Epilog

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Voller Elan schaute ich auf die weiße IceWatch, die an meinem Arm befestigt war.
Es war kurz vor Mittag.
Ich seufzte tief und machte mir es in meinem vorüber gehenden, halb vereisten Zimmer bequem.

,,Hey, Thalia. schön dich zu sehen, Schätzchen! Ist Gwen noch in Manhattan?", hallte die Stimme von Mrs. Johnson in meinen Gedanken wieder.
Sie führte mich schon ohne zu Zögern in den Flur. Mr. Johnson kam nun auch dazu und umarmte mich zur Begrüßung.

Wie konnte ich ihnen nur erklären, was passiert war? Wie konnte ich ihnen diese Nachricht überbringen?

Ich schloss die Augen und versuchte, den Schmerz zu verdrängen.
Um mich abzulenken konzentrierte ich mich auf das leise Ticken meiner Uhr.

Ich fand die Zeit schon immer interessant.
Vorallem Einsteins Relativitätstheorie und das Weltall im allgemeinen.
Wusstet ihr, dass es circa acht Minuten braucht, bis das Sonnenlicht die Erde erreicht?
Bedeuted, würde die Sonne plötzlich verschwinden, würden wir es erst nach acht Minuten bemerken.

Ich, ja jch hingegen brauchte weniger als ein paar Sekunden, um zu bemerken, dass meine Sonne verschwand.
So plötzlich. Ohne Vorwarnung.

Mit Tränen in den Augen blickte ich Robert und Susan an, welche langsam zu verstehen schienen.
Entschuldigend schüttelte ich den Kopf und schloss kurz die Augen.
Susan ließ meine Hand los und schlug erschrocken die Hand vor den Mund, während Robert Tränen in die Augen schossen.
,,Nein.", sprach er heißer.
,,Es tut mir so Leid.", flüsterte ich, als Susan weinend in Roberts Arme fiel.

Ich stand vom grauen Himmelbett auf und stellte mich an das Panoramafenster.
,,Hat es sich so angefühlt? Hat es sich so angefühlt als ich gestorben bin?"

Eine Träne lief meine Wange hinunter.
Kilian erschien hinter Gwens Eltern, sein Gesicht zeigte pure Verwirrung, sein Blick fiel auf mich.
,,Hallo, Lia!"
Er lief zögernd auf mich zu und blickte mich fragend an.
,,Wieso weinen Mum und Dad? Ist Gwen etwas passiert?"
Ich versuchte, einen Schluchzer zu unterdrücken.
,,Nein, nicht meine Tochter...", murmelte Mrs
Johnson leise.

Ich wischte eine Träne weg und beobachtete die Hochhäuser, welche im Licht des Sonnenuntergangs vor sich hin funkelten.
Gwen hatte solche Aussichten geliebt.
,,Dann tut es mir Leid. Es tut mir so unendlich Leid, dass du wegen mir so gelitten hast, Gwen."

Vorsichtig ging ich auf die Knie und umarmte den Jungen sanft. Er erwiderte es nach kurzem Zögern, verwirrt über die Lage.
Er war so unschuldig, so jung.
,,Thalia?", fragte er, diesmal etwas trauriger. Er war schon immer ein schlauer Junge gewesen.
,,Geht es Gwen gut?"
,,Ja, Lian.", flüsterte ich und ließ ihn los.
Aufmunternd blickte ich ihm in die Augen, aufkommende Tränen unterdrückend.
Ich zwang mir ein Lächeln ab.
,,Gwen geht es gut."

,,Es tut mir Leid, Gwen."
Frustriert schluchzte ich auf und wischte mit einem Ärmel über meine Augen.

Ich atmete kurz durch, um mich zu beruhigen.
Mit Tränen in den Augen packte ich unter meinen Pulli und zog eine Kette heraus, daran war ein Verlobungsring gehangen.

Als sie...fiel, da rollte er aus ihrer Tasche.

Erneut schluchzte ich und kniff kurz fest die Augen zu.
Ich seufzte, ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
,,Es ist zwar noch nicht erlaubt in Amerika.", meinte ich leise und packte den Ring fester.
,,Aber ja. Ich will. Um alles auf der Welt."
Ich atmete zitternd aus.
,,'Cause Ohana means family. And family means no one gets left behind. Or forgotten."

Die Tür hinter mir ging auf. Ich ließ die Kette schnell unter meinen Pulli verschwinden und drehte mich um. Es war Sam.
,,Hey.", begann er sanft.
,,Hi.", murmelte ich und starrte kurz auf den Boden, die Arme vor meiner Brust verschränkt.
,,Director Coulson ist da. Können wir?", fragte er.
Ich nickte und lief an ihm vorbei in den Gang.
Wir liefen schweigen nebeneinander her und kamen in einer Art Gemeinschaftsraum an. Dort standen die Avengers, noch dazu Coulson.
Ich ignorierte die Blicke der anderen und erwiderte matt das Lächeln von Coulson, welches er mir zuwarf.
,,Und du bist dir wirklich sicher? Es wird eine ganze Menge Verantwortung und Stress.", fragte er und blickte mich fragend an, während wir uns die Hände schüttelten.
Ich nickte.
Stress bedeutete Ablenkung. Ablenkung würde mir gut tun.
,,Na gut."
Er stellte sich neben mich.

Steve kam zu mir und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie.
Er lächelte leicht.
,,Illusion."
Nun schaute jeder auf.
,,Willkommen bei den Avengers."

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~ManiacLaughter

2 || My daughter [Avengers FF]Where stories live. Discover now