sollte. Aber Mister Hunt hatte es mir aufgetragen und ich wollte auch nicht wie ein Büffel stinken. Ich begann also meine Schuhe und alles was ich an mir trug auszuziehen. Sofort begann ich zu schlottern. Ich hoffte das, dass Wasser wenigstens warm war. Langsam stellte ich mich unter den verrosteten Duschkopf und drehte das Wasser an. Ich hörte wie es in den Rohren blubberte und plötzlich schoss eine Ladung schwarze Flüssigkeit auf mich herab. Ich öffnete vor Schreck den Mund und bemerkte das es Dreck und Schlamm sein musste, was da auf mich herunterfloss. Jetzt war eine Dusche mehr als angebracht. Ich spürte wie nach und nach Wasser auf mich herabfloss. Erleichtert begann ich den Dreck von mir abzuwaschen. Es lag wahrscheinlich an den alten Rohren. Ich wollte gar nicht wissen,wie lange diese Duschen nicht benutzt worden waren. Der letzte Fleck Dreck klebte förmlich an meiner Haut, ich musste also richtig schrubben. So das sich die Stelle an meinem rechten Arm rot färbte. Ich drehte das Wasser ab und lauschte der noch tropfenden Dusche. Die Handtücher waren in einer braunen Holzkiste verstaut. Langsam griff ich nach einem Handtuch, welches nach nasser Erde roch und trocknete mich ab. Angezogen und gewaschen machte ich mich auf den Weg zu den anderen. Es war 10:00 Uhr das hieß Freigang. Da sowieso gerade Flut war, war es also völlig unmöglich von hier wegzukommen. Der Innenhof war nicht gerade groß, aber er genügte für eine kurze Auszeit. Miss Anderson brachte uns vor die Tür und beobachtete uns. Mit ihrer roten Strickjacke, sah sie fast wie meine Mrs. Leaves aus. Miss Leaves war die Frau von Mister Leaves. Die Beiden besaßen das Bestattungsinstitut in unserem Dorf. Jedes Mal wenn ich Mrs. Leaves gesehen hatte, trug sie eine rote Strickjacke. Ihre grau, blonden Haare hatte sie immer zu einem Knoten gebunden, während noch eine Strähne in ihr müdes Gesicht fiel.

The shadow behind meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt