Kapitel 7 - Ryan

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Ryan

Die Jungs meinten, es wäre eine Hammer geile Idee, heute Abend noch einmal feiern zu gehen, bevor ich „den Stock babysitte" — so Cole.
Ich habe ihn nicht davon überzeugen können, dass er aufhörte sie so zu bezeichnen.

Nach meinem Feierabend, fuhr ich erst zuhause ran, ging duschen und zog mir etwas anderes an.
"Wo geht's hin?" Sophia blieb im Türrahmen stehen und schaute zu mir. "Mit den Jungs feiern und wo willst du so aufgetakelt hin?" Ich zog eine Augenbraue hoch und beäugte sie skeptisch. "Ich geh mit den Mädels in eine Bar."
"Aber sicherlich nicht in diesem Fummel."

"Doch."
Genervt verdrehte sie die Augen und setzte zum gehen an. Mit einem Ruck warf ich sie über meine Schulter und beförderte sie in ihr Ankleidezimmer. Mit ihren kleinen Fäusten schlug sie mir auf den Rücken und zappelte wie verrückt, was mir zu ihrem Pech nichts ausmachte. "LASS MICH RUNTER DU IDIOT!"

Dein Wunsch ist mir Befehl.

Ich setzte sie ab und nahm den Türschlüssel an mich, bevor ich das Zimmer verließ und die Tür abschloss. "Ich lass dich erst raus, wenn du dich umgezogen hast!"
"Bin fertig!" Schrie sie und ich fing lauthals zu lachen an. "Mach einfach. Desto früher kannst du gehen."
Fünf Minuten fluchte sie vor sich hin und dann herrschte Stille. Drei Minuten hörte ich keinen mucks und ich beschloss nachzuschauen. Ich schloss die Tür auf. "Ist alles in Ord-...SOPHIA!" Das Fenster war sperrangelweit geöffnet und die kühle Abendluft kam mir entgegen. "Dieses Biest." murrte ich und schaute aus dem Fenster, in der Hoffnung, sie noch zu erwischen. Fehlanzeige.
Das bekam sie noch zurück.
Ich schloss das Fenster und verließ das Haus.

Schon von weitem war die Musik zu hören und wenn einer gute Partys schmiss, dann Ben. Man konnte wirklich meinen, dass sie das Nachtleben rockten und Leben in diese eher ruhige Gegend brachten.
Mit meinem Motorrad blieb ich vor dem großen Anwesen stehen, welches Ben und seinen Eltern gehörte. Ich kannte mich hier sehr gut aus, da wir als kleine Rebellen immer durch das ganze Haus gerannt sind und uns an allen möglichen Stellen versteckt hatten. Ein paar mal sind dabei auch sehr teure Vasen zu Schaden gekommen, aber das sahen seine Eltern zum Glück nie so tragisch. Meine Mutter war schon an die Decke gegangen, als eins ihrer geliebten Weingläser zersprang. Sie trank sehr viel Wein, eigentlich fast nur, was der Grund war, dass ich meine halbe Kindheit hier bei Ben verbrachte. Ich wollte nicht bei einer besoffenen Frau leben, obwohl ich nicht besser war. Sobald feiern angesagt war, wachte ich jeden anschließenden Morgen mit einem Kater auf. Manchmal auch mit einem heftigen Filmriss und einem wildfremden Mädchen neben mir.

Kopfschüttelnd ging ich rein und der Geruch von Alkohol umgab mich sogleich wie eine Wolke. Die laute Musik dröhnte aus den Boxen und der Bass vibrierte regelrecht in meiner Brust. Überall tanzten Paare, Knutschereien und so weiter.

Ich schleuste mich durch die Masse an alten Mitschülern und fremden Menschen auf der Suche nach Ben und den anderen Hohlköpfen. Sie fanden mich wohl zuerst und fingen wie bekloppte zu winken an. Alle kicherten, was mich auf einen hohen Alkoholkonsum vermuten ließ.
"RY!" Grinsend legte Cole seinen Arm um meine Schulter, wobei man seine Fahne deutlich roch. Mit der anderen Hand drückte er mir ein Bier in die Hand und stieß an.

"Auf eine erfolgreiche und geile Nacht!" grölte Cole und die anderen, inklusive mir, stimmten ein.

„Sandy zieht blank!" Schrie ein Kumpel von Ben in den Raum und zeige auf eine Stelle, auf die sich nun alle Blicke richteten. Wie erwartet, sah man eine fast komplett entblößte Sandy auf dem Tisch, die dabei schrecklich tanzte und vor allen hier Anwesenden ihren Körper abtastete. Viele richteten ihr Handys auf sie und ich war mir sicher, morgen wünschte sie sich, nie auf diese Party gegangen zu sein.

Unzählig viele drinks später ließen wir uns auf die Couch fallen und lachten über irrsinnige Dinge, die die Weiber auf unseren Schößen von sich gaben. Wie die zu uns gestoßen waren, hatte ich vergessen. „Hier ist es langweilig. Lass uns woanders Spaß haben" versuchte Blondi mit verführerisch ins Ohr zuflüstern, worauf mein alkoholisierter Zustand direkt ansprang und sie in irgendein offenes Zimmer zog.

Sorry Ben.

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