deine Nachrichten

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Nach dem Basti mich Nachts nachhause gebracht hatte, da mich die Jungs doch überredet hatten, ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Wir hatten mittlerweile schon fast halb fünf. Also nichts Nachts, Morgens.
Meine Laune hatte gerade einen Tiefpunkte erreicht, aber vielleicht war es auch bloß die Müdigkeit, die mich überrollte. Getrunken hatte ich trotzdem nichts, ein Wunder das ich so lange ausgehalten hatte.
Ein letzter Blick auf mein Handy, dann wanderte es auf den Nachttisch, ans Ladekabel. Eine kurze Dusche musste ich mir dennoch genehmigen, bevor ich in Boxer und Shirt wieder auf meinem Bett landete und in einen tiefen Schlaf fiel.

Als ich am nächsten Tag langsam die Augen aufmachte, wachte ich aus einem viel zu schönen Traum auf. Kleiner Tipp, Julia war Hauptbestandteil davon.
Lächelnd drehte ich mich auf den Rücken und sah einen Moment an die Decke.
Ich konnte nur noch an sie denken. Ihre wunderschönen blauen Augen, ihr bezauberndes Lächeln, ihre braunen, langen, gelockten Haare, die sie sich immer hinters Ohr strich und nur wenige Sekunden später wieder nach vorne ins Gesicht fallen ließ.
Sie war einfach nur unglaublich. Und obwohl ich es nicht ganz wahrhaben wollte, ja ich war verliebt. Hals über Kopf in dieses bezaubernde junge Mädchen, mit den schönen blauen Augen.
Ein kurzer Blick auf mein Handy ließ mich grinsen.

Bist du wach?
                         Shawty, empfangen 11:14 Uhr

Was treibst du?
                           Shawty, empfangen 11:38 Uhr

Sag mal pennst du noch?
                           Shawty, empfangen 12:57 Uhr

Du nervst! Der Tag ist fast rum und du pennst noch!
                           Shawty, empfangen 15:00Uhr

Ich warf schnell einen Blick auf die Uhr. Fuck, schon fast 16 Uhr. Wie lange zur Hölle hatte ich geschlafen?!
Jetzt machte es natürlich keinen Sinn mehr mit Julia etwas zu unternehmen. An einem Sonntag.
Sie musste morgen wieder früh raus zur Schule.
Hätte ich mich nicht beschwatzen lassen. So ein Dreck!

Julia
Vielleicht hatte ich keinen Grund dazu, aber ich war eingeschnappt, weil Carlo mir nicht antwortete. Klar, wir waren nur Freunde und er hatte bestimmt einen guten Grund. Außerdem hatte ich Hausaufgaben zu machen, an denen ich schon seid zwei Stunden saß, oder länger.
Trotzdem war mir sterbenslangweilig. Viel lieber würde ich jetzt bei Carlo sein. Er brachte mich immer zum lachen und langweilig wurde es mit ihm auch nicht. Nie!
Tief seufzte ich und widmete mich wieder dem Latein Text, den ich zu übersetzen hatte.
Kurz darauf lenkte das Vibrieren meines Handys mich wieder ab. Schnell griff ich danach und musste trotzdem leicht Lächeln.

Shawty!! Gestern ist einfach Mega lang gewesen. Ich hab bis eben geschlafen!
Carlo, empfangen 16:10 Uhr

Aber morgen machen wir was! Auch wenn du Schule hast.
Carlo, empfangen 16:11 Uhr

Ich musste noch breiter Lächeln. Er war einfach so unfassbar süß. Immer!
Oh nein! Das durfte nicht passieren! Wir waren nur Freunde! Ich durfte mich nicht verlieben und ihn auch nicht süß finden!
Schnell legte ich mein Handy weg, schüttelte den Gedanken ab und machte meine Hausaufgaben zu Ende.

Erst abends nahm ich mein Handy wieder in die Hand. Es war nach 20 Uhr, der Fernseher lief mit einem langweiligen Film den ich schon mehrere Male gesehen hatte, der Rest war aber noch größerer scheiß. Ich lag auf meinem Bett und hörte auch nur mit halbem Ohr zu.
Jetzt antwortete ich Carlo erst mal.

Ist schon okay, du Penntüte! Was willst du denn Morgen machen?
gesendet 20:34 Uhr

Mit einer schnellen Antwort rechnete ich nicht, weshalb ich mein Handy auf Seite legte und mich anders drehte. Doch nur wenige Sekunden später blinkte wieder mein Handy. Schnell sah ich drauf.

Lass dich überraschen, Shawty! ;)
Carlo, empfangen 20:35

Ein kurzes Kichern entwich mir.
Überraschungen waren eigentlich nicht mein Ding, aber ich vertraute Carlo und ich ließ mich gerne von seiner Spontanität anstecken.

Gut, mach ich.
gesendet 20:41 Uhr

Ich freu mich schon!
Carlo, empfangen 20:42 Uhr

Ich musste breit grinsen. Schnell war er mit antworten, wenn er wach war.

Ich freu mich auch auf Morgen.
gesendet 20:45 Uhr

Danach bekam ich keine Antwort mehr. Das war auch nicht weiter schlimm. Meine gute Laune hatte er mir schon beschert, das dämliche Grinsen bekam ich an diesem Abend gar nicht mehr weg. Sogar meinen Eltern fiel es auf, aber was genau los war wollte ich ihnen auf keinen Fall sagen.
Sie sollten noch nicht von Carlo wissen. Mein Vater würde sich bloß unnötig Sorgen machen.
Ich vertröstete sie damit, dass ich sagte, der Film, den ich guckte, würde mich einfach glücklich machen.
Sie beließen es dabei und fragten nicht weiter. Obwohl ich mir sicher war, besonders Kate, meine Stiefmutter, merkte sofort das etwas anderes dahinter steckte.

Gegen 23 Uhr ging ich ins Bett. Eigentlich war ich eher jemand, die lange aufblieb, aber wen ich zur Schule musste dann war früh schlafen gehen angesagt. Für meine Verhältnisse früh.
So lag ich um 23 Uhr im Bett, grinste an die Decke und konnte bloß an Morgen denken. Was hatte Carlo wohl wieder vor?

Ab Jetzt!Where stories live. Discover now