Bull

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,,Der kleine hier dürfte eigentlich gar nicht mehr hier sein. Er sollte schon längst bei Bull sein."

Ich bekam Panik. Bull. Ich hätte heute zu ihm gemusst. Mein Mitbewohner hatte ihm versprochen das ich erstmal bei ihm bleibe und bei ihm arbeite. Ich sollte hinter der Theke seiner Bar stehen. Ich hatte vor ihm schreckliche Angst. Er war riesig, muskulös und ein Frauenheld. Und gefährlich war er auch. Ich war alleine wegen den Drogen in diese Szene gerutscht. Maudado sah mich ungläubig an.

,,Davon wusste ich nichts, ich sollte die nächsten zwei Wochen auf ihn aufpassen solange er nicht da ist."

Der Mann sah genervt aus.

,,Ja, ihr beide kommt jetzt mit, ok? Macht keinen Stress dann gibt es keine Verletzten."

Maudado verschränkte die Arme und sah ziemlich angepisst aus.

,,Nein, erst wenn ich das von seinem Mitbewohner persönlich höre."

Nahm er mich in Schutz, oder schützte er sich selbst? 

,,Ihr wollt also Stress anfangen?"

Maudado antwortete ihm nicht und sah ihn einfach weiter an. Wenige Sekunden später trat einer der anderen beiden Männer auf Maudado zu und der, der mit uns gesprochen hatte auf mich. Er packte mich und hielt mich schmerzhaft doll fest. Ich wollte schreien, aber ich bekam kein Ton raus. Maudado wehrte sich nicht. Er legte von selber seine Hände auf den Rücken um wenig Wiederstand zu leisten. 

,,Lasst wenigstens Manuel los. Er wird nicht abhauen, versprochen. Falls doch hafte ich, in ordnung?"

Ich sah zu Maudado. Der Mann der mich festhielt stockte und wartete ein paar Sekunden. Dann ließ er mich los.

,,Lass es mich nicht bereuen, Manu!"

Der Mann sah mich kühl an.

,,Geh!"

Ich nickte und ging den beiden anderen Männern die Maudado festhielten hinterher. Der Mann schloss hinter mir die Tür und wir gingen runter in Richtung Hinterhof. Dort wartete ein Blauer 7sitzer auf uns. Wir stiegen ein und fuhren los. Eine halbe Stunde später hielt der Wagen und wir stiegen aus. Die Scheiben waren getönt und es kam wenig Licht in den Wagen. Ich brauchte ein Paar Momente um mich an das Licht zu gewöhnen. Der Mann der mich festgehalten hatte packte mich an der Schulter und ich zuckte zusammen.

,,Ich heiße Sam. Merk dir das, du wirst es brauchen."

Maudado kam zu mir rüber und sah mich an. Sam schubste uns ein wenig nach vorne und wir gingen in Richtung Tür. Als wir eintraten kam mir der Geruch von Alkohol und schweiß entgegen. Ich sah mich kurz um bis Sam mich noch einmal anstieß. Bull musste die Tür gehört haben, denn als wir ein Paar Schritte weiter gingen kam er von hinten an die Theke. Sein eigentlich ständiges lächeln verwandelte sich in Wut. Er sah mich wütend an und ich wurde noch kleiner als ich schon war. Sein Blick glitt zu Maudado und er zog eine Augenbraue hoch.

,,Wer ist das?"

Bull klang nicht begeistert. Sam antwortete wiedermal sehr kühl und desinteressiert.

,,Sein Aufpasser..."

Bull schüttelte den Kopf.

,,Für was mickriges braucht man halt nichts starkes."

Er war so fies. Ich wollte ihm am liebsten in die Fresse schlagen. Aber warum? Warum störte es mich so sehr das er Maudado beleidigt hatte?

,,Ihr beide. Mit nach hinten kommen!"

Ich sah Maudado kurz an und ging dann an der Theke vorbei durch die Tür. ,,Hinten" Also der Hinterraum war ziemlich groß. Eine Weitere Tür links in der Ecke führte zu einem dunkelrot gestrichenem Raum. Ich konnte mir denken was da war. Allerdings fragte ich mich warum die Tür offen war... Bull riss mich aus meinen Gedanken als er mir eine Uniform in die Hand drückte. Sie bestand aus einer Schürze, einer Fliege und einem Barett. 

,,Ihr beide. Theke. 23-4 Nachts. Montags-Samstags. Sonntags helft ihr Cindy."

,Wer... Wer ist Cindy?'

,,Cindy ist unsere beliebteste Tänzerin. Eure Arbeitszeit ist bei ihr von 23-3 Uhr Nachts."

Ich nickte.

,,Ihr habt jetzt noch 8 Stunden Zeit. Eure Schlafplätze zeigt euch Sam gleich. Wehe ihr baut mist!"

Sam griff mich an der Schulter und drehte mich rum. Maudado sah mich traurig an. Was hatte er? Ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken. 

,,Da sind eure Schlafplätze. Am Ende des Gangs links. Ihr teilt euch ein Zimmer. Benimmt euch. Im Zimmer stehen zwei Wecker und eine Wanduhr ist da auch. Um 22.30 seid ihr hinten, klar?"

Maudado und ich nickten und Sam verschwand. Als wir das Zimmer betraten merkte ich wie Maudado mich anstarrte. Er hatte seid wir aus dem Wagen ausgestiegen waren auch nicht aufgehört. Ich sah ihn an. Ich hatte damit gerechnet das er sofort weg sieht, aber er sah mich weiterhin an. 

,,Oben oder unten?"

Er grinste mich komisch an. WAS? Meinte er etwa... Als er auf das Bett zeigte beruhigte ich mich wieder. Was dachte ich denn schon wieder. Am liebsten würde ich mir selber eine klatschen, aber wie sähe das aus. 

,Ich möchte unten.'

,,Ja! Ich wollte eh lieber nach oben!"

Er lächele breit und kletterte auf sein Bett. Ich ließ mich langsam auf meins fallen und sah an den Lattenrost über mir. Fuck... Wie sollte ich denn jetzt an neues Gras kommen? Es war alles in meinem Zimmer... Nein... Ich überlebe das nicht ohne... Maudado riss mich aus meinen Gedanken als er mich ansprach. 

,,Was ist? Warum Fuck?"

Hatte ich das ernsthaft laut gesagt?!

,Ich... ähm... Ne alles gut...'

Er kletterte runter und setzte sich neben mich.

,,Verarsch mich nicht. Du bist sehr schlecht im lügen."

Ich schluckte und bekam Panik. Aber was soll passieren...

Engel nehmen keine DrogenOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz