Essen gehen

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„Er ist auch schwul.", erzählte ich aufgeregt in mein Mikrofon hinein. „Echt jetzt?", kam es überrascht vom anderen ende zurück. „Du ahnst nicht, wie glücklich mich das macht.", seufzte ich verliebt. „Denkst du, du hast eine Chance bei ihm?", fragte Freddie mich jetzt. „Er meinte, ich sei sein Typ. Also denke ich. So habe ich es gedeutet.", erzählte ich. „Wie?", fragte er aber nur. Ich erzählte, wie Manuel mir gebeichtet hatte, dass er auf Männer stand.

„Schon irgendwie süß. Aber denkst du nicht, er hat nur dein Spiegelbild gezeigt, um zu zeigen das er Männer mag und nicht Frauen?", wollte er wissen. „Ich weiß nicht."; gab ich leise zurück. Vielleicht meinte Manuel das wirklich so und ich hatte mich nur zu Früh gefreut. Ich ließ den Kopf auf den Tisch senken. „Ich bin so dumm." Ich haute ihn zweimal leicht auf die Kante des Tisches. „Ach Mensch. Wollen wir vielleicht was zocken? Das bringt dich auf andere Gedanken.", schlug er vor. Ich seufzte. „Bedwars für deinen Kanal?" „Klingt gut.", freute Smurf sich und schon starteten wir das Spiel, betraten den richtigen Server und begannen die Aufnahme.

Ich war dann noch ziemlich schnell ins Bett gegangen und mittlerweile war es auch schon wieder ein Uhr mittags. Ich stand in der Küche und beobachtete das brutzelnde Fett in der Pfanne, wo meine Bratwürstchen drin gebrutzelt wurden. Währenddessen tippelte ich mit den Fingern auf der Theke. Vielleicht hatten meine Zuschauer auch mal wieder Lust auf einen Koch Vlog. Auch, wenn ich überhaupt nicht kochen konnte. Ich grinste. Den Zuschauern gefiel es, wie ich fast jedes Mal irgendwas umwarf oder irgendwas anders schief lief.

In dem Moment vibrierte mein Handy, was auf meinem kleinen Esstisch lag. Ich drehte mich um und griff nach es, um gleich darauf wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Auf meinem Display stand Manuels Name. Ich öffnete seine Nachricht. "Lust was essen zu gehen?" Ich schaute zu meiner Pfanne. Ja, was weiteres würde danach noch rein passen. Also schrieb ich, dass ich unglaublich Lust auf was zu essen hätte. Sofort wurden die Hacken Blau und das onlinezeichen wurde zu einem schreibt. Ich wartete und bekam die Antwort, dass er gegen Vier Uhr Zeit hätte. Mein Herz begann wieder an zu schlagen. Ich bestätigte, dass ich um die Zeit auch Zeit hatte und wir machten noch das Restaurant aus, ehe ich mich überglücklich über meine Bratwurst hermachte.

Um halb Vier stand ich nervös in meinem Bad und frisierte meine Haare. Ich hatte mich in eines meiner dunkelblauen Hemden geschmissen und meine schwarze Jeans angezogen. Ich fand dies sah nicht zu angezogen aus, aber auch nicht zu schlecht. Zufrieden lächelte ich mein Spiegelbild an. Ich konnte es kaum erwarten Manuel wieder zu sehen.

„Ui, Palle. Wohin des Weges?", fragte mich Sebastian grinsend, als ich in den Flur ging um nochmal schnell mein Handy aus mein Zimmer zu holen. „Ich gehe essen", antwortete ich flüchtig. Ich musste doch schnell los jetzt, da ich recht spät dran war. „Mit?", fragte er mich noch. Er ging mir hinterher. „Dem aus der Bar", sagte ich und presste mich an ihm vorbei. Er stand aber auch ungünstig in der Tür. „Viel Spaß." Sein grinsen war verschmitzt und ich konnte seine perversen Gedanken nur allzu gut in seinem Gesicht erkennen. „Wir gehen nur essen. Er ist nur ein Kumpel. Denk nicht so", meinte ich, als ich mir die Schuh anzog. Sein Augenpaar lag immer noch auf mir. „Ich weiß doch, dass du nicht so einer bist", lachte Sebastian. „Trotzdem viel Spaß." Und schon ging er zurück in sein Zimmer. Ich seufzte und nahm meinen Schlüssel in die Hand, um gleich darauf die Wohnung im dritten Geschoss zu verlassen und die Treppe hinunter zu traben.

Mit schnellen Schritten ging ich zu dem nicht allzu weit entfernten Restaurant und stellte mich davor. Es war fünf vor Vier. Ich holte tief Luft. Vermutlich würde er jede Sekunde aufkreuzen. Ich war nervöser als vorher. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Und dann fuhr ein schwarzer BMW vor, hielt an und Manuel stieg aus der hinteren Tür aus. Bei dem Anblick dieses wunderschönen Menschen, wurde mir direkt warm und das kribbeln in meiner Brust wurde entfacht. 

Der Pianist / KürbistumorOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz