|3| Kann mich nicht beschweren, habe es irgendwie verdient

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Mich unauffällig umsehend lief ich die Straßen von Lawrence entlang, meine Kapuze aufgesetzt. Es war Frühsommer und ganz schön warm, weswegen ich meine Körpertemperatur etwas hinunter kühlte.
Ich war an der Pizzeria angelangt, an welcher ich vor langer Zeit mal einen Kampf mit Gwen gegen John, Kevin und Bob ausgetragen hatte. Ich lächelte, kurz in Erinnerung schwelgend. Unbewusst schnellte meine Hand zu der Narbe auf der anderen, die ich im Kampf beigetragen hatte.
Ich lief weiter und blieb kurz überrascht stehen, als ich ein bekannstes Gesicht von weitem bemerkte.
,,Ist das etwa Jenna?", fragte ich mich selbst.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Sie sah zwar etwas verändert aus, aber es war immernoch die gleiche, unverkennbare Menge an Make-up auf ihrem Gesicht.
Langsam schritt ich zu dem Mädchen, welches mit einer Freundin in ein Gespräch vertieft war.
Ich rempelte sie absichtlich an.
,,Pass doch au-", wollte sie rufen, doch es kam anders.
Im Vorbeilaufen blickte ich sie lächelnd an, wewegen sie überrascht die Augen aufriss und stockte.
Ich wandte mich ab und lief weiter.

Manchmal konnte ich so fies sein!

Gut, zwar war Jenna nicht die erste Person, der ich mich zeigen wollte, aber ihr Blick war es Wert.
Ich seufzte zufrieden.

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Gemächlich lehnte ich am Gemüsestand im Supermarkt in Manhattan.
Wie ich erfahren hatte, ist Gwen wohl dahin gezogen, um zu studieren. Ja, ich könnte als Stalkerin durchgehen, ich weiß.
Ich beobachtete, wie sie fünf Meter weiter neben Steve Obst wog und unterdrückte den Drang, auf sie zu zurennen.
Ich musste mich kontrollieren. Einfach dahin zu stürmen war keine gute Idee.
Wie es aussah, hatte sie sich mit Captain Puerto Rico angefreundet, was mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Dann musste ich sie wenigstens nicht vorstellen.
Sie packten ein paar Früchte in zwei Tüten.
Ich erblickte wie Steve Gwen zum lachen brachte und musste selber lächeln.
Ich beobachtete ihre Gesichtszüge, wie ein Funkeln in ihren blauen Augen entstand und kurz darauf ihre Mundwinkeln zuckten.
Ehrlich gesagt war ich so erleichtert, als ich sah, wie sie lachte. Sie war über meinen 'Tod' hinweg gekommen. Doch irgendwie bereitete das mir auch Schmerzen.
Oh je, ich hörte mich wirklich an wie ein Stalker.
Mein Lächeln nahm ab, als ich mich schlussendlich dazu entschloss, zu ihnen zu gehen.
Innerlich zählte ich bis drei, doch als ich bei dieser verdammten Zahl angelangt war, hörte ich einen Schuss.
Kurz ging ein Raunen und einige erschrockene Schreie durch die Menge.
Erschrocken blickte ich zur Kasse und bemerkte drei maskierte Typen. Ich wich einen Schritt zurück, als der eine Mann schrie, dass wir uns auf den Boden legen sollten.

Natürlich müssen diese verdammten Schweine meinen Auftritt ruinieren!
Oder...ihn noch besser machen!
Melodramatische Auftritte waren so was von mein Ding.
Mir ging kurz der 'When life gives you lemons' Vine durch den Kopf.

Ich hörte Schritte hinter mir, wahrscheinlich war das Steve, der einschreiten wollte, doch ich hielt einen Arm hin, so dass er verwirrt stehen blieb.
Das war meine Chance und niemand würde sie mir nehmen.
,,Ich mach das schon.", sprach ich ruhig, immernoch meine Kapuze auf.
,,Miss, das ist gefährlich.", warnte er mich, er hatte meine Stimme wohl noch nicht erkannt.
,,Weiß ich doch. Aber das ist meine Chance. Vertrauen Sie mir. Ich kriege das hin."

Langsam lief ich nach vorne, zwei Meter von meinem ursprünglichen Platz entfernt, ein verduzter Steve hinter mir.
,,Kleine, hast du nicht gehört? Leg dich auf den Boden!", sprach der eine Typ, mit seiner Pistole auf mich zielend.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und benutzte das, was ich von meinem Vater hatte: Ich machte einen auf Diva.
,,Eher solltet ihr euch vor mir verbeugen!"
Der andere Typ schanubte.
,,Und wieso sollten wir das, Kleine?"
Der dritte Mann war schon dabei, die Kassen auszulehren.
Mein Lächeln wurde breiter und ich schaute zu ihnen auf.
,,Habe ich mich noch nicht vorgestellt?"
Ich machte aus Spaß eine kleine Reverenz.
,,Vielleicht kennt ihr mich noch nicht."
Ich ließ einen Eisstab in meiner Hand erscheinen und setzte meine Kapuze ab.
Hinter mir hörte ich ein Raunen, es war Gwen.
Ich spürte schon den Ärger, aber ich ließ mich nicht beirren.
,,Mein Name ist Thalia. Prinzessin von Asgard. Zukünftige Königin von Jotunheim."
Ich ließ den Stab in meiner Hand drehen und ging in Kampfposition, wie es mit Sif gezeigt hatte.
,,Tochter von Loki."
Das Training mit Clint und Sif wird sich bezahlt machen, das wusste ich jetzt schon.

2 || My daughter [Avengers FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt