bück dich

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Sein Kopf!

Nie wieder so viel Alkohol, das schwor sich Christopher.

Wie hatte ihn die Abfuhr des Moppelchens von nebenan nur so aus der Fassung bringen können, dass er anschließend zu viel getrunken hatte?

Er hatte zwar keinen Filmriss, aber seine Kopfschmerzen waren dennoch nicht zu leugnen.

Seufzend ließ sich Christopher auf seine Matratze sinken. Sein Kopf rollte zur Seite und er sah hinauf in die Nacht. In der Wohnung von Elli brannte noch immer kein Licht.

Warum hatte sie ihn nur so bloß gestellt?

Wie ihn seine Kumpels angesehen haben, als er ihnen erklären musste, dass Elli plötzlich abgehauen war... ohne etwas zu sagen. Dabei hatte sie sich doch so gut mit den Jungs verstanden.

Bis zu ihrem Kuss war ihr Abend so wundervoll gewesen...

Wann war die Stimmung umgeschwungen, dass sie dachte sie müsste einfach gehen?

Er hätte schwören können, dass auch sie gerne mehr von ihm gewollt hätte und wenn sie geblieben wäre – Himmel, er hätte sie die Nacht über bei sich behalten, nicht Marie.

Oder hatte er sich so geirrt?

Als sie in seinem Arm lag – diesen einen kurzen Moment, als sie sich so köstlich mit seinen Freunden amüsierte – da hatte er gedacht, dass es ihr gefiel, wie er sie berührte...

Sein Handy klingelte.

Sofort fuhr er hoch. Er hoffte noch immer, dass sie sich endlich erklären würde, doch das Foto seiner Schwester – das aufleuchtete – ernüchterte diese Hoffnung direkt.

Grummelnd nahm er das Gespräch an.

„Was willst du denn jetzt, Clara?"

„Dir auch einen wunderschönen Abend, liebstes Brüderlein... Oder störe ich dich gerade mit deiner neuen Freundin?"

Er rollte mit den Augen. „Clara, auf deine Zickereien habe ich gerade keine Lust. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich keine Freundin habe?"

„Nein? Marie?"

„Muss ich mit jeder was haben, mit der ich penne? Man, wie oft noch? Ich vögele sie gelegentlich, aber das ist auch schon alles."

Es war eine Weile still am anderen Ende.

„Clara? Noch da?"

„Bist du sicher, dass du in keiner festen Beziehung mit ihr bist? Und dass sie das auch weiß?"

„Ja, natürlich! Man, kotz dich aus! Was willst du von mir? Mir geht es scheiße."

„Ja, das sagtest du vorhin schon. Elli war heute im Studio."

Sofort saß er gerade in seinem Bett.

„Es geht ihr also gut?!"

„Ja klar, warum fragst du?"

Er stieß erleichtert die Luft aus. „Sie ist noch immer nicht nach Hause gekommen."

„Die kommt schon noch. Keine Sorge. Viel wichtiger: Ich weiß jetzt warum sie gestern gegangen ist."

Er runzelte die Stirn.

„Sagt dir das Wort „Mastschwein" etwas?"

Christopher ließ augenblicklich die Schultern hängen.

„Das war einer von vielen Namen, die wir Paula immer gaben."

Seine Schwester machte ein Geräusch, das wohl ein Nicken unterstützte.

Genauso wie du bist...Where stories live. Discover now