S c a r ↠ f o r t y - t h r e e

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Langsam trennte ich unsere Lippen nun voneinander, doch ging nicht auf Distanz zu ihm

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Langsam trennte ich unsere Lippen nun voneinander, doch ging nicht auf Distanz zu ihm. Mein Gesicht berührte immer noch seins und unser Atem streifte sich immer noch. Ich öffnete nun meine Augen und als er kurz darauf seine öffnete, breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Sie Verzweiflung war aus seinen Augen gewichen und sie waren wieder zu den selben haselnussbraunen Augen geworden, dessen Ausdruck sich durch unsere immer nährende Beziehung verändert hatte.

„Du hast mich wieder einmal gerettet“, sagte Thomas und das erste Mal umspielte ein glückliches Lächeln, dass von Herzen kam seine Lippen. Dieses Lächeln ließ mein Herz höher schlagen und die Gefühle für ihn nur noch stärker werden. Seine Hand strich sachte über meine Wange und verjagte auch einzelne Strähnen, die mir ins Gesicht hingen, hinter meine Ohren.

„Und es wird nie langweilig dich zu retten.“

Ein amüsiertes Grinsen umspielte meine Lippen, nach meinen Worten und Thomas lachte kurz. Sein Lachen verlieh dieser Dunkelheit in den Tunnel ein klein wenig mehr Licht und verbannte auch ein paar Dämonen in meinem Herzen. Kurz strich ich ihm durch sein dichtes und dunkles braunes Haar, ehe ich etwas körperliche Distanz zu uns aufbaute. Mein Blick glitt im restlichen Raum herum, aber ich sah keinerlei Anzeichen von diesem Ding.

„Wir sollten hier schleunigst verschwinden, dieses Ding hat etwas mit uns vor, was wir lieber nicht wollen.“

Nach meinen Worten nahm ich meine Taschenlampe und richtete mich wieder auf. Nach dem auch Thomas vom Boden aufgestanden war, nahm ich seine Hand in meine und hielt sie fest. Diesmal würde ich sie nicht mehr los lassen. Es war viel zu gefährlich, wenn wir nicht ohne diesen Körperkontakt einen Weg hier raus suchen. Dadurch konnte uns dieses Ding schneller mitnehmen, als uns lieb war. Ich wollte ihn unter keinen Umständen verlieren und deshalb würde ich diesmal nicht los rennen und irgendwelchen Schatten hinterher jagen. Man hatte ja gesehen, was beim ersten Mal passiert war und das wollten wir lieber nicht noch einmal wiederholen.

Thomas und ich liefen mit schnellen Schritten durch diese verwinkelten Gänge und suchten nach irgendeinem Weg, der hier raus führte. Es musste einen Weg hier raus geben und wir sollten ihn finden, bevor die Sonne unterging oder am liebsten sogar noch davor, da wir schließlich auch noch ins Labyrinth mussten. Seit wir in diesen Tunnel gegangen waren, hatte ich mein Zeitgefühl verloren. Vielleicht waren schon Stunden vergangen, vielleicht aber auch noch nicht mal mehr eine ganze Stunde. Ich wusste es einfach nicht, aber es war besser, wenn noch nicht mal mehr eine Stunde vergangen wäre. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass schon Jahre in diesem Tunnel vergangen waren.

Schließlich sah ich am Ende eines Ganges Licht und wir beide liefen so schnell es ging darauf zu. Als wir um die Ecke bogen, entdeckten wir den Ausgang. Der Ausgang sah genauso aus, wie der Eingang und führte direkt zum Tor, durch das wir gehen wollten. Wir wollten uns gerade schneller in Bewegung setzen, da spürte ich hinter mir wieder diese fürchterliche Kälte und als ob ich angestarrt wurde.

„Thomas wir müssen rennen und sieh auf keinen Fall nach hinten.“

Diese Worte sagte ich eindringlich und keine Sekunde später rannte ich auch schon los. Am Anfang zog ich Thomas hinter mir her, doch schnell hatte er begriffen, dass es um unser Leben ging. Schnell lief er neben mir und wir versuchten dem Ding zu entkommen. Thomas war etwas schneller als ich und deshalb lief ich etwas hinter ihm. Er erreichte schnell das Sonnenlicht, doch gerade als ich es komplett betreten konnte, packte mich dieses Ding am Fuß. Es riss mich auf den Boden und ich klammerte mich mit meiner Hand an Thomas fest. Schnell reagierte der Junge aus der Brandwüste und packte mich. Dann zog er mich raus und mit viel Kraft und der Hilfe, die ich ihm bieten konnte, schaffte er es und kurz darauf landete ich auf ihm.

Ich sah über meine Schulter und sah wie dieses Ding in die Sonne wollte, doch es schrie qualvoll aus, als es auch nur eine Hand rausstreckte. Erleichtert atmete ich aus, als es endlich verschwunden war und ließ mich auf wieder fallen. Thomas schlang seine Arme um mich und ich hatte meinen Kopf auf seiner Brust. Jetzt mussten wir erstmal wieder zu Atem kommen. Eigentlich war eher ich diejenige, die aus der Puste war, denn Thomas Atem ging schnell wieder ganz normal.

„Diese Arena ist echt die Hölle. Ich will gar nicht wissen, was die noch so vorbereitet haben, damit wir sterben.“

Ich stimmte den Worten von Thomas voll zu. Diese Arena war schrecklich und es kam mir so vor, als würde dieser Horror niemals enden. Ständig musste man auf der Hut sein und das nicht nur vor den anderen Tributen, sondern jetzt auch noch von solchen Dingern. Es glich mal wieder einem Wunder, dass wir beide dort lebend heraus gekommen waren und nur ein paar psychische Schäden davon getragen hatten.

Nach einer kleinen Pause auf Thomas stand ich nun wieder auf und auch er richtete sich schnell auf. Schnell klopfte er sich den Sand von seinem Gepäck und sah mich an. Jetzt war es nicht mehr weit, bis wir die Lichtung der Ruine fanden und zu seinen Freunden gelangten. Sicherlich würde jetzt nichts mehr passieren, dass alles durcheinander brachte. Es lag im Moment nur das Labyrinth vor uns und die Gefahren, die in dem Labyrinth lagen, kannten wir ja schon. Und diese Gefahren waren mir wesentlich lieber, als das Unbekannte, was in diesem Tunnel gelauert hatte. Wir hatten keinen weiten Weg mehr vor uns, doch den restlichen Weg mussten wir mit relativ  viel Zeitdruck gehen und das gefiel mir gar nicht. Denn aus dem Labyrinth wollte ich noch kommen und nicht, dass wir die Nacht dort eingesperrt waren. Ich war nämlich jetzt schon ziemlich am Ende und ich hatte für heute mein maximales Pensum an Angst schon längst überschritten.

Also einfach die Hoffnung haben, dass wir das Labyrinth überstehen und nicht mehr allzu viel rennen mussten. Wir waren bald bei den Freunden von Thomas und dann hatte ich meinen Teil erledigt. Doch ob ich wieder auf mich alleine gestellt sein oder ihn verlassen wollte, war eine ganz andere Sache.

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