Scorpio und die Wüste

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Die Bäume standen hier deutlich spärlicher als zuvor, wo der Fluss ein reißender Fluss und später ein Bach, und nicht nur ein kläglicher Rinnsal gewesen war. Doch das war nicht die einzige Veränderung. Die Temperaturen stiegen von Tag zu Tag an, den sie weiter nach Westen, in Richtung der Talf de aer lorn Ebene und damit in Richtung der Hauptstadt reisten. Das machte insbesonders Scorpio zu schaffen, deren Laune die letzten Tage daher auch immer schlecht gewesen war.

„Irgendwann ist der Fluss ganz weg." stellte Mareus fest, der immer wieder einen kontrollierenden Blick zu dem Rinnsal warf, ob es ja auch noch da war. „Das ist so. Im Sommer und Herbst reicht das sichtbare Wasser nicht einmal bis hier her. Dann reicht es nur unter der Erde soweit wie die großen Pflanzen reichen. Es dauert nicht mehrlange, dann sehen wir nur noch Gras. Das stirbt, sobald das hohe Wasser der Schneeschmelze komplett aus den Bergen ist." erklärte Lachlan und sah die beiden Jungs an, denn Quillan ritt einmal mehr neben dem jüngsten.

„Wollt ihr eine Geschichte aus der Wüste hören? Ich habe eine gelesen." Lana wartete auf die beiden und schien beinahe zu hibbeln. Mareus strahlte. „Erzähl!" „Okay, die Geschichte beginnt vor langer Zeit, als die Länder hier noch anders aufgeteilt waren. Damals gab es dutzende kleine Königreiche, eines der mächtigsten eines der mächtigsten war das entlang des Flusses.

Doch die Nomaden in der Wüste gehörten zu keinem Volk, aber es gab Legenden über ihre magischen und wertvollen Schmuckstücke, die sie immer trugen und präsentierten. Aber sie verkauften diesen Schmuck niemals und gaben ihn auch nie an jemanden, nicht einmal die Könige der anderen Königreiche. Egal was man ihnen anbot, sie lehnten es immer ab.

Die Leute begannen zu spekulieren, dass es in der Wüste einen König mit unglaublichem Reichtum gab, der seine Leute mit diesen Stücken ausstattete, damit diese einen Eindruck auf all die anderen Leute machten. Sollte ein Mann auch nur das kleinste Stück nicht zurückbrachte, so würde seine gesamte Familie getötet werden.

Diese Legenden wurden immer weitererzählt und die Details des Königreichs im Sand wurden immer ausgefallener und die Leute träumten davon das Königreich zu finden und reich zu werden. Eine Prinzessin hatte diesen Traum, seit sie sehr klein war. Sie träumte von einer Krone aus den bunten Edelsteinen und dem schwarzen Metall, aus dem so viele der Schmuckstücke der Nomaden waren.

Sie war sehr schön und sie war so überzeugt von ihrer Vorstellung der Krone, dass sie angab, dass sie nur den Mann heiraten würde, der ihr diese Krone bringen würde. Das sorgte für Aufregung, aber niemand traute sich, auch nur zu versuchen die Wüste zu betreten, um dieses Königreich zu finden. Doch ein junger Prinz wollte die Prinzessin unbedingt heiraten und da er gut ausgebildet in Magie war, wollte er sein Glück versuchen.

Er machte sich auf den Weg in die Wüste, wo er auf einen alten Nomaden traf, der mit seinen Wüstenpferden eine Pause machte. Er warnte den Mann vor der Magie der Wüste und das es verboten war Wasser zu beschwören. Mit dem Wasser würden Dämonen aus dem Boden auftauchen und das Wasser verschmutzen und den Magier angreifen, um seine Magie und das Wasser aus seinem Körper zu kommen.

Doch der Prinz glaube ihm nicht und erklärte dem alten Mann, dass selbst wenn Dämonen auftauchten, so würde er sie vertreiben können. Der alte Mann wollte ihn warten, doch der Prinz hörte schon nicht mehr und drang tief in die Wüste ein, bis er Durst bekam. So setzte er sich auf den Boden und beschwor Wasser von tief unter dem Sand zu ihn herauf. Klar und süß sprudelte das Wasser aus dem Sand.

Doch dann begann sich der Sand zu bewegen und dämonische Wesen kamen aus dem Sand, schwarz oder kreideweiß mit leuchtend roten Augen. Sie hatten Stacheln und Dornen über ihre Körper und hissten und kreischten Gebete an den Teufel. Der Prinz versuchte sein Wasser zu verteidigen, doch die Dämonen griffen ihn an und er musste fliehen. Zwei Tage und zwei Nächte irrte er durch die Wüste, bis er gefunden wurde.

Die Unerwünschten von KnoxWhere stories live. Discover now