Früh am ersten Morgen

969 51 0
                                    

Mareus konnte nicht mehr schlafen. Er war nicht mehr müde, vor dem Fenster war es bereits hell, aber Pheolinio schlief noch. Aber der Grünäugige wollte unbedingt wissen, warum Lana die beiden Männer am Vortag angesehen hatte, als wolle sie diese essen. Man konnte Elben doch nicht essen, oder etwa doch? Aber warum sollte Lana sie essen wollen? Sie hatte doch mit ihnen etwas gegessen.

Jetzt wollte er das unbedingt wissen, aber dafür musste Pheolinio wach sein und der, schien nicht so bald vorzuhaben aufwachen zu wollen. Mareus stand auf und tappte zu dem anderen Bett hinüber, in dem Pheolinio noch schlief. Lange würde das nicht mehr der Fall sein, dass wusste der Grünäugige, weil er der Grund dafür sein wurde.

Noch vorsichtig, um den Blonden auch ja nicht zu früh zu wecken, kletterte er auf das Bett und warf sich dann mit aller Kraft auf den Älteren. Der schreckte mit einem Ätzen aus dem Schlaf und nach oben, bevor er von dem Gewicht des Schwarzhaarigen wieder auf das Bett gedrückt wurde. „Sag mal Zwerg, musste das jetzt ernsthaft sein?"

„Ich hab eine Frage." Mareus hüpfte neben Pheolinio auf und ab und schüttelte diesen dabei durch, sodass sich der Ältere mit einem Mal aufrichtete, den Jüngeren schnappte und wieder nach hinten fallen ließ. Der zappelte und lachte begeistert, schaffte es dann aber sich auf den Bauch zu drehen, sodass er nun dem Älteren ins Gesicht sah. Mit den Fingerspitzen begann er dem Älteren übers Gesicht zu fahren, sodass dieser nicht noch einmal einschlafen konnte.

„Also stell deine Frage schon. Du wirst mich vorher ja eh nicht in Ruhe lassen und schlafen kann ich jetzt auch nicht mehr." Die raue Stimme am Morgen war Mareus schon gewöhnt. Das hatte er nicht nur bei Pheolinio sondern auch bei den anderen Jungs bemerkt und neugierig nachgefragt, was das war. Erklären hatte es ihm keiner können, aber sie hatten ihm erzählt, dass dies bei ihm auch passieren würde, genau wie die Kaspereien seiner Stimme, die er bei Raven wo lustig gefunden hatte.

„Gestern hat Lana die beiden Männer bei dem Bäcker so seltsam angesehen. So als wolle sie sie essen. Aber Lana hatte doch Gebäck, wie wir auch. Warum also wollte sie die Männer essen?" Pheolinio hob den Kopf, starrte den Jüngeren an und ließ sich dann zurück sinken, während er einen Arm über die Augen legte. Warum kam Mareus mit so etwas immer zu ihm, wo er es ihm doch nie erklären wollte.

„Das liegt nicht daran, dass sie sie wirklich essen wollte, das ist ein Zeichen von... Ach, verdammt. Wie erkläre ich dir das jetzt, damit du es auch verstehst. Okay, du weißt das Tiere eine Paarungszeit haben und sich dann komisch verhalten, nicht wahr?" Mareus, der Tiere und alles was sie taten, liebte, nickte begeistert. „Sie haben dann auffällige Farben oder tanzen oder kämpfen, obwohl sie damit den Raubtieren deutlich mehr auffallen. Aber was hat das jetzt mit Lana zu tun?"

„Ich bin noch nicht fertig mit erklären. So wie Tiere eben auch dumme Dinge tun, tun wir Menschen das auch. Nur haben wir keine Paarungszeit. Wir verhalten uns seltsam, wenn wir jemanden sehen, denn wir attraktiv finden und den unser instinktiver Teil als potentiellen Partner ansieht. Das verstehen wir nicht mal, aber allein unsere Instinkte lassen uns so handeln. Bei uns Mensch sind gutes Aussehen eines der ersten Zeichen, an denen wir einen potentiellen Partner erkennen."

Mareus dachte hart nach, dass konnte Pheolinio an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Aber der ältere blieb still und wartete geduldig ab, bis der Jüngere zu einer Lösung kam. Sein Gesicht erhellte sich und seine Augen leuchteten.

„Also will Lana ein Baby?" Pheolinio lachte und Mareus, der noch immer auf seinem Baum lag, wackelte und krallte sich an die Schultern des Blonden. „Nein. Der Mensch ist in seinem Verhalten leider nicht so einfach zu verstehen wie ein Tier. Sie will mit den Männer üben, weil der Akt des Zeugen eines Kindes den Menschen Spaß macht. Aber dafür bist du noch etwas zu jung."

Die Unerwünschten von Knoxحيث تعيش القصص. اكتشف الآن