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„Nefes.."

Als ich mich zu Duygu drehte, stand hinter   ihr Koray.
Ich sah auf den Boden. Der Gedanke das er meine Tränen gesehen hatte nervte mich.
„Ja?" Meine Stimme glich einem Piepsen.

„Ich mache mir Sorgen Nefes, ist alles okay?"

„Alles okay, mach dir keine Sorgen."

Sie wollte etwas sagen doch  Meryem kam.  Sie begrüßte mich kurz und wand sich an Duygu.

„Wir sind heute bei dir, Savas wird auch kommen", lächelte sie. Ich sah sie das erste Mal vom Herzen Lächeln. Es stand ihr total. Sie war total schön, ich wusste jedoch nicht ob es für alles reichte.
„Nefes komm du auch, es wird bestimmt cool", sagte Duygu lächelnd. Ich sah zu  Meryem die erschüttert zu Duygu rüber sah.

„Danke für das Angebot, kann leider nicht"
Mit einem mal  fiel mir ein, dass ich mit Yeliz hier war.

„Ich muss los, bis dann", verabschiedete ich mich schnell.

„Wo bist du", schrieb ich ihr.
Doch als ich mein Handy wegpackte sah ich Yeliz. Die sich gemeinsam mit Savas unterhielt.
Ich wollte nicht mitten ins Gespräch platzen. Yeliz empfing mein Blick  „Ich muss jetzt los.", hörte ich sie sagen, worauf Savas laut los lachte.
„Kaçmak cözümse kaç"
(Wenn flüchten eine Lösung ist dann flüchte)
Als Yeliz kopfschüttelnd in meine Richtung kam, sah uns Savas verwirrt an.
„Woher kennt ihr euch?"

Seine Augenbrauen waren zusammengezogen.

„Ich glaube nicht das es dich was angeht", antwortete ich ihm.

„Können wir los Yeliz?" Sie nickte.

„Hast du gelernt?" Erneut nickte sie.
Daraufhin sagte ich nichts. Sie war in Gedanken versunken.

„Woher kennst du Savas?", fragte sie mich.

„Aus der Uni, ich kenne ihn auch nicht besonders." Als ich in ihre Augen sah merkte ich, wie mitgenommen sie war.

„Wollen wir Nachhause?" Sie nickte.

„Lass uns weg von hier." Ihre Stimme wurde am Ende hin  kraftloser.

„Yeliz?", hörten wir eine Stimme weswegen sie sich umdrehte. Überraschenderweise war es Meryem.

"Was suchst du hier?", herrschte sie Yeliz an. Ihre Haltung war ängstlich und Sie sah ungeduldig aus.

„Bin ich dir eine Rechenschaft schuldig?"
Ihre Schlagfertigkeit brachte mich zum Wundern.

„Was ist dein Ziel!" Sie wurde lauter.

"Was soll mein Ziel sein? Meryem geh deinen Weg."

„Du wolltest auch deinen Weg gehen!
Uns in Ruhe lassen doch tauchst wieder auf und bringst ihn durcheinander"

„Und was genau macht dich nervös ? Dass ich ihn durcheinander bringe obwohl er was mit dir hat? Dafür kann ich nichts"

Meryems Augen füllten sich.
..
Im Auto herrschte Stille.

"Willst du reden?", fragte ich sie. Doch Yeliz schüttelte ihren Kopf und schaltete einen Gang höher. Ich hatte seit einigen Tagen mein Auto nicht. Mr Savaş wollte es ja zur Reparatur bringen.

„Wenn das Reden etwas verbessern würde, wäre ich nicht still. Ich würde nur am Reden sein.", schmunzelte sie.

„Dankeschön trotzdem", sah sie mich an. Ihre Augen glänzten obwohl ich ihr ihren Schmerz ansah.
Sie parkte das Auto am Straßenrand und wir betraten das Apartment.

„Wir essen gleich, komm du auch."

In dem Moment bekam ich eine Nachricht.

„Nefes wir müssen Reden. Entspricht es der Wahrheit, was Meryem behauptet?"

Ich schüttelte nur innerlich mein Kopf. Ich hasste es über Menschen voreingenommen zu sein. Doch seit dem ich Meryem traf spürte ich wie sie mir auf die Nerven gehen würde. Gott weiß, was für Dinge sie Duygu erzählt hatte. Ich hatte schon genug Menschen kennengelernt um zu Merken, wie Duygu war. Sie war die Naivität höchstpersönlich. Ich verletzte sie ungern. Die Tage ließ ich meine Maske wieder sprechen und entfernte mich von ihr. Manchmal verstand ich mich selber nicht.
Ich hielt weiterhin mein Handy in der Hand.

„Kommst du?"

Ich nickte lächelnd. Wir zogen unsere Schuhe aus und betraten die Wohnung. Yasemin empfing uns kritisch. Das merkte ich an ihrem Blick.

„Gördün mü onu?", fragte sie. (Hast du ihn gesehen)
Die Augen von Yasemin und Yeliz sprachen Bände.
Yeliz nickte.

„Yeliz uzak duracaksin ondan!", schrie sie. (Du wirst dich fern von ihm halten)
Ich wusste nicht wie ich mich zu Verhalten hatte.

„Tamam Anne! Wie oft noch?"

Als ich zu Yeliz sah, fiel ihr eine Träne über ihre Wangen entlang.

„Ich habe nur eine Tochter, der Junge ist wie Krieg, so wie sein Name!"

In ihren Augen sah ich nur den Hass.
Yeliz ging in ihr Zimmer.

„Yasemin Abla iyimisin?", fragte ich sie besorgt.

„Geh du lieber zu Yeliz. Sie braucht gerade Unterstützung"
Ich nickte.

„Setz du dich erstmal hin, ich mache dir einen Tee und danach gehe ich zu Yeliz und bringe ihr auch  einen Tee", lächelte ich und Sie nickte zufrieden.

„Cay getirdim ikimize", betrat ich ihr Zimmer und legte den Tablet auf ihrem Nachttisch ab.
Sie sah mich verloren an. Yeliz saß auf ihrem Bett und drückte ihr Kissen an ihr Bauch.
„Odan güzelmis" (Dein Zimmer ist schön)
Sie sah mich nur an.
„Bist du sauer auf deine Anne?", fragte ich sie. Sie schüttelte ihren Kopf.

„Es ist nicht das"

Als ich in ihre Augen blickte sah ich direkt in ihre Seele. Denn die Augen waren das Spiegelbild der Seele. Gefühle die hochkommen wollen, die verdrängt werden möchten aber blieben machtlos wenn die Augen alles offenbarten.

„Nach Monaten ihn wieder zu Sehen hat mir nicht gut getan. Ich dachte ich habe mit ihm abgeschlossen. Als ich ihn angeschaut habe, hat sich meine ganzen Schmerzen wieder regeneriert."

Eine weitere Träne fiel ihr über die Wange. Ich wischte ihr sie weg.

„Meine Mama hat mehr als nur Recht, aber mein Herz wollte es nie einsehen"

Ich lächelte und wischte ihre Tränen weg.

„Soll ich gehen und du ruhst dich dann aus?", fragte ich sie.

„Nein, bleib. Deine Nähe tut mir gut Nefes. Danke das du hier bist"

Ich lächelte.

„Unser Tee wird noch kalt", überreichte ich ihr ihre Tasse.
Mein Handy klingelte noch mal.

„Bestätigst du mir ihre Aussage in dem du meine Nachrichten ignorierst?"
las ich die zweite Nachricht von Duygu.

"Ich konnte nicht antworten Duygu. Es ist deine Sache an was oder wen du Glauben schenken willst.", schrieb ich.

Sil BaştanWhere stories live. Discover now