k a p i t e l 6

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Wie versteinert schaute ich auf unseren haarlosen Direktor, welcher die Wörte anscheinend in Zeitlupe wiedergab. Oder besser gesagt war es eher ich, welche die Wörter in Zeitlupe annahm. "Herzlichen Glückwunsch", "Aber", "Teilen" und "Ida S. Baker High School", waren die einzigen Wörter, welche ich durch mein plötzliches Ohrenrauschen wahrnehmen konnte.

"Ich hoffe ihr versteht das.", hörte ich Mr Jensen wieder in voller Lautstärke sagen. Dabei kam ich mir vor, als ob ich soeben aus einer Trance erwacht wäre.

Lautes Gemurmel machte sich neben mir breit, während es auf der Couch auch unruhige wurde. Lea war die erste, die sich wieder fing: "Aber wir können uns mit denen doch kein Zeltplatz teilen!"

Was? Zeltplatz teilen?

"Es tut mir leid, aber die Jury hatte einige Probleme mit der Auswertung. Ihr und die andere Schule habt die selbe Punkteanzahl erreicht. Und da sich die Jury an die Regeln halten muss, wurdet ihr beide qualifiziert.", versuchte Mrs Thompson uns die (von uns anders vorgestellte) Situation zu erläutern und stellte sich stirnrunzelnd neben den Direktor.

"Ja. Mit 'An die Regeln halten' kennt sich die Jury auf jeden Fall aus. Die haben sich ja auch an die Regeln gehalten, als sie ausversehehen unseren Anmeldebogen mit Müll verwechselt haben! Hätten diese Asozialen uns nicht die Chance genommen, hätten wir bestimmt mehr Punkte gehabt und somit unsere eigene Qualifizierung bekommen und müssten unseren Zeltplatz nicht mit diesen... mit diesen- ", Kelly verzerrte das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen, "mit diesen total Schwachmaten teilen."

Sie hatte Recht. Die Schüler von dieser Highschool hatten echt einen an der Klatsche, dass konnten ich, sowie Lea, Alena und Co nur zu gut bestätigen. Aber zurück zum Direktorium:
Die entsetzten Gesichter standen uns nur so ins Gesicht geschrieben, während Mr Jensen und seine Liebschaft einen unbesorgten Gesichtsausdruck auflegten.

Na klar. Die musste es auch nicht kümmern, mit wem wir uns ganze zwei Wochen einen Zeltplatz teilen müssen. Toll. Zwei große 7-er Zelte, zusammengequetscht, mit nicht schalldichten Zeltwänden auf einen 20-30 Quadratmeter großen Zeltplatz.

Das. wird. super.

Zwei Minuten später, allesamt Eigentümer einer Schulurkunde (die gefühlt jeder dritte Schüler besaß) und einen Anmeldebogen gingen wir in die Cafeteria und setzten uns an den nächstgelegenen Tisch, welcher sich direkt in der Reichweite der Ausgabetheke befand.

"Will jemand auch einen Kakao?", fragte Sam.
"Ne", antworteten wir alle im Chor.
"Okay", sagte sie unbekümmert und zuckte mit den Schultern, "Dann halt nicht. Auch nicht schlimm."

Nari seufzte: „Ach, und wenn wir uns jetzt einen Platz teilen müssen. So schlimm kann es schon nicht werden."

Nari sei Dank, klang sie so überzeugend, weshalb wir uns nicht mehr die Mühe machten und über das herankommende Desaster nachzudenken. Ha! Hätten wir mal lieber... Das hätte uns vielleicht ein bisschen besser auf das vorbereiten können, was man Horror Szenarios nennt.

Keine Minute später kam Sam zum Tisch und stellte schnaubend ihren Kakao ab.
„Alter, diese Spasten dahinten haben mir den letzen Schokokakao weggenommen. Und ich stand einfach zuerst da! Wollen die mich eigentlich komplett verarschen?!"
Sie zeigte wütend auf ihren abgestellten Kakao, welcher höchstwahrscheinlich aus weißer, statt Vollmilchschokolade bestand.
„Ich hasse weiße Schokolade!!"

„Kein Problem", meinte Eung und schnappte sich den „Kakao". „Dann nehm' ich ihn."
[Kann man ein Kakao aus weißer Schokolade Kakao nennen?? Idk]

Wir anderen begutachteten stattdessen die Jungs, welche nun grinsend am Tisch gegenüber saßen.
„Ey", sagte Alena. „Sind das nicht Jin's Freunde?"
„Stimmt.", meinte Kelly.

Life Has Two Ends, Jungkook || Jungkook FF ||BTS FF|| German [In Progress]Where stories live. Discover now