[49]...Fatima...

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Wir saßen still und hörten den Worten zu, so wie es sich gehörte. Fatima nahm nach einer Weile langsam Umar Hamza weg und legte ihn in sein Bett. Als sie bei mir war sprachen wir noch etwas über uns selbst und vor allem über unsere Ehe, nicht geheime Themen sondern eher, wie Allah uns zueinander geführt hatte. Subhanallah ihre Geschichte war mit dem Wort Sabr am besten zu beschreiben...

Fatima hieß zuvor Franka. Ja, subhanallah sie hatte über den Islam in Büchern recherchiert und sei somit konvertiert, da sie bereits Familienmitglieder hatte, welche vor ihr konvertiert waren. Zu Menschen, welche die Rechtleitung würdig waren hatte ich einen Vers im Qur'an gelesen;

🌸Gewiß, WIR erschufen den Menschen aus vermischter Nutfa (Mann und Frau), um ihn zu prüfen, dann machten WIR ihn hörend, sehend.
Gewiß, WIR leiteten ihn zum Weg recht, entweder dankend oder äußerst kufr-betreibend.🌸
🍀Sura Al-Insan, Verse 1 u. 2🍀

Dass im Qur'an oft über Verstand besitzende Menschen gesprochen wird ist auch kein Geheimnis.

"Damals, das war vor 4 Jahren, habe ich von meinem Onkel gehört, dass er konvertiert sein soll. Wir waren katholisch weshalb es völlig unverständlich war warum er das getan hatte.
Ich mochte meinen Onkel. Er war von Grund auf ein sehr achtsamer Mensch. Von Anfang an kannte ich ihn immer als meinen Onkel, der nie Menschen anlügt, nie unfreundlich ist und immer lächelt. Ich kann mich sogar daran erinnern dass er immer derjenige war, der von meinen Tanten ausgelacht wurde weil er keine Freundin hatte. Allahu âlem erst vor 4 Jahren hat er es vielleicht uns gesagt, ich würde mich nicht wundern wenn er schon lange davor konvertiert war und es einfach verheimlicht hat."

"Subhanallah.", verwundert und glücklich über die Tatsache, dass einem Menschen der Islam schon lange inne wohnte ohne dessen Bewusstsein, sah ich Fatima an. Sie schien etwas zu überlegen und schluckte dann.

"Als mein Onkel es uns gesagt hat, es war im Wohnzimmer während wir uns auf Weihnachten vorbereiteten, ließ meine Mutter eine Kugel für den Tannenbaum runterfallen. Ich weiß nicht mehr wie mein Vater reagiert hat aber dieses Klirren ertönt immer noch in meinen Ohren.", sie hielt kurz inne und fuhr fort, "Mein Onkel hat einfach gelächelt als hätte er sich schon lange auf diesen Moment gefreut. Natürlich war die Stimmung zuhause ganz anders. Mein Vater sah meine Mutter über eine lange Zeit an bis sie anfing laut zu lachen. Ich ließ während dessen auch den Schmuck aus den Händen und sah meinen Onkel an. Keine Ahnung wieso aber ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen, als würde man es an ihm erkennen...dass er Muslim war und eben...gefährlich."

Überwältigt von allem was ich zu hören bekam sah ich sie unbeirrt an, "Letzten Endes überspielte jeder seinen Schock und verbrachte den Abend so als hätte mein Onkel nichts gesagt. Ihm wurden sogar Geschenke gegeben die er trotzdem annahm. Wahrscheinlich aus einem anderen Verständnis heraus. Jedenfalls verging die Zeit und wir brachen den Kontakt irgendwie ab. Dann kam der Tag an dem ich meinen Onkel nach 2 Jahren wieder sah. In der U-Bahn saß er und laß etwas vor sich hin. Als ich mich zum Grüßen neben ihn setzte und ansprach reagierte er nicht. Es verletzte mich und gerade als ich aufstehen wollte drehte er seinen Kopf zu mir und sah mich einmal an. Er wird mich wohl erkannt haben weswegen er langsam sein Buch schloss und sich mit dem Körper etwas zu mir drehte.


Ich empfand in dem Moment so vieles aber etwas überkam mich schließlich doch. Schneller als ich denken konnte flossen die Worte aus meinem Mund ich fragte was er gelesen hat. Er sah auf sein Buch, als sei er stolz darauf und lächelte erst. Dann antwortete er dass es der Qur'an ist. So fing es an und wir trafen uns mit meinem Onkel, sprachen über die Unterschiede im Christentum und Islam. Als mir bewusst wurde dass es sehr ähnlich war beschäftigte ich mich auch mit dem Islam."

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