Konzert

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Glücklich über den schönen begangen Tag, der, nebenbei gesagt, schon fast wieder vorbei war, betrat ich unsere Wohnung. Als hätte ich nicht schon fest damit gerechnet, standen meine Eltern nur wenige Sekunden später im Flur und sahen mich an.
„Wo bitte warst du die ganze Nacht?!", fragte mein Vater aufgebracht. Seine blauen Augen funkelten mich böse an.
Ups, da hatte ich wohl vergessen Bescheid zu sagen.
„Nur weg..", gab ich kleinlaut zurück. Mein Vater gab ein komisches Ausatmen von sich, das begleitet von einem leisen Knurren war. Er war sauer.
Meine Mutter hingegen, die eigentlich meine Stiefmutter ist, was sie nicht weniger zu meiner Mutter machte, legte bloß eine Hand auf seine Schulter und meinte lieb: „Sie ist doch wieder da." „Und mir geht es gut!", versicherte ich gleich. Ein Schnaufen gab mein Vater noch von sich, dann schloss er mich fest in seine Arme.
Ich wusste natürlich wie viele Sorgen er sich immer um mich machte. Aber ich war 20! Er konnte mich nicht immer wie ein Kind behandeln.

Carlo
Der Kater hatte mich heute verschont. Ich hatte auch nicht annähernd so viel gesoffen wie Julia. Das wusste sie wahrscheinlich nicht mal mehr. Ihr Blick, der heute so oft auf mir gelegen hatte, musste das ausgesagt haben. Anders konnte ich den nicht deuten.

Während ich aus meinem Auto stieg und viel zu fröhlich zu meinem Haus rüber ging, plante ich schon den ganzen morgigen Tag durch. Mit Julia. Versteht sich wohl von selbst. Bevor ich jedoch überhaupt dran denken konnte meine Tür aufzuschließen, riss mich ein viel zu lautes ,Carlo' aus meinen Gedanken.
Schnell drehte ich mich um. Da stand ein leicht wütend wirkender Basti.
Diesmal schwöre ich, hatte ich nichts vergessen!
„Ich versuche dich seid Stunden zu erreichen!", maulte er. Ein kurzer Blick auf mein Handy bestätigte dies nur. „Wohl nicht mitbekommen.", sagte ich leise und lächelte schnell, um die Situation einigermaßen in eine positivere Richtung zu lenken. Basti seufzte nur und packte sich an den Kopf: „Könntest du jetzt bitte deine Maske holen?! Wir erwarten dich nämlich beim Soundcheck!"
Oh fuck! Ja, da fiel es mir wieder ein. Eigentlich hatte ich heute ein Konzert zu geben.
„Ich bin sofort fertig!", sagte ich schnell, rannte ins Haus, in die erste Etage und schnappte mir Rucksack samt Maske. Die Cap zog ich beim wieder runter laufen an.
Basti saß schon im Auto und ich stieg schnell zu ihm ein.
Ich würde sagen, dann mal los!

Vor der Konzerthalle war schon richtig viel los. Überall Kids mit Plakaten, Shirts von mir. Einige saßen auf dem Boden, die meisten aber standen rum.
Schnell tauchte ich im Auto etwas unter um meine Maske aufzuziehen und sie schon mal mit dem altbekannten Gummiband festzuschnallen.
Allerdings ging mir Cro heute ziemlich auf den Sack.
Eigentlich wollte ich lieber zuhause sein. Ein paar Sachen wollte ich noch erledigen, für Morgen.
Ich bezweifelte ab jetzt jedoch, Morgen früh genug wach zu sein, geschweige denn fähig zu sein mich aus dem Bett zu quälen.
Die meisten Konzertabende wurden immer viel zu lang. Das Konzert, schätzungsweise bis halb zwölf, dann meistens mit den Jungs noch raus. Es würde spät werden.
Ein leises Seufzen entwich mir, bei dem Gedanken, Morgen doch keinen so wundervollen Tag zu verbringen.
Ich würde wohl im Bett bleiben, wieder Energie tanken oder eben meinen Kater ausschlafen.
Basti sah mich kurz an, sagte jedoch nichts.
Er parkte irgendwo hinterm Zaun. Ich konnte die Mädchen kreischen hören. Vereinzelt nahm ich ,Cro' rufe wahr oder auch ‚Carlo'. Eigentlich süß, manchmal aber wirklich extremst laut.
Gerade war mir jedoch nicht danach, schnell huschte ich zum Hintereingang und verschwand im Backstagebereich.

Nur Sekunden später stand ich auf der Bühne, musste den, wegen mir, stark verkürzten Soundcheck hinter mich bringen und hatte dann noch ein paar wenige Minuten um mir noch etwas bühnentaglicheres anzuziehen, meine Cap und Maske nochmal zurichten, dann war es fast so weit.

Ich konnte schon sehen wie voll die Halle war, alle gingen jetzt schon ab. Die Stimmung schien mehr als gut, dabei war noch nichts passiert. Die Stimmung steckte mich schnell an. Kurz noch ein zwei Liegestütz, in die Hände geklatscht und mit Mikro in der Hand rauf auf die Bühne.
Die Menge tobte, die Stimmung wurde krass und viel zu schnell war das Konzert schon wieder vorbei.

Die Maske schmiss ich in die Ecke, sie landete Treffgenau auf meinem Rucksack und nahm mir erst mal etwas zu Trinken.
Ich hatte zwei Zugaben gegeben und jetzt löste sich die Menge langsam auf, die Halle selbst wurde leiser während ich genau wusste wie laut es jetzt im Eingangsbereich wurde.

Die Jungs waren nach wie vor voll mit Adrenalin, mir ging es ähnlich. Während die ihres dafür nutzten die Alkohol Mitbringsel zu lehren, nahm ich mir eine ruhige Ecke vor um Julia eine Nachricht zuschreiben. Aber kaum hatte ich das Handy geöffnete sprang Tim mir fast schon auf den Rücken.
Schnell sperrte ich mein Handy und ließ es zurück in meine Hosentasche wandern.
„Komm wir gehen die Clubs abreißen!", schrie er mir jubelnd ins Ohr. Mit einer ablehnenden Handbewegung meinte ich bloß: „Ich lass das mal aus." „Wie du lässt das aus?!", fragte Tim verdattert und alle sahen mich verwundert an. „Ich hab noch zutun.", meinte ich knapp. „Um elf Uhr abends?!", fragte Markus kritisch.
Tja, das waren alle meine Ausreden gewesen. Wie komm ich da jetzt raus?
„Ich hab einfach keine Lust.", sagte ich schnell. Aber keiner der Jungs gab nach.
Letztlich war ich es der nachgab, nach dem sie etwa 20 Minuten auf mich eingeredet hatten.

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Ich wünsche eine wunderschöne Nacht!
Ich wollte unbedingt noch ein Kapitel hochladen.

Ich hoffe es gefällt euch! Lasst mal ein paar Bewertungen da!

Alles liebe eure Starsdancegirl <3

Ab Jetzt!Where stories live. Discover now