Verzeihung, zu viel Alkohol...

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Nachdenklich lehnte sich Christopher am vereinbarten Treffpunkt gegen die Motorhaube von Ellis Wagen und trank einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche. Sie verspätete sich etwas, aber das war in Ordnung. Es gab ihm Zeit über die letzte Nacht nachzudenken.

Normalerweise war er nicht der Typ, der den Sex mit einer Frau analysierte, doch im Nachhinein betrachtet war hier etwas geschehen, das absolut unnormal war.

Marie war alles andere als schüchtern und hatte zum Einstieg für ihn einen kleinen Striptease hingelegt. Es war wie immer: Er bereitete sich vor, während sie ihm absolut alles an sich zeigte und im Anschluss besorgte sie es ihm mit dem Mund und ritt ihn dann noch einmal.

Es war also ein normaler Abend gewesen, doch plötzlich klingelte sein Telefon und stellte damit alles auf den Kopf.

Hingesehen hatte er nur aus Gewohnheit, nicht aus Interesse, doch als er Ellis Namen sah, war sein einziger Impuls gewesen auf annehmen zu drücken und mit ihr zu reden.

Als er aber eben das tun wollte, lenkte Marie ihn für einen einzigen Augenblick ab und plötzlich war der Anruf beendet.

Ein Zufall?

Er hatte Marie gegeben was sie wollte und so lange Aufmerksamkeit geheuchelt, bis sie endlich seine Erektion im Mund hatte und damit zum Schweigen verdammt war.

Als er dann hinüber sah, brannte Licht im Wohnzimmer seiner Nachbarin.

Gut, es war auch an gewesen, als sie in das Schlafzimmer gekommen waren, doch inzwischen war das Badezimmerlicht aus.

Und womöglich war es nur Einbildung, doch er hatte das Gefühl, dass sich ihr Vorhang leicht bewegt hatte...

Hatte sie ihn etwa mit Marie gesehen?

Wenn ja, warum hatte sie dann angerufen?

Wobei, dort wo Marie für ihn getanzt hatte, war sie vom Fenster aus nicht zu sehen. Vielleicht hatte Elli im ersten Moment nur ihn beobachtet...

Aber warum sollte sie dann anrufen?

Und warum hatte er sich nicht denken können, dass sie ihn sah? Immerhin hatte er das Gleiche an dem Abend zuvor bei ihr getan – er hatte einfach in die gegenüberliegende Wohnung gestarrt wie ein kranker Perversling.

Er seufzte.

Dann plötzlich drangen Stimmen an sein Ohr.

Ein Paar mittleren Alters, gefolgt von Elli, kam den Fußweg vom Haus über den Rasen zum Gehweg hinunter. Die Besichtigung schien erfolgreich verlaufen zu sein, denn alle drei waren hellauf begeistert und während des Händeschüttelns bemühten sich die potenziellen Hauskäufer überschwänglich zu betonen, dass sie sich sofort mit Ellis Büro in Verbindung setzen würden, wegen der Verträge.

Aufmerksam beobachtete er Elli, während sie in ihrem feinen Damenkostüm so tat, als sehe sie ihn nicht und mit angeklebtem Dauergrinsen darauf wartete, dass die Kunden außer Sichtweite waren.

Wenn sie ihn gesehen hatte und ihn deswegen anrief, was hätte sie dann sagen sollen? Sie war nicht der Typ Mensch, der sich darüber beschwert hätte, dass er in seinen eigenen vier Wänden seinem intimen Vergnügungen nachging. Zumal sie dann auch hätte zugeben müssen, dass sie ihn beobachtet hatte und war Spannen nicht eine Straftat?

Was also hätte sie sagen wollen?

Sie strich sich grinsend eine Strähne hinter das Ohr, als sie sich schwungvoll zu ihm umdrehte, deutlich sichtbar einen Freudensprung unterdrückte und dann aufgeregt auf ihn zugestöckelt kam.

Genauso wie du bist...Where stories live. Discover now