k a p i t e l 1

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Die Sonne prallte auf meine stark verschwitzte Haut, welche mit einem starken Glanz überzogen war. Meine schweißnassen Haare klebten im Gesicht, während es nur noch zwei Minuten bis zur nächsten Stunde waren. Mein Handy hatte nur noch acht Prozent Akku und der leichte Wind, welcher mir noch vor einigen Minuten ein wenig Kälte gespendet hatte, war nun vollkommen verschwunden.

Welcome to my life
Okay, vielleicht nicht so direkt, aber zumindest ein wenig.

Nachdem ich und meine Mädels vor einigen Minuten gegen die Jungs aus unserer Highschool das Qualifikationsspiel gewonnen hatten und uns für die International Beach Rugby Competition nichts mehr im Weg stand, waren wir im Augenblick einfach nur glücklich. Nun wartete ein großer Teil eines neuen Lebensabschnittes vor uns, aber dazu später mehr.

Ja, eine Qualifikation für die wir mehr als drei Jahre lang hart trainiert hatten.
Wie auch immer, vor circa fünf Minuten standen wir noch auf den Boden, unserer nicht klimatisierten Turnhalle und hatten Probier den Jungs aus unserer Highschool deren Siegeschance zunehmen.

,,Auf was müssen wir eigentlich noch warten?", fragte plötzlich Sam in die Runde und schlürfte an ihren Durstlöscher. ,,Die Sieger stehen doch jetzt fest." Sie zeigte jeweils einmal auf jeden von uns.

„Äh keine Ahnung. Ich glaube nur noch auf die offizielle Bestätigung", beantwortete ich ihre Frage nachdenklich und wischte mir eine Schweißperle von der Stirn.

,,Aha", sagte sie nach einer gefühlten Minute und packte langsam ihre Sachen zusammen. Passend darauf dongte es zur nächsten Stunde und meine Laune wurde automatisch schlechter. Was gab es schlimmeres als Geschichte?
[Mathe vielleicht? -_-]

Nun packten wir alle unsere Sachen zusammen und erhoben uns von der dreifach bestrichenen Bank, welche direkt hinter der Turnhalle unserer tief dreckigen Schule stand. Hier war es relativ ruhig. Gelegentlich waren hier ein paar Teenager aus der unteren Stufe zum Fußball spielen, aber ansonsten waren wir die einzigen Teens aus unseren Jahrgang und konnten ungestört reden.

Wir waren gerne unter uns und quatschten die ganzen Pausen lang über die aktuellen Gesprächsthemen, ohne jegliche Unterbrechungen. Es ist nicht so, dass wir sonst niemand anderen leiden konnten, aber wir sieben hatten meistens einfach andere Gespräche als der Rest. Fragt mich nicht wieso, ich weiß es selbst nicht wirklich. Vermutlich waren wir den einen oder anderen ein wenig unheimlich aufgrund des ganzen ,,Rugbykrams".

Ja, Rugby war inzwischen unser Leben geworden, wie dumm es auch klingen mag. Es hatte eigentlich alles auf einer kleinen Einbahnstraße vor meinen Haus angefangen. Damals war ich sieben, meine Eltern frisch geschieden, und ich brauchte dringend Ablenkung. Vor diesen gefühlten Jahrhundert gab es noch unzählige verschiedene Freizeitangebote, beklebt auf Plakaten, welche im ganzen kleinen Städtchen auf Laternen, Hauswänden und Fenstern verteilt waren, auf welche ich dann schließlich aufmerksam geworden bin.

Ich flehte meinen Vater damals an, mich am „Junior Rugby" anzumelden. Doch so leicht war es leider nicht, denn außer den Sorgen, die mein Vater damals beschäftigte, war unser Geld ziemlich knapp geworden.
Er wusste nicht, ob er den Verein auf Dauer bezahlen konnte. Aber mein Willen war zu groß, als das ich aufgab. Ich zeigte ihn jeden Tag die Sportmagazine mit den dazugehörigen Spielergebnissen und wollte mein Wissen zeigen.

Denn außer den guten bis schlechten Spielergebnissen, die jedoch Woche ins Magazin gedruckt wurden, standen dort ebenfalls ein paar Erklärungen und niedergeschriebene Audiokommentare von Sportreportern. So versuchte ich ihn zu beweisen, wir wichtig mir diese Sportart war. Irgendwann hatte er dann die Nase voll und brachte mich zum Probetraining. Zwar hatte ich Anfangs ein schlechtes Gewissen, da ich meinen Willen nur so erreicht hatte, aber wie man sieht, hatte es sich ausgezahlt.

Life Has Two Ends, Jungkook || Jungkook FF ||BTS FF|| German [In Progress]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt