Date first

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„Wie wars in Berlin?", fragte sie mich, als wir schon unsere Getränke hatten. Sie trank einen Schluck von ihrem Becks.
Ich hatte bei der Reservierung nett um Becks gebeten. Da ich hier fast schon Stammkunde war und immer nett mit dem Trinkgeld rum warf, versprach der Besitzer, Antonio heißt er, uns welches zu besorgen.
Also Pizza und Becks. Perfekt eben!
„Ganz okay. Bisschen stressig.", gab ich zu. „Wie wars bei dir?" Sie zuckte die Schultern: „Ging."
Oh nein, kein gutes Zeichen.
„Sag mal, diese Frage beschäftigt mich schon länger, kennst du Cro eigentlich?" Sie sah mich fragend an. „Ich meine nur, du arbeitest ja bei Chimperator."
Ich sah sie einen Moment nur an. Ich hatte ja gleich gewusst diese Ausrede war dumm gewesen.
Jetzt musste mir was einfallen, aber ich sagte: „Ne. Er kommt nicht oft in meine Abteilung." Damit wollte ich das Thema abschließen und fragte: „Du kommst also auch oft hier essen?"
„Oft nicht, aber wenn Pizza, dann hier. Fast wie zuhause.", sie lächelte breit. „Wie zuhause?", ich sah sie verwirrt an.
Kurz kicherte sie: „Ich trage italienisches Blut und Temperament in mir. Wir waren früher oft in Italien."
„Du verheimlichst mir, dass du Italienerin bist?! Eine Frechheit!"
Wir mussten beide lachen.

Unsere Pizzen schmeckten gut und wir beide erfuhren viel über uns.
So erfuhr ich zum Beispiel zum ersten Mal, das Kate ihre Stiefmutter war, sie gerne reisen möchte, aber dafür natürlich erst mal einen Job brauchte. Ohne Moss nichts los.
Sie liebte das Fotografieren und verriet mir, dass sie insgeheim manchmal neidisch auf diese ganzen Stars war. Sie wollte auch talentiert sein, malen können oder singen.
Zuletzt vertraute sie mir an, wie gerne sie zu Konzerten ging oder auf andere Shows, sie aber meistens nicht alleine gehen wollte.
Ich verstand sie gut.

Wir saßen noch lange da, nach dem wir die Pizza schon gegessen hatten und tranken unser Becks während wir uns unterhielten.
Dieser Abend war auf eine einfache Art und Weise perfekt, aber nicht zu Ende!
Irgendwann war es Zeit zu gehen. Wir stiegen erst ins Auto, dann fuhr ich uns in die Nähe des Parks. Hier sollte mein Plan weiter gehen!

Wir schlenderten durch den Park nahe dem Skatepark. Während ich eine Hand in meiner Hosentasche geparkt hatte, umschloss meine andere Hand Julias Hand.
Ich war nie der Typ fürs Händchen halten gewesen, wirklich nie. Aber mit Julia war das ganz anders. Bei ihr fühlte sich das richtig an. Als gehörten unsere Hände so zusammen. Ineinander verhakt, so das niemand uns von einander trennen konnte. Niemals.
Wir waren fast am See angekommen als Julia plötzlich fragte: „Ist das nun ein Date oder nicht?"
Überrascht sah ich sie an und wusste erst gar nicht was ich sagen sollte.
„Ähm..also..naja..", versuchte ich anzufangen: „Möchtest du denn, das es ein Date ist?"
„Oh nein! So nicht!", sagte sie entschlossen, blieb stehen und sah mich an.
Diesem eindringlichen Blick konnte ich nicht widerstehen. Seufzend warf ich den Kopf in den Nacken, sah sie dann aber wieder unsicher an und sagte schnell: „Eigentlich wollte ich dich nach einem Date fragen, aber als ich fragte ob wir essen gehen, war ich mir nicht mehr sicher." Sie fing an zu grinsen. Übers ganze Gesicht. „Dann ist das wohl ein Date."
Jetzt musste auch ich grinsen.
„Also was hast du noch geplant für unser Date?", fragte sie, während wir langsam weiter gingen. „Naja..spazieren gehen und..Ähm.."
Sie sah mich vielsagend aus dem Augenwinkel an und meinte dann bestimmt: „Da dir offenbar nichts Originelles einfällt, übernehme ich das jetzt. Ich entscheide das wir um den See spazieren, der gleich kommt, dann zu dir fahren, wo du mir entweder auf der Gitarre oder dem Klavier etwas vorspielst, das Lied das mir gefällt, und dann im Garten bei dir den Abend ausklingen lassen."
Sie brachte mich zum grinsen. Spontan hatte sie mal eben unser erstes Date geplant.
„Ich befürchte nur, wenn wir auf der Terrasse zur Ruhe kommen, wird es schon hell.", erwähnte ich leichte Zweifel an ihrem Plan. „Dann betrachten wir eben den Sonnenaufgang und gehen dann schlafen!", bestimmte sie, wobei sie anfing etwas schneller zugehen.
Und als wir endlich den See erreicht hatten, war sie fast schon dabei um den See zu rennen.
Nach dem wir einmal rum waren, musste ich lachen, weil sie mich zuckersüß angrinste. „Bei dem Tempo könnte es klappen!", sagte ich lachend, dabei zog sie mich weiter, zurück zu meinem Auto.

Bei mir angekommen holte ich uns erst mal ein Bier aus dem Kühlschrank.
Zu meiner Verteidigung, ich hatte Wein und andere Getränke angeboten, aber dieses unglaublich coole und reizende Mädchen bestand auf Bier!
Grinsend nahm sie es entgegen und gleichzeitig nahmen wir einen Schluck davon.
„Jetzt musst du endlich deine Gitarre holen um mir Wunderwall von Oasis vor zuspielen.", grinste sie mich frech an.
Kurz schnaubte ich, ging dann aber grinsend meine Gitarre holen und setzte mich im Wohnzimmer auf den Klavierhocker.
Ob ich die Noten davon irgendwie hinkriegte wusste ich noch nicht, erst mal alles stimmen.
Mittlerweile kam sie nicht mehr ganz so oft zum Gebrauch.
Julia sah mir gespannt zu, sie hatte sich mittlerweile auf die Armlehne der Couch gesetzt, um mich anzusehen.
Jetzt bekam ich doch etwas schwitzige Hände und musste diese erstmal an meiner Hosen abwischen. Dann versuchte ich mich an Wunderwall von Oasis.

Der letzte Akkord ging schief zu Ende und ich sah in das Gesicht einer strahlenden, Beifall klatschenden Julia. Automatisch grinste ich.
Schnell stellte ich die Gitarre weg um mir mein Bier wieder zu nehmen und mich neben sie zu setzten.
„Hat's dir wenigstens gefallen?", erkundigte ich mich dann. „Das war einfach nur schön!", schwärmte sie und gab mir den ersten Kuss auf die Wange. Ein viel zu langer Kuss, den ich voll und ganz genoss. Auch wenn er nur auf die Wange ging.
Dann begaben wir uns nach draußen in den Garten, dabei hielt sie wieder meine Hand.
Es war ein kleines bisschen kühler geworden als noch am frühen Abend, aber angenehm.
Ich setzte mich auf einen der Gartenstühle und zog Julia gleich auf meinen Schoß. Sie quittierte dies mit einem Kichern und lehnte sich etwas an mich, während ich meine Arme um sie schlang.
So hätte ich ewig mit ihr da sitzen können. Und eine Weile passiert nichts mehr, außer das wir den Sternen Himmel betrachteten und manchmal an unserer Bierflasche nippten.
Erst jetzt fiel mir auf, wie gut sie heute wieder roch.
Vorsichtig vergrub ich mein Gesicht in ihren Haaren um von ihrem Duft vollkommen umnebelt zu werden. Sie kicherte, was mich leise zum lachen brachte.
Fast automatisch kam ich dabei ihrem Hals näher und ließ meine Lippen vorsichtig rauf und runter wandern. Sie bekam sofort Gänsehaut, das spürte ich, darüber musste ich grinsen.
Langsam drehte sie sich zu mir um und sah mich an. Ich erwiderte ihren Blick und hoffte inständig nichts falsches gemacht zu haben.
Ohne Vorwarnung kam sie mir dann näher, platzierte ihre freie Hand unterhalb meines Kinns und ehe ich mich versah spürte ich zum ersten Mal ihre unglaublich weichen Lippen auf meinen.
Ab diesem Moment, war ich süchtig nach ihren Küssen.
Der Kuss endete viel zu schnell. Und erst als ich meine Augen wieder öffnete, bemerkte ich, dass ich sie beim Kuss geschlossen hatte.
Sie lächelte mich schüchtern an, drehte den Kopf wieder in die andere Richtung und trank einen Schluck von ihrem Bier. Ich war noch immer geflasht von ihrem Kuss und konnte es gar nicht richtig fassen.
Vorhin war es noch „nur" Pizza essen gewesen, dann war es ein Date und jetzt hatte sie mich wirklich geküsst.

Ohne groß zu überlegen packte ich sanft ihren Kopf, drehte sie zu mir und begann erneut sie zu küssen. Diesmal länger. Diesmal intensiver.
Und ohne es groß zu bemerken knutschten wir wild herum. Wessen Zunge zuerst ins Spiel kam, konnte ich nicht mehr genau sagen und wann die Bierflaschen auf der Terrasse aufgeschlagen waren, hatte keiner von uns bemerkt.
Es war ein wildes und doch leidenschaftliches Treiben geworden, das wir wohl beide zu lange verhindert hatten. Unsere Hände gingen auf Wanderschaft. Nicht fordernd, nicht zu weit.
Es war unschuldig und sündhaft zugleich.
Erst nach einer halben Ewigkeit lösten wir uns von einander, grinsten einander an und wir wussten in dem Moment beide, alles zwischen uns hatte sich geändert.
Wir waren nicht mehr länger nur Freunde. Wir waren Verliebte und wir gehörten ab jetzt zusammen.

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So, jetzt präsentiere ich euch mein persönliches Lieblibgskapitel (bis jetzt) und ich hoffe es gefällt euch auch!

Lasst was da!

Eure Starsdancegirl <3

Ab Jetzt!Where stories live. Discover now